Les Bisses sont faits! Tag 1


Publiziert von Henrik , 10. Mai 2011 um 16:22.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 6 Mai 2011
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Abstieg: 200 m
Strecke:Binn - Ausserbinn - Ernen
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV
Unterkunftmöglichkeiten:www.bergland.ch/german/tre.html
Kartennummer:map wanderland

.... der Titel die reinste Übertreibung! Immerhin, das Interesse ist geweckt worden, und einige Passagen kennen wir aus den 90-er Jahren. Mittlerweile ist meine Höhenangst etwas weniger ausgeprägt, Claudia hingegen ist völlig frei davon...
 
 
 .... bei einer der beinahe regelmässig stattfindenden Fahrten kreuz und quer durch die CH im Sinne eines Eisenbahn-Tages, bei dem ich eine Strecke mit besonderem Interesse aufsuche, auch mit dem Zweck eines Rekos, habe ich im Spätwinter das Goms wiederentdeckt! Dabei fiel mir das Dorf Ernen auf, das etwas entrückt auf der gegenüberliegenden Talseite von Fiesch liegt. Die Umgebung kannte ich bis dato nicht – das Binntal schon gar nicht. Konfrontiert mit dem Wunsch von Claudia, mal wieder ein gemeinsames WE zu verbringen, schlug ich diese Region vor. Die Prämissen stimmten vollends: Zeit, sensationelles Wetter und Off-Season!
 
 
 .... das Bestechende am Reisen in der CH ist deren Kleinräumigkeit: um 9 Uhr ab Basel, um 12.15 Ankunft in Binn. Mit dem Auto hätten wir das nie geschafft! Kaum aus der schützenden Hülle des Poschti entlassen, leere Plätze und historische Kulissen. Der Magen meldete sich und ein paar Schritte eine dem Wind abgewendete Hauswand, aber mit viel Sonne und Bistromobiliar (aus dunklem Holz): das Restaurant zur Brücke.  Claudia hatte zwar Hunger, aber in Anbetracht der anstehenden Wanderung keine Lust auf vollen Magen. Wir fragten nach, ob das Menü mit zwei Sets Bestecken möglich sei – Off-Agglo kein Problem. Der gemischte Salat mit Mango garniert mundete vorzüglich wie auch die folgende Röschti und die Geissen-Wurscht aus lokaler Produktion und eine Idee des Wirtes Pirmin Nigg, der vor zwei Jahren aus Gersau ins Binntal gekommen ist. Während wir also vorzüglich speisten, hatte unser Gastgeber (noch) Zeit unsere Fragen zu beantworten, die so meinte er dann zum Schluss, in der Saison weit weniger drin lägen... Um halb zwei brachen wir auf – nicht zum Steigen, sondern Abwärtswandern nach Ernen – auf historischem Pfad.

.... unmittelbar gegenüber der Baiz ist die Mineraliensammlung in einem alten Holzgebäude untergebracht. An ihr liegt die steinerne Bogenbrücke, die den Beginn unserer Nachmittagswanderung markierte. Auf der andern Talseite (orografisch links) begann unser Spazi. Die Beschilderung ist höchst lobend zu erwähnen. Noch sind die Schilder nicht alle auf ASTRA getrimmt. Die Üppigkeit der angetroffenen Flora begeisterte gleich vorneweg. Wir waren bis Ernen ohne Gegenverkehr unterwegs! Die alte Wagenstrasse wird z. Z. im Rahmen des Landschaftsparkes Binntal langsam wieder „zwäggmacht“ (sie ist auch im Kataster der IVS aufgenommen).  Dem Santiglais begegneten wir nicht, auch wenn das Wegschild dies verhiess – am 6. Dezember müsste man mal hier sein... Die unbefestigte (im Sinne ohne Asphalt) Strasse war eine staubige Angelegenheit. Das Tal umrahmen steile Abhänge zu beiden Seiten, ausdrucksstarke Rüfen. Zwei kleine Tunnels sind zu passieren, grössere Abschnitte ohne Geländer oder Mauern...eine reiche Vegetation zog uns in Bann. Claudia unterbrach den Spaziergang mit vielen Fragen zur Natur, die ich nicht beantworten konnte. 


 .... dort wo die alte Wagenstrasse auf die aktuelle stösst und damit zum Ein- bzw. Ausgang des Tunnels zusammenkommen, öffnet sich der Blick hinüber nach Ausserbinn. Dieses Stück ist auf Hartbelag zurückzulegen – keine Ausweichmöglichkeit. Dort angekommen steigt der WW zur Kapelle hoch, kurz danach eine Holzbank, die wir für eine Pause nutzen und Claudia ein kleines Schläfchen hält. Bis zur Binnegga  folgt der Weg haingesäumt zur Kapelle dieser samt ausgehöhlter, verschlossener und ehemaligem Restaurant „Zur frohen Aussicht“. Ein paar Höhenmeter tiefer eine Weggabelung: wir entschliessen uns der Trusera  entlang zu gehen, die kein Wasser führt. Der Wald lichtet sich immer wieder, sodass die gegenüberliegenden Hörner und Alpen eindrücklich zu sehen sind. Schliesslich der letzte Abstieg vor Ernen. Wir treten auf den weiten Dorfplatz, kommen am „St. Georg“  vorbei, das uns den Entschluss abnimmt, abends dort zu speisen, da ein „Gump“ entfernt von unserem Übernachtungsplatz, dem Hof  „Bergland “  zmitts in Ernen, das von Pia und Ruedi geführt wird. Wir beziehen zwei Einzelzimmer gleich unter dem Dach. Es knarrt und knistert – ein Holzhaus, ein Walliser Holzhaus, in traditioneller Bauweise und Funktion.
 
 .... während des ganzen Tages blies die Bise, der Wind legte sich gegen Abend. Im GM prämierten Lokal am Dorfplatz, das seit 1535 urkundlich erwähnt wird, fanden wir die 14 Punkte nicht auf dem Teller. Satt wurden wir aber trotzdem.
 
 .... die knochentrockene Witterung im Wallis beeindruckte uns und auch die Folgetage – Staub, immenser Pollenflug und auch die grosse Waldbrandgefahr.
 
  


  

Tourengänger: Henrik
Communities: Suonen / Bisses


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Kommentare (2)


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bidi35 hat gesagt: schau, schau...
Gesendet am 10. Mai 2011 um 18:26
der Henrik entdeckt die Suonen! Das ist neu;-)

Und dazu noch das Binntal, eines meiner Lieblingstäler (in jüngeren Jahren zahlreiche Überschreitungen nach Crampiolo über Geisspfad oder Albrun).

Eigentlich hättet ihr auf der Strasse von Binn her die seltene Levkoje (Blume) antreffen sollen (?).

LG Heinz

Henrik hat gesagt: RE: schau, schau...
Gesendet am 10. Mai 2011 um 18:43
Danke für deine Aufmerksamkeit ...und auch den Favorisierungen der vers. Bilder in den Berichten.

Mit der schnellen Anfahrt aus Basel wird das Wallis jetzt näher "untersucht".

Die Florapracht z. Z. ist gigantisch.

Ciao

silbervogel


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