Jolibach - wo ist dein Wasser?
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Die Lüegieru und Stägeru werden aus einer gemeinsamen Schöpfe in der Schlucht des Jolibachs gespiesen. Die Begehung beider Suonen ist eine vergnügliche Halbtagestour.
Heute starte ich oben bei der Station Hohtenn. Ich folge im Abstieg überwiegend dem Strässchen nach Hohtenn Dorf, weil der direkte Wanderweg nicht zur Lüegieru führt. Bei Pt. 871 zweigt ein Strässchen ab zu einem Bauernhof, und kurz vor diesem gelange ich auf den Hüterweg der Lüegieru. Anfänglich ist sie verrohrt, aber dann die Enttäuschung: sie führt kein Wasser. In den Weiden des Lüogju wird zwar mit einem Sprenger bewässert, ein dicker schwarzer Wasserschlauch bringt aber Wasser von weiter oben. An einer Stelle, wo der Blick frei wird hinunter nach Niedergestelen dann eine erstaunliche Beobachtung: der kanalisierte Jolibach unten in der Ebene führt kein Wasser.
Dort, wo vor am 24. April noch ein Sturzbach von der Stägeru zur Lüegieru hinunterrauschte, ist alles trocken. Fast renne ich die steile Treppe hinauf: die Stägeru führt Wasser, aber nur sehr wenig. Die Neugier treibt mich durch den Stollen. Tatsächlich: der Jolibach ist praktisch ausgetrocknet. Ein bescheidenes Rinnsal fliesst zur Schöpfe und spendet da ein bisschen vom kostbaren Nass.
Die Stägeru scheint am Anfang relativ viel Wasser zu verlieren. Nach Kilometer 0,5 kommt schon das Ende. Ausgetrocknet, nicht mal ein bisschen nasser Sand. Was ist da los?
Und da kommt mir ein schrecklicher Verdacht.
bidi35 ist kürzlich auf der Stägeru einem saufenden Steinbock begegnet. Da gibt es sicher noch einen zweiten. Mein inneres Ohr hört folgenden Dialog:
"Was machsch du äigetlich"
" Ig suffa Wasser"
"U was gits, wes fertig isch?"
"De isch Herbscht"
Und das in diesem trockenen Frühling. Kein Wunder, dass der Stägeru das Wasser ausgegangen ist.
Spass beiseite. Naturlich kommen in mir unweigerlich Gedanken auf zur Klimaerwärmung. Gedanken, keine Schlussfolgerungen. Das vorliegende Phänomen lässt sich durch die bescheidenen Schneemengen des vergangenen Winters und durch die anhaltende Trockenheit erklären. Weiter oben im Joli sind ja dann auch noch die Schöpfen der Ladu-Süe und der Tatz-Giesch-Süe, die Wasser aus dem Jolibach entnehmen. Dass am 2. Mai schon fast herbstliche Wasserverhältnisse herrschen, gibt mir aber zu denken.
Den Talabschluss des Jolitals bilden die Gipfel Jegihorn, Jolihorn, Gletscherhorn, Wilerhorn, Hogleifa, Strahlhorn, Wannihorn. Diese Dreitausender umrahmen den Joligletscher. Da sind doch sicher noch ausgedehnte Firnfelder vorhanden. Die Frage ist durchaus berechtigt: Jolibach - wo ist dein Wasser?
Beim ominösen Wegweiser verlasse ich die ausgetrocknete Stägeru und steige hinauf nach Lidu. Dazu eine Erklärung für Schnäppchenjäger: Lidu ist nicht Wallisermundart für Lidl. Die nächste Einkaufsgelegenheit ist das Konsum in Ausserberg. Bald stehe ich oben auf dem Höhenweg (beliebtes AHV-Rallye) und wandere auf diesem zurück nach Hohtenn.
Heute starte ich oben bei der Station Hohtenn. Ich folge im Abstieg überwiegend dem Strässchen nach Hohtenn Dorf, weil der direkte Wanderweg nicht zur Lüegieru führt. Bei Pt. 871 zweigt ein Strässchen ab zu einem Bauernhof, und kurz vor diesem gelange ich auf den Hüterweg der Lüegieru. Anfänglich ist sie verrohrt, aber dann die Enttäuschung: sie führt kein Wasser. In den Weiden des Lüogju wird zwar mit einem Sprenger bewässert, ein dicker schwarzer Wasserschlauch bringt aber Wasser von weiter oben. An einer Stelle, wo der Blick frei wird hinunter nach Niedergestelen dann eine erstaunliche Beobachtung: der kanalisierte Jolibach unten in der Ebene führt kein Wasser.
Dort, wo vor am 24. April noch ein Sturzbach von der Stägeru zur Lüegieru hinunterrauschte, ist alles trocken. Fast renne ich die steile Treppe hinauf: die Stägeru führt Wasser, aber nur sehr wenig. Die Neugier treibt mich durch den Stollen. Tatsächlich: der Jolibach ist praktisch ausgetrocknet. Ein bescheidenes Rinnsal fliesst zur Schöpfe und spendet da ein bisschen vom kostbaren Nass.
Die Stägeru scheint am Anfang relativ viel Wasser zu verlieren. Nach Kilometer 0,5 kommt schon das Ende. Ausgetrocknet, nicht mal ein bisschen nasser Sand. Was ist da los?
Und da kommt mir ein schrecklicher Verdacht.

"Was machsch du äigetlich"
" Ig suffa Wasser"
"U was gits, wes fertig isch?"
"De isch Herbscht"
Und das in diesem trockenen Frühling. Kein Wunder, dass der Stägeru das Wasser ausgegangen ist.
Spass beiseite. Naturlich kommen in mir unweigerlich Gedanken auf zur Klimaerwärmung. Gedanken, keine Schlussfolgerungen. Das vorliegende Phänomen lässt sich durch die bescheidenen Schneemengen des vergangenen Winters und durch die anhaltende Trockenheit erklären. Weiter oben im Joli sind ja dann auch noch die Schöpfen der Ladu-Süe und der Tatz-Giesch-Süe, die Wasser aus dem Jolibach entnehmen. Dass am 2. Mai schon fast herbstliche Wasserverhältnisse herrschen, gibt mir aber zu denken.
Den Talabschluss des Jolitals bilden die Gipfel Jegihorn, Jolihorn, Gletscherhorn, Wilerhorn, Hogleifa, Strahlhorn, Wannihorn. Diese Dreitausender umrahmen den Joligletscher. Da sind doch sicher noch ausgedehnte Firnfelder vorhanden. Die Frage ist durchaus berechtigt: Jolibach - wo ist dein Wasser?
Beim ominösen Wegweiser verlasse ich die ausgetrocknete Stägeru und steige hinauf nach Lidu. Dazu eine Erklärung für Schnäppchenjäger: Lidu ist nicht Wallisermundart für Lidl. Die nächste Einkaufsgelegenheit ist das Konsum in Ausserberg. Bald stehe ich oben auf dem Höhenweg (beliebtes AHV-Rallye) und wandere auf diesem zurück nach Hohtenn.
Tourengänger:
laponia41

Communities: Suonen / Bisses
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