Gross Schijen - es geht doch!
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Spitzer Gipfel in lieblicher Umgebung.
Der Gross Schijen trotzte mir zwei Versuche ab, die ich hier in einem Bericht schildern will. Beide Tourenvarianten sind reizvoll. Man kann die Schijengipfel nämlich von unterschiedlichen Ausgangspunkten aus in ganz verschieden langen Touren erreichen.
Erster Versuch (03.Oktober)
Das herrlich ruhige Dorf Illgau (807 m), welches auf einer Terrasse über dem Muothatal thront, erreicht man mit einer ganz kurzen, aber steilen Seilbahn von Ried aus. Eine weitere Seilbahnanlage bringt den Wanderer zu den verstreuten Häusern von Sankt Karl (1152 m). In wenigen Minuten erreicht man das Gasthaus Oberberg. Bei einem vorzüglichen Mittagessen auf der heute wunderbar sonnigen und warmen Terrasse vergaß ich beinahe den Aufbruch. Mit einem Teller Speck und einer sehr (!) kräftigen Sherrybuