Madom Gröss & Pizzo Cramosino


Publiziert von pade , 20. August 2023 um 18:18.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:18 August 2023
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Madöm Gross   Gruppo Cima di Gagnone 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 2030 m
Abstieg: 2030 m
Strecke:19 Km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus Frasco, Chiesa
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus Frasco, Paese

Nachdem das Wetter für die Tagestour auf den Pizzo Barone am Mittwoch nur teilweise mitspielte sollte es heute anders werden. Start in Frasco um 07:30, auf rot-weiss markiertem Wanderweg geht es mehrheitlich durch den Wald ziemlich steil hinauf zum Rifugio Alpe Costa. Nun folgt man kurz dem blau-weiss markierten Bergweg in Richtung Capanna Efra. Auf der Höhe «Laghetto» verlässt man den Weg und steigt nach NE, bzw. in Richtung Capanna Cognòra weiter. Die Abzweigung ist auf einem grossen Stein markiert (s. Bild). Zu Beginn sanft ansteigend geht man an verlassenen Alpweiden vorbei bevor das Gelände steiler wird. Weiterhin gut markiert überwindet man einen Felsriegel und erreicht ein weites, Mulden-förmiges Grasplateau. Ab hier sind die Markierungen sehr spärlich bzw. teilweise nicht mehr sichtbar (oder ich habe sie einfach nicht gesehen). Im Prinzip kann man sich das Suchen sparen und direkt zur Schutt-/Geröllhalde unterhalb des NE-Grates aufsteigen (s. Bild). Dann quert man nach rechts zu den 3 hervorstehenden Felsen – ab hier sind wieder deutliche blau-weisse Markierungen vorhanden. Der Gras-durchsetzte Fels ist gut gestuft, eine kurze Passage muss erklettert werden (T4+, II), anschliessend gelangt man über eine Rinne auf die obere Mulde und über diese unschwer auf den Grat. Hier finden sich nun die deutlichen Markierungen der Via Alta della Verzasca. Unschwer erreicht man den Gipfel des Madom Gröss. Für den Pizzo Cramosino steigt man über den breiten Grat kurz ab und anschliessend hoch bis man den Einschnitt zwischen den beiden Gipfeln erreicht. Hier befindet sich eine Schlüsselpassage dieser VAV-Etappe; «Passo del Gatto». Die Stellen sind ziemlich ausgesetzt und müssen teilweise ab- bzw. hochgeklettert werden (II). Allerdings ist diese Passage praktisch durchgehend mit Drahtseilen und Eisenstangen/Metalltritten bestens gesichert und extrem gut markiert. Wenn man nach 3-4m keine blau-weissen Streifen sieht ist man falsch. Ich war überrascht wie hervorragend die VAV gemacht ist. Auch ist der Fels sehr kompakt. Wie ein T6 fühlt es sich meiner Meinung nach daher nicht wirklich an. Der Abstieg zur Capanna Efra - immernoch Teil der VAV und bestens markiert – ist dann wieder einfacher. Allerdings sollte der Abstieg vom Gratkamm des Cramosino nicht unterschätzt werden; dieser ist steil und erfordert gute Konzentration. Anschliessend flacht der Weg ab und man erreicht Forna, wo der Weg in Richtung Efra abzweigt. Alternativ könnte man auch wieder zur Alpe Costa gehen (markiert). Die Capanna Efra ist wunderbar ausgestattet und lädt zum Verweilen ein. Nach einer langen Pause folgte der Abstieg auf dem Wanderweg - mit einem Abstecher zum Lago d’Efra (perfekte Abkühlung nach einer langen Tour) und runter nach Frasco. 
 
 
Fazit: Wild, wilder, Verzasca. Über eine unberührte und kontrast-reiche Landschaft inmitten einer wunderschönen und vielfältigen Alpenflora erreicht man majestätische Berggipfel mit phenomenalen Weit- und Tiefblicken. Wer einsame, lange und anspruchsvolle Bergtouren mag und die vielen Höhenmeter nicht scheut, ist hier genau richtig. Im Nachhinein bereue ich es ein wenig dass ich nicht in Cabioi gestartet bin, dann hätte ich zusätzlich dem Pizzo di Mezzodi einen Besuch abstatten können. Aber ich hatte aufgrund der SAC-Bewertung ziemlich Respekt und wollte genügend Zeit einberechnen. Man muss auch berücksichtigen, dass der Abschnitt vom Pizzo Cramosino zur Capanna Efra immernoch blauweiss und daher nicht sehr zügig begehbar ist. Die Zeitangabe bezieht sich (wie immer bei meinen Berichten) auf die reine Laufzeit. Den Aufstieg zum Madom Gröss fand ich wegen den raren Markierungen am mühsamsten. Der Rest war dann tiptop. Für mich ist die T6-Bewertung des SAC nicht ganz nachvollziehbar. Aber die können das sicher besser beurteilen als ich. Dennoch subjektiv; T5. 
 

Tourengänger: pade


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