Ich sitze, ohne festes Ziel vor Augen, im Zug von Thun nach Visp, um dem Dunst und der Bise am Thunersee zu entfliehen. Im Neat-Tunnel kommt mir plötzlich der Bericht "on the Kehrwasser three men have been killed" von
muscat in den Sinn, wo er im Kommentar gesagt hat, man könne hier auch eine hübsche Rundwanderung den beiden Bitscheri-Suonen entlang machen. Also bleibe ich bis Brig sitzen, wo per Zufall ein Postauto Richtung Blatten bereitsteht.
Ich fahre bis Geimen und will dort die Karte studieren. Nur...die hat es vorgezogen, zu Hause zu bleiben! Ich gehe die Strasse hinunter und plötzlich taucht links ein Wegweiser auf, der auf einen Wanderweg Richtung Bitschji-Naters hinweist. Ich denke, irgendwo muss ich ja auf eine der beiden Suonen treffen. Und tatsächlich, nach kurzem Aufstieg kreuzt eine Suone den Wanderweg. Ich folge ihr abwärts bis zur Strasse. Dort treffe ich zufällig auf ein einheimisches Ehepaar. Ich erkundige mich höflich nach den beiden Suonen. Der Mann erklärt mir freundlich, ich sei hier an der unteren Bitscheri. Ich möchte aber zuerst auf die obere Bitscheri. Da müsse ich hier auf den Wanderweg hochsteigen, ein Stück nach rechts gehen, dann sei ungefähr 20 Meter höher die obere Bitscheri. Die führe aber im Winter kein Wasser und höre dann plötzlich auf, aber ein Wanderweg führe dann abwärts nach Trämel, wo ich die untere Bitscheri wieder antreffen werde. Wenn ich mehr über die hiesigen Suonen wissen möchte, soll ich den Posthalter von Naters, Hrn. Schnydrig, fragen, der am Ende der Strasse wohne, aber bei diesem Wetter wohl auf der Belalp sei.
Ich steige also hinauf auf den Wanderweg, folge diesem ein Stück, treffe auf ein junges einheimisches Ehepaar und erkundige mich nach der oberen Bischeri. Die seit grad da oben, etwa 20 Meter höher. Ich müsse zurück bis zur Abzweigung, könne aber auch hier die Felsen emporsteigen, er würde mir helfen. Gesagt getan, ich steige hoch.
Was nun folgt, ist eine wunderbare Höhenwanderung. Zuerst der oberen Bitscheri entlang bis zu deren Ende. Dann steil hinab Richtung Trämel (auf meiner Karte ist nicht der genaue Zickzackweg eingezeichnet, nur die Richtung), wo ich auf die untere Bitscheri treffe. Ihr entlang geht es dann zurück nach Geimen. Den beiden Suonen entlang sind im Moment ganze Felder von Leberblümchen zu bewundern.
Beim Picknick hat mein Fotoapparat den Geist aufgegeben (Akku entladen!!). Aber der weitere Weg wurde ja von
muscat in seinem Bericht beschrieben, vor allem der sehenswerte Aquädukt.
Meine Wanderung endet hoch über den Häusern von Geimen, wohin das Wasser der Bitscheri per Rohr aus dem Blindtäli hergeführt wird (kein Weiterkommen mehr, Fels!). Ein kurzer steiler Zickzackweg führt von hier nach Geimen hinunter.
Ich bin dann noch gegen das Blindtäli gewanderet und wollte die Wasserfassung der beiden Suonen suchen. Aber dort hinten hat es im Moment zu viel Schnee und Eis. Also liess ich es bleiben.
Fazit: Eine erlebnisreiche halbtägige Suonenwanderung, die auch in der Gegenrichtung gemacht werden kann.
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