Talwanderung von Brienz via Flugplatz nach Meiringen


Publiziert von ABoehlen , 1. Mai 2011 um 20:03.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberhasli
Tour Datum:20 April 2011
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 50 m
Abstieg: 30 m
Strecke:Brienz - Aarboden - Unterbach - Balm - Meiringen, 16.5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Brienz
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Meiringen
Unterkunftmöglichkeiten:grosse Auswahl an Hotels und Pensionen in allen Dörfern der Gegend
Kartennummer:LK1209 Brienz, 1210 Innertkirchen

Fast auf den Tag genau 2 Monate nach dem Saisonsauftakt geht es wiederum nach Brienz und genau wie damals herrscht auch heute prächtiger Sonnenschein. Dass das anhaltend schöne Wetter aber nicht nur positiv ist, hat sich ja mittlerweile herumgesprochen und die Folgen der Trockenheit sind auch hier sichtbar. Zwar hat der Brienzersee im Gegensatz zu anderen Seen noch einen erfreulich hohen Wasserstand, aber die Zuflüsse sind oft nur noch Rinnsale oder liegen völlig trocken. So auch der Glyssibach und der Lammbach, die den Ortsteil Zwischenbächen einschliessen und manchem vom den Unwettern 2005 her wohl noch ein Begriff sind.

Ein schöner Spazierweg führt uns dem See entlang, Strandbad und Campingplatz passierend und mündet weiter vorne in die Strasse Richtung Axalp. Noch geht es hier relativ ruhig zu und her, aber sobald die Temperatur des Sees wieder "badetauglich" ist, wird sich das ziemlich stark ändern.

Unüberhörbar steigen bald mehrere F/A-18 vom noch einige Kilometer entfernten Flugplatz in den tiefblauen Himmel auf - der Beginn eines langen "Flugtages"!

Ehe die Strasse gegen die Axalp hin anzusteigen beginnt, biegen wir ostwärts ab und folgen dem so genannten Kanal, erst auf einem Strässchen, dann auf dem Radweg. Eine über 3.5 km lange und über 1600 m überwindende Materialseilbahn führt von hier aus steil bergwärts. Die Bergstation auf dem Tschingel, wo jeweils im Herbst das grosse Fliegerschiessen stattfindet (siehe z.B. hier), kann man von der Talstation aus allerdings nicht sehen.

Nach dem Überschreiten der Gemeindegrenze Brienz/Meiringen stossen wir auf das Beizli "Sportleregge", wo wir uns auf der überdachten Terrasse einen Kaffee genehmigen. Wie der Name schon verrät, kehren hier vor allem Sportler ein - insbesondere Radfahrer - da die flache Strecke durch das Tal, abseits der stark befahrenen Hauptstrasse sehr beliebt ist. Allerdings lässt der Zustand des Radweges wegen Frostschäden weiter vorne auf Brienzer Boden zu wünschen übrig, wie sich die Wirtin beklagt - etwas, was uns auch aufgefallen ist.

Vom "Sportleregge" ist es nur noch ein Katzensprung zum Flugplatzareal, welches auf den ersten Blick gar nicht sichtbar ist, da die Grünflächen zwischen den Pisten genauso landwirtschaftlich genutzt werden, wie das Land drum herum, und eine Umzäunung nicht vorhanden ist (diese wird aber bis 2013 errichtet).

Hinter dem Seefeld steigt der Weg etwas in den Wald hinauf, bis zur Brücke über den Oltschibach (600 m), direkt unter dem grossen Wasserfall gelegen. Der hier gegen die oberhalb des Wasserfalls gelegene Streusiedlung Züün (Zaun) abbiegende Weg ist seit längerem gesperrt, sollte jedoch gemäss Info in diesem Frühjahr wieder freigegeben werden.

Der Wasserfall ist sehr eindrücklich, aber dieses Schauspiel geht mit einem kalten Wind einher, der permanent vom in die Tiefe stürzenden Wasser ausgeht. Wir steigen daher bald ins Dorf Unterbach hinunter. Inzwischen ist fast Mittag und die noch im Einsatz stehenden Flugzeuge setzen eines nach dem andern zur Landung an. Einige queren anschliessend die Landstrasse, die entsprechend mit Barrieren versehen ist, und verschwinden danach in den Felskavernen, die sich hinten im Gebiet "Styrig" befinden.

Das Areal des in diesem Jahr 70 Jahre alt werdenden Flugplatzes wurde in den letzten Jahren mit zahlreichen Neubauten versehen. Während man früher (mein erster Besuch hier liegt rund 30 Jahre zurück) als Besucher eher nur geduldet wurde (fotografieren war streng verboten), so lädt heute ein grosszügiges Selbstbedienungsrestaurant mit Gartensitzplätzen zum Verweilen ein. Zudem wurde auf dem Dach des Luce 3 genannten Gebäudes eine Zuschauerterrasse eingerichtet, die man ohne jegliche Sicherheitskontrolle und völlig kostenlos erreichen kann. Von hier bietet sich ein schöner Blick über das Areal und wir können die Starts mehrerer Flugzeuge ab 13.30 Uhr live miterleben, was sehr eindrücklich ist.

Wenn keine Flugbewegungen stattfinden, ist die Strasse, die quer über die Startbahn führt, offen und so gelangen wir mühelos auf die andere Seite, wo wir dem Hauptkanal auf einem guten Weg folgen. Ein netter Herr, der mit dem Fahrrad unterwegs ist, erklärt uns, dass wir, um nach Meiringen zu gelangen, nach der Schwarzeney den Kanal überqueren und auf der anderen Seite weitergehen müssen (der Weg ist nicht markiert aber auf der Karte gut erkennbar). Auch zeigt er uns eine wenig bekannte Kuriosität: Das "Haslimanndli", ein Felsgesicht, direkt neben dem Wandelbachfall. Da ich schon als Kind oft in dieser Gegend unterwegs war, kenne ich das allerdings schon längst!

Zwischen Birglen und der Hubeley machen wir eine Pause und beobachten die Flugzeuge, die direkt über unseren Köpfen zur Landung ansetzten. Weiter geht es dann bis nach Ey und auf einem Feldweg nach Balm hinein. Hier sind wir wieder auf dem offiziellen Wanderweg, der nun ein Stück der jungen Aare folgt und uns schliesslich nach Meiringen hinein führt. Hier endet die Wanderung, nicht aber dieser Ferientag, denn die Rückfahrt mit dem InterRegio der Zentralbahn entlang dem Brienzersee nach Interlaken ist auch immer wieder ein Highlight!

Tourengänger: ABoehlen, Stini


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