Val Verzasca: Übernachten im Rifugio Alpe Costa 1941m
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Tatendurstig löse ich ein drei Jahre altes Versprechen ein. Im Oktober 2007 besuchte ich die vermeintlich "einfache" Selbstversorgerhütte Alpe Costa in passaggio. Wie war ich erstaunt! Das Patriziato von Frasco hat sich ihrer angenommen. Als eines der ersten Einträge im neuen Hüttenbuch gelobte ich „a presto“ (auf bald). Und eben: 3 Jahre gehen so schnell vorbei.
Ausgerüstet mit warmen Winterkleidern, Daunen-Schlafsack (sicher ist sicher und so wird es auch sein), Stöcken, Schneeschuhen und genügend Proviant, Kartenmaterial (zwei Karten), Höhenmeter, Boussole, Stirnlampe, Reservebatterien, steige ich von der Kirche Frasco 885m die Treppen und Strasse hinauf zum Wegweiser nach Alpe Costa. Liebliche stilisierte Geissen-Frescos ergänzen die wrw-Markierung. Wenig Schnee und gespurter Weg erfordern keine Schneeschuhe. So steige ich in der ersten Stunde meine obligaten 400m und raste in Sert 1301m. Die Schneehöhe steigt nun sprungartig und ich springe artig mit meinen Schneeschuhen nun recht steil empor. Zum Glück immer noch gespurt. Das wäre ja super, wenn schon jemand zur Alpe Costa hinauf gespurt hätte! Der Schnee und meine Schneeschuhverlängerungen tragen mich bestens. Schon bald passiere ich Pescia 1419m und A coo der Preda 1561m (echt cooler Name). Schneehöhe bereits 50cm! Mich stört dies weniger als der steife Nordföhn. Menü 1 mit Nussstängeli von HUG im Windschatten.
Und tatsächlich: Die Schneeschuhspuren führen weiter. Ich jage hinten nach. Wenn diese nicht wären, hätte ich ein ECHTES ORIENTIERUNGS-PROBLEM. Das würde heissen, dass aus einem T2-Weg locker ein WT4 würde. Die wrw-Markierungen liegen fast ausnahmslos unter der mittlerweile 60cm dicken Schneedecke. Durch den Wald, Schlüsselstelle zu Schlüsselstelle hüpfend, führt der Weg recht steil zu einer den ganzen Hang vertikal durchziehenden Rippe, auf dieser auf 1760m hinauf, teils durch Geröllfelder. Dann beginnt eine lange Traverse auf 1980m ansteigend. Sehr ansprechender Trail, sofern man ihn auch findet.
Plötzlich sehe ich eine Fahne – vom Nordföhn zum Flattern gebracht - rot leuchten über mir. Das erste „Grüezi“ meines Ziels – Rif. Alpe Costa 1941m. Doch der Weg zieht eine Kurve rechts herum, um auf dem Plateau angenehm zur Hütte anzusteigen. 1. Grosse Überraschung: Der Eingang ist freigeschaufelt. Ich entferne die Blechblende und trete ein. 2. Noch grössere Überraschung: Ein Thermometer im Innern zeigt sage und schreibe -7°C. 3. Überraschung: Der 7,5 dl Merlot ist nicht eingefroren. Der MUSS aber gut sein. Oechsli lässt grüssen.
Einfeuern. Läden öffnen. Welche schöne Selbstversorgerhütte! Alles neu. Matratzen und Wolldecken, der Gasherd, die Spüle, Proviantkasten ohne Ramsch, genügend gespaltenes Holz. Schon bald steigt das Thermometer auf +7°C. Im Ofen – der sehr gut funktioniert – wärme ich mein „Tazzin“ (Tessiner Weintasse). Der Merlot kann gekostet werden. Zweites Mal wärmen und …..drittes Mal im Ofen und…. Von Innen wärmt sich mein Körper peu à peu.
Nun fehlt nur noch das Wasser. Wein habe ich schon genug getrunken. Denke an Schneeschmelzen. Aber denkste: Ich höre das Plätschern des Brunnens. Und dies bei etwa -5°C Aussentemperatur! Schon bald habe ich heissen Tee. Die Zeit verfliegt im Nu. Nachtessen: St. Galler Bratwurst an Zwiebelsauce mit Kartoffelstock auf dem Holzherd zubereitet. Der Gasherd ist ausser Betrieb.
So verbringe ich mit DRS 1 (Kindersendung: „Jeder Rappen zählt“ mit Baschi) und feinem Merlot den Abend. Abwasch und ab ins Körbchen, das heisst Schlafsack. Schlusskontrolle aufs Thermometer: Höchsttemperatur 12°C! Geborgen im warmen Daunenschlafsack schlafe ich die erste Tranche bis Mitternacht. 10°C. Nochmals Nachfeuern. Zweite Tranche bis 08 00 Uhr. Aufwachen bei 8°C. Die ersten Sonnenstrahlen lassen die Berge in unvergesslichem Rosa glitzern. Anziehen und Photographieren.
Einfeuern. Frühstück mit heissem Tee. Aufbruch nach Laghetto 2050m. Ohne Wegspur und nach Konsultieren der Landeskarte erreiche ich dieses oberste Plateau und verweile dort bei schönstem Sonnenschein ohne Nordföhn. Mit einer kleinen Abstiegsvariante erreiche ich wieder den Weg zum Rifugio und steige den gleichen Weg ab, welcher beinsteinhart gefroren ist.
Die Cima di Nedro wirft sich in Pose. Das heisst, dass das streifende Licht der Sonne die markanten Rippen imposant hervorstechen lässt. Die Capanna d’Efra liegt noch im Schatten.
