Vanishing Point SBB
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.... Céligny und Satigny haben etwas gemeinsam: dort gehe ich nicht ganz so wie auch schon regelmässig gerne essen! Olivier arbeitet in La Praille (Genève) – er reiste im PW an, ich nahm den Zug nach Satigny. Inspiriert durch

.... wenn schon an Arbeitstagen der Wecker kurz vor 5 mich aus den Federn reisst, so liess ich diesen Tag einige Stunden vor Aufbruch älter werden. Ich zupfte den Stehkragen der GoreTex-Jacke etwas höher, als ich am Denkmal auf das Tram wartete – die Luft empfand ich als kalt. Die kurze Strecke zum Aeschenplatz hätte ich auch spazieren können – im Tram e Druggete (d’Fasnacht isch aber umme). Der Platz ist wieder im Besitz vo de BVB/BLT Drämmli und s’Bisness-Volgg isch au underwägs. Am Bahnhof pflege ich mich im COOP zu verproviantieren: heute mit Faschtewäije und drei Bananen. Sind Ruhewagen in den Zugskompositionen eingegliedert, freue ich mich immer ganz besonders. Platz ist meist vorhanden und ausser den Fahrgeräuschen der Drehgestelle und das obligate Schlagen von einer Schienenlänge zur nächsten (wo noch vorhanden) ist es tats. himmlisch ruhig und ein GENUSS! Zuerst fahre ich nach Bern, steige um in den gegenüberliegenden IC, der nach Genève-Aéroport fährt und auch dieser Zug führt einen Ruhewagen, allerdings im Doppelstock, der belegt ist, aber im vordern Zugsteil sind noch ein 1.-Klasse-Wagen und zwei 2.-Klasse-Wagen vorgehängt – übrigens ein guter Tipp, diese Waggons sind in der Regel wesentlich weniger belegt – ich bin bis Genf praktisch alleine im Waggon; an einem Freitagmorgen ... nach Süden!
.... die zwei Stunden bis Genf wollte ich eigentlich dazu nutzen, meinen obligaten Zeitungsberg zu minimieren, der im Jutesack mitreiste. Gleich nach Bern allerdings überzeugte die vorbeiziehende Landschaft im gleissenden Frühlingslicht mich dieser zuzuwenden und schon war ich gefangen in unzähligen POV. Hügel, Paturâges, riesige Höfe und kleine Herden, Strassenwindungen, Brücken und in der Ferne die Höhenzüge des Juras wie auch der Freiburger Voralpen, die noch Schneefelder aufwiesen. Später die erneute Bestätigung des Sendeturms auf dem Gibloux (...). Weder in Romont noch in Palézieux hält der Flugzug. Dafür hielt mich die Hügellandschaft in Bann, die von Fribourg bis zum Lavaux sich hinzieht – das Portefeuille würde anwachsen zu X-Destinationen... Rue kommt in Sicht und damit auch eine der letzten Wanderungen mit

.... das Lavaux ist vom Zug durchaus beachtlich – das ist aber immer noch ein Projekt zu Fuss mit Speisen entlang des Weges bzw. an den Gestaden und in den Weinbergen .... im Herbst.
.... der Lac Léman präsentiert sich leicht kräuselnd unter einer Dunstglocke. Am gegenüberliegenden Ufer sind nur Schemen auszumachen. Der Zug huscht weiter nonstop bis Genf. Das Land wirkt weit und der Jura rückt näher. Herrschaftliche Bauten, Schlösser und gepflegte Gärten fallen immer wieder auf. Auch davor parkende Luxuskarossen sind sogar vom Zugsfenster auszumachen. In den Reben wird aufgebunden, und zwischen den Reihen ist man am Aufräumen, manuell! Über dem Zug sind hin und wieder grossbauchige Flugzeuge zu sehen, die Nähe des Flughafens kündigt sich so schon an. Kurz vor Genf trennen Schiene und Autobahn sich hin und wieder nur wenige Meter voneinander – die Bahn fährt, die Autos weniger.
.... die halbe Stunde zwischen dem Umsteigen in die S-Bahn nutze ich, um mir die Bauarbeiten am Gare de Cornavin etwas anzusehen. Das stets Komplexe ist wie überall, den Alltag zu gewährleisten und trotzdem vorwärts zu kommen! Auf Gleis 6 hält die S-Bahn nach La Plaine – laut gestikulierende Schüler stürmen den Zug, drängeln und reissen mich fast um, als ich mich zum vordern Zugsteil zu bewege. Zehn Minuten später hält er in Satigny – die vorher drängelnden Schüler drängeln hier auch – kann sein, dass ich alter Knochen noch älter geworden bin, auch biologisch!
.... der Bahnhof hat was Vergängliches an sich, trotz der Farben, die am Bahnhofsgebäude angebracht sind. Ich finde die Auberge nicht sofort, verbleibe am Bahnhof, wo Olivier kurze Zeit später mich dann abholt. Den Tisch habe ich vorsorglicherweise schon in Olten telefonisch reservieren lassen. Das Restaurant ist voll! Hier waren wir auch schon – als ich noch den Range Rover hatte und auf Feldwegen hierher gelangte, sozusagen aus meinen Tagen des OffRoadens (...). Das Tagesmenü traf unsere Sinne, unspektakulär und aber ausreichend – Truthahnschnitzel.
.... Olivier brachte mich zurück ins Centrum, ich nahm den IC wieder nach Bern, setzte mich backbords und liess die Landschaft an mir vorbeiziehen. Die gleichen Ortschaften einfach aus einer andern POV – die Romandie werde ich bald wieder aufsuchen wollen. Hier tickt alles ein wenig anders und Essen „Note meist sehr gut“.
.... auf dem Centralbahnplatz in Basel stoben und wälzten sich Massen zu und weg vom Bahnhof. Nach 17 Uhr möchte ich nicht Drämmliführer si!
Tourengänger:
Henrik

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