Wilerhorn (2005 m) & Höch Gumme (2205 m)

Einsame Tour über unscheinbare Gipfel mit gigantischer Aussicht

Das schöne Wetter zog uns heute statt der geplanten Klettertour im Jura zu einer Erkundungstour in die Berner Voralpen. Zwar war der Himmel nicht mehr so strahlend blau wie am Vortag, aber der Anblick des Berner Oberlandes, das sich bei jeden überwundenem Höhenmeter mehr offenbarte, war trotzdem überwältigend. Vorallem begeisterte uns die Aussicht auf den Eiger von der Höch Gumme, einem nicht besonders auffälligem Gipfel oberhalb des kleinen Skigebiets Schönbüel.

Um kurz nach neun machten wir vom Brünigpass (1008 m) bei angenehmen Temperaturen durch den noch lichten Wald auf den Weg. Steil ging's hinauf über Schäri (1226 m) nach Wilervorsess (1424 m) und von dort Richtung Norden auf den Westgrat des Wilerhorns (P. 1825). Hier mussten noch einige Schneereste überwunden werden, bevor wir nach etwas über zwei Stunden auf dem Gipfel des Wilerhorns (2005 m; 11:20 Uhr) standen.

Wir genossen die warme Frühlingssonne, die angenehme Luft und die Aussicht auf die tiefverschneiten Gipfel im Süden. Dann wanderten auf dem Grat - teils durch knietiefen Schnee und über einige ausgesetzte Passagen - hinüber zum Hörnli (1942 m) und stiegen etwas mühsam durch tiefen Schnee zum Tüfengrat (1858 m) hinab. Der folgende Grat hinauf zum Gibel (2040 m) war teils noch knietief mit Schnee bedeckt und das Wühlen kostete Zeit und Kraft. Beim Gibel zogen wir unsere Schneeschuhe an und traversierten angenehm hinüber bis fast zur Alpe Schönbüel (2011 m). Über die Skipiste stiegen wir hinauf zur Bergstation des Sessellifts und dann - wieder ohne Schneeschuhe - über die aperen Hänge weiter zum Gipfel der Höch Gumme (2205 m; 13:40 Uhr, ca. 3h30min reine Gehzeit).

Hatten wir schon die Ausicht erwähnt? Ja? Wer's schon vergessen hat: war wirklich beeindruckend! Aber zurück zur Wegbeschreibung... Eigentlich wollten wir nun weiter über den Grat zu P. 2086 absteigen; das viele Schnee ließ aber den Wunsch auf eine Überschreitung des Gipfel recht schnell ersterben und so stiegen wir über die SO-Hänge in direkter Linie rasant auf den Weg zum Gibel ab. Die Traverse zum Tüfelgrat war in dieser Richtung nun abgenehmer - es lagen ja jetzt auch unsere eigenen Spuren drauf. Weiter ging's hinab über einen steilen Gras/Schutthang zu P. 1765 (wegen des vielen Schnees hatten wir den oberen Weg, der hinüber zu P. 1763 zieht verpasst und stiegen direkt auf den unteren ab, siehe Karte). Auf dem Wanderweg umrundeten wir nun das Wilerhorn und erreichten - nach einigem Wühlen durch Schneereste - Wilervorsess (1424 m) und schließlich den Brünigpass (1008 m).