Auf der Sonnenseite des Val d’Efra geniesse ich auf einem Bänklein die letzten schönen Momente und lass die Zauberwelt auf mich wirken.
Tief hinein in die letzten Winkel meiner Seele.
Ausgerüstet mit warmen Winterkleidern, Daunen-Schlafsack (sicher ist sicher und so wird es auch sein), Stöcken, Schneeschuhen und genügend Proviant, Kartenmaterial (zwei Karten), Höhenmeter, Boussole, Stirnlampe, Reservebatterien, steige ich von der Kirche Frasco 885m die Treppen und Strasse hinauf zum Wegweiser nach Alpe Costa. Liebliche stilisierte Geissen-Frescos ergänzen die wrw-Markierung. Wenig Schnee und gespurter Weg erfordern keine Schneeschuhe. So steige ich in der ersten Stunde meine obligaten 400m und raste in Sert 1301m. Die Schneehöhe steigt nun sprungartig und ich springe artig mit meinen Schneeschuhen nun recht steil empor. Zum Glück immer noch gespurt. Das wäre ja super, wenn schon jemand zur Alpe Costa hinauf gespurt hätte! Der Schnee und meine Schneeschuhverlängerungen tragen mich bestens. Schon bald passiere ich Pescia 1419m und A coo der Preda 1561m (echt cooler Name). Schneehöhe bereits 50cm! Mich stört dies weniger als der steife Nordföhn. Menü 1 mit Nussstängeli von HUG im Windschatten.
Und tatsächlich: Die Schneeschuhspuren führen weiter. Ich jage hinten nach. Wenn diese nicht wären, hätte ich ein ECHTES ORIENTIERUNGS-PROBLEM. Das würde heissen, dass aus einem T2-Weg locker ein WT4 würde. Die wrw-Markierungen liegen fast ausnahmslos unter der mittlerweile 60cm dicken Schneedecke. Durch den Wald, Schlüsselstelle zu Schlüsselstelle hüpfend, führt der Weg recht steil zu einer den ganzen Hang vertikal durchziehenden Rippe, auf dieser auf 1760m hinauf, teils durch Geröllfelder. Dann beginnt eine lange Traverse auf 1980m ansteigend. Sehr ansprechender Trail, sofern man ihn auch findet.
Plötzlich sehe ich eine Fahne – vom Nordföhn zum Flattern gebracht - rot leuchten über mir. Das erste „Grüezi“ meines Ziels – Rif. Alpe Costa 1941m. Doch der Weg zieht eine Kurve rechts herum, um auf dem Plateau angenehm zur Hütte anzusteigen. 1. Grosse Überraschung: Der Eingang ist freigeschaufelt. Ich entferne die Blechblende und trete ein. 2. Noch grössere Überraschung: Ein Thermometer im Innern zeigt sage und schreibe -7°C. 3. Überraschung: Der 7,5 dl Merlot ist nicht eingefroren. Der MUSS aber gut sein. Oechsli lässt grüssen.
Einfeuern. Läden öffnen. Welche schöne Selbstversorgerhütte! Alles neu. Matratzen und Wolldecken, der Gasherd, die Spüle, Proviantkasten ohne Ramsch, genügend gespaltenes Holz. Schon bald steigt das Thermometer auf +7°C. Im Ofen – der sehr gut funktioniert – wärme ich mein „Tazzin“ (Tessiner Weintasse). Der Merlot kann gekostet werden. Zweites Mal wärmen und …..drittes Mal im Ofen und…. Von Innen wärmt sich mein Körper peu à peu.
Nun fehlt nur noch das Wasser. Wein habe ich schon genug getrunken. Denke an Schneeschmelzen. Aber denkste: Ich höre das Plätschern des Brunnens. Und dies bei etwa -5°C Aussentemperatur! Schon bald habe ich heissen Tee. Die Zeit verfliegt im Nu. Nachtessen: St. Galler Bratwurst an Zwiebelsauce mit Kartoffelstock auf dem Holzherd zubereitet. Der Gasherd ist ausser Betrieb.
So verbringe ich mit DRS 1 (Kindersendung: „Jeder Rappen zählt“ mit Baschi) und feinem Merlot den Abend. Abwasch und ab ins Körbchen, das heisst Schlafsack. Schlusskontrolle aufs Thermometer: Höchsttemperatur 12°C! Geborgen im warmen Daunenschlafsack schlafe ich die erste Tranche bis Mitternacht. 10°C. Nochmals Nachfeuern. Zweite Tranche bis 08 00 Uhr. Aufwachen bei 8°C. Die ersten Sonnenstrahlen lassen die Berge in unvergesslichem Rosa glitzern. Anziehen und Photographieren.
Einfeuern. Frühstück mit heissem Tee. Aufbruch nach Laghetto 2050m. Ohne Wegspur und nach Konsultieren der Landeskarte erreiche ich dieses oberste Plateau und verweile dort bei schönstem Sonnenschein ohne Nordföhn. Mit einer kleinen Abstiegsvariante erreiche ich wieder den Weg zum Rifugio und steige den gleichen Weg ab, welcher beinsteinhart gefroren ist.
Die Cima di Nedro wirft sich in Pose. Das heisst, dass das streifende Licht der Sonne die markanten Rippen imposant hervorstechen lässt. Die Capanna d’Efra liegt noch im Schatten.
Auf der Sonnenseite des Val d’Efra geniesse ich auf einem Bänklein die letzten schönen Momente und lass die Zauberwelt auf mich wirken.
Tief hinein in die letzten Winkel meiner Seele.
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Seeger
Communities: Ticino Selvaggio, Schneeschuhtouren
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