Auf der Suche nach alten Wegen (Von Osogna nach Cresciano in sage und schreibe 9 Stunden)


Publiziert von Regula52 , 19. April 2011 um 00:26.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:16 April 2011
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Pizzo di Claro 
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:Osogna, Gaggio, Ramaiolo, Ciüsareta, Punkt 952, Balasco, Cresciano
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bahn und Bus
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus und Bahn
Kartennummer:Ausdruck aus CD 1: 25000 Ticino. Kopie aus Karte von 1951

Gesucht, gefunden, nicht begangen und vieles anderes gefunden als gesucht.  Gefunden: ein sehr schönes Bouldergebiet, ein herrliches Klettergebiet  und einen schönen Bach für Canyoning. 

Also die  eigentliche Idee ist folgende: Ich möchte von Biasca nach Castione gehen und das auf mittlerer Höhe auf alten, unbekannten Wegen.  Den ersten Teil ging ich letzten Sonntag, leider unter falschem Datum  publiziert, da meine alte Kamera ein Problem hat.  Da fehlt mir noch die Verbindung von Motta bella nach Piotella, welche ich ein ander mal suchen gehen will. 

Heute ging es weiter von Osogna nach Gaggio, ( Weg markiert). Oberhalb Gaggio nehme ich die Abzweigung nach Ramaiolo und weiter nach Balasco. Diese Wege sind luxuriös geputzt und unterhalten. Vor allem der Weg nach Balasco wird von den Besitzern des Rusticos dort gepflegt.  Oberhalb davon trifft man wieder normale Tessiner Verhältnisse an. Es ist sehr trocken, der Boden  und das Laub sehr rutschig und der Aufstieg entsprechend mühsam. Ueber Ciüsareta, wo nur noch Ruinen stehen, gelange ich auf eine  schöne Terrasse bei Punkt  952 auf dem Weg nach Tetto nuovo. Die Waldlichtung auf der Terrasse strahlt eine grosse Ruhe und Frieden aus. 
Von dort finde ich den Weg der zur Brücke über die Nala auf 1072 Metern im Valle d'Osogna führt.  Der Weg ist auf der alten Landkarte von 1951 noch eingezeichnet. Auf neueren Ausgaben nicht mehr.  Frank Seeger erwähnt ihn in Alpi-Ticinesi, ohne ihn aber weiter zu beschreiben. 
Zu Beginn ist er noch ganz akzeptabel, aber ich erachte ihn als sehr gefährlich. Wenn man ausrutscht stürzt man viele Meter in die Tiefe ohne jegliche Chance sich aufzufangen. Nach den ersten 20 Metern wird er sehr schmal, knapp schuhbreit, und ist von Kastanienlaub bedeckt. Schade, aber das lasse ich besser bleiben, vor allem bei diesem trockenen Wetter, wo man auf weniger exponierten Stellen schon rutscht. 
Also umkehren, hinunter Richtung Santa Pieta.  Oberhalb gibts einen schönen Weg, der  in die Schlucht der Boggera führt. Dort steht eine Tafel: Canyoning: obligatorisch eine Telefonnummer anrufen. (der Fluss ist reguliert). Bis anhin habe ich die Faszination des Canyoning nie verstanden, aber in dieser wunderschönen Schlucht könnte ich mir das sehr wohl vorstellen. 
Auf der andern Seite des Flusses gibt's einen Weg. Ich freue mich. Er ist zwar auf der Karte nicht eingezeichnet, aber vielleicht finde ich einen Durchschlupf durch die Felsen nach Piano del Vent. Er  führt unten an den Felsen unterhalb von Piano del Vent durch. Gefunden habe ich keinen Durchschlupf. Bei einer Felswand geht es nicht mehr weiter.  Also absteigen auf den Weg  von Prato di Reir, den ich letzten Sonntag gegangen bin. Nun möchte ich den alten Weg nach Piano del Vent finden. ( Nicht den, der über Porta führt).  Ich hab's dann aufgegeben. Zuerst kam ich zu einem Bouldergebiet mit vielen schönen Felsen und bevölkert von einer grossen Zahl junger Leute.  Wege überall, die aber immer wieder zu anderen Blöcken führen.  Dann, da ist ein Steinmann und unten dran steht Federica mit einem Pfeil. Ich folge dem Weg und bin mir ganz sicher. Dies ist, was ich suche.  Bald sehe ich alte Weganlagen.  Wer ist wohl Federica?  Die Inhaberin eines Grotto?.  Ich komme wieder zu einem Pfeil mit Federica  drauf.  Der  Weg geht nun horizontal  und führt an die Aussenseite der Felsen. Schöne Stimmung, luftig. Scheint mit der Karte übereinzustimmen. Bald werde ich oben sein. Doch bald ist Schluss.  Ende des Felsbandes und hinunter geht's. Also wieder umkehren, und was ist mit Federica? Bei näherer Betrachtung der Felswände stelle ich plötzlich  Hacken fest und dann phantasievolle Namen, wie sogno, stretching und viele mehr.  Federica muss also ein Klettergebiet sein. Es muss schön sein, hier zu klettern, luftig, sonnig und schöne Aussicht und sehr schöner Fels.  Ich geniesse die Athmosphäre, erkunde noch einen anderen Weg, habe dann aber genug. Ich bin so viel hin und hergegangen heute.  Im nachhinein denke ich, dass es sich gelohnt hätte die letzte Version weiterzuverfolgen, aber dies ein ander mal.  Ich steige nach Cresciano ab und so im Vorbeigehen finde ich noch drei Wege, die in der neuen Karte nicht mehr eingezeichnet sind, in der alten von 1975 aber schon. Also habe ich weitere Vergnügen vor mir. 

Tourengänger: Regula52
Communities: Ticino Selvaggio


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Kommentare (2)


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Regula52 hat gesagt: Corrigendum
Gesendet am 21. April 2011 um 00:13
Corrigendum: Es hat sich ein Fehler eingeschlichen. Ortskundige haben sich sicher gewundert.
In Abschnitt 4 muss es heissen: Ich finde den Weg zur Brücke über die Boggera auf 1072 Metern im Valle di Cresciano.

Zaza hat gesagt:
Gesendet am 19. Mai 2016 um 09:57
Ciao Regula

Der Weg, der von P. 952 abzweigt, führte einst zu einer Brücke über die Boggera auf 929 m (vgl. LK 1:50000 aus den 50er Jahren). Wir haben ihn letzten Samstag begangen. Er ist tatsächlich zu Beginn recht exponiert, aber ziemlich bald mit Steinmännern markiert. An einer Stelle ist eine unangenehme Stufe abzuklettern, hier stand wohl einst eine Treppe. Die Steinmänner enden oberhalb von P. 929 (wir sind dann dort runter), vermutlich führen sie weiter zur Wasserfassung auf der orografisch rechten Seite der Boggera und dann weiter zur Brücke unter P. 1072.

LG, zaza


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