Bei Traumwetter vom Pico do Arieiro zum Pico Ruivo und der Achada do Texeira und wieder zurück

Die "Königsetappe" auf Madeira ist schon einige Male beschrieben: bei Wolken von Chääli Vulkantour mit Geländer,  bei Schnee von Schneemann Pico do Arieiro - Pico Ruivo (mit Schnee)  und zuletzt bei den Unwettern im Februar diesen Jahres von keksesser Trekking auf Madeira . Vor zwei Jahren hatte ich dagegen großes  Glück mit dem Wetter und konnte die prächtige Aussicht ausgiebig geniessen. 

Ob es daran gelegen haben mag, daß ich am Nationalfeiertag von Madeira unterwegs war? 

Der Routenverlauf ist insbesondere von Chääli bereits sehr ausführlich beschrieben. Er weist auch auf die beiden Varianten hin. Im Juli 2008 bestand diese Auswahl zumindest offiziell nicht: Die "Kurzfassung" mit Begehung einiger Tunnels war zum damaligen Zeitpunkt nämlich gesperrt. Stattdessen mußte man auf diesem Streckenabschnitt bis fast auf den Pico das Torres auf- und danach wieder absteigen. Dadurch verlängerte sich die Tour um ca. 200 - 300 Höhenmeter und um 1,4 km in der Wegstrecke, jeweils bei Hin- und Rückweg. Das erklärt auch die unterschiedlichen km-Angaben auf dem Wegweiser zu Beginn der Tour.

Bei einem weiteren Besuch auf der Insel Ende März / Anfang April 2009 hatte ich vor, den Abschnitt zwischen Pico do Arieiro und Pico Ruivo nicht hin und zurück zu gehen, sondern stattdessen zur Nordküste bei Santana abzusteigen. Dies ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchaus möglich, wenn man frühzeitig von Funchal den Bus nach Ribeiro Frio nimmt, auf der Strecke bei Polso aussteigt und die rund 4 km und 400 Höhenmeter bis zum Pico do Arieiro auf dem Fahrweg in ca.  einer Stunde zurücklegt. Vom in Aussicht genommenen Endpunkt in Santana gibt es dann gute Busverbindungen zurück nach Funchal.

Während der zwei Wochen herrschte auf der Südseite der Insel zwar weitgehend sehr angenehmes Wanderwetter, zumindest solange man sich nicht zu hoch in die Berge oder auf die Nordseite wagte. Diese lagen dagegen fast durchgängig unter einer Wolkendecke oder bereits in den Wolken.

Einmal wollte ich es dennoch probieren. Nach der Wetterprognose bestand eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür, auf dem Weg von Gipfel zu Gipfel über die Wolkendecke hinaus zu kommen, Eine halbe Stunde nach dem Start bei Polso gab es tatsächlich kurzzeitige Wolkenlücken. Aber so wie ich den Berg hinaufstieg, so taten es auch die Wolken. Auf dem Pico do Arieiro angekommen wollte ich dem Wetter  noch eine letzte Chance auf Besserung geben und legte erst einmal eine Kaffepause in der Bar ein. Doch auch nach einer halben Stunde  war die Situation uverändert. Daher war klar, bei diesem Madeira-Aufenthalt mußte ich Wanderungen in den höheren Regionen endgültig abschreiben.

Zum Schluß noch ein kurzes Resumée meiner beiden 10- bzw 14-tägigen Aufenthalte Juni/Juli 2008 und März/April 2009 im Hinblick auf Standortwahl und Verkehrsmittel:

Ribeira Brava (an der Südküste ca. 20km westlich von Funchal) habe ich 2008 als sehr angenehmen Standort empfunden: organisch gewachsener Ort mit  nur wenigen Hotels, sehr überschaubar aber mit  kompletter Infrastruktur wie Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, Cafés und dergleichen. Busverbindungen nach Funchal sind ausgezeichnet. Davon abgesehen ist ein Mietwagen aber unumgänglich.

2009 war ich in einem Hotel mitten im Zentrum von Funchal. Auch da habe ich mich sehr wohl gefühlt. Die vorsorgliche Reservierung eines Mietwagens habe ich vor Ort aber gleich storniert. Zu stressig hätte ich die Fahrt durch die engen Gässchen gefunden und das Hotel hatte wohl einen Parkplatz für eine Handvoll Autos, doch waren die so eng und tief gestapelt geparkt, daß man selbst als Fußgänger kaum vom Hofeingang bis zur Reception durchkam. 
Die Haltestellen der insgesamt 3 Überland-Busgesellschaften waren demgegenüber in 5 bis 15 Minuten leicht erreichbar. Zudem hatte ich ohnehin  vor, bei diesem zweiten Aufenthalt nach Möglichkeit Streckenwanderungen zu unternehmen.
Die Busverbindungen ab Funchal sind jedoch nicht in alle Teile der Insel gleich gut: Die Verbindungen zur Inselmitte bis etwa Ribeira Brava sowie ins Tal von Curral das Freiras und in den gesamten Ostteil der Insel sind sehr gut. In den Westen über Ribeira Brava hinaus und in den Norden in Richtung Sao Vicente/Porto Moniz sind sie äußerst spärlich und zeitaufwändig, für Wanderungen in diesem Inselteil somit wenig brauchbar. Dennoch sind Busfahrten nach Porto Moniz sowohl entlang der Süd- wie der Nordküste ein Erlebnis aufgrund der teilweise abenteuerlichen Streckenführung abseits der Schnellstraße.
Vom Herausgeber der Tour&Trail Map gibt es übrigens noch eine Bus & Touring Map im Maßstab 1:60.000 (ISBN der 3. Ausgabe von Oktober 2008 ist 9781904946410). Sehr hilfreich bei der Planung, konkrete Abfahrtszeiten sollte man vor Ort aber unbedingt noch einmal gegenchecken.

....und ganz zu Schluß noch ein Link, wenn man mit einem Blick die Wetterlage auf allen Teilen der Insel checken möchte: 

  www.netmadeira.com/webcams-madeira
 
Derzeit fehlt leider die Webcam vom Pico do Arieiro, aber vielleicht wird sie demnächst wieder aufgeschaltet.

Jetzt aber weiter zu den Fotos  derjenigen  Tour, die hier eigentlich im Mittelpunkt steht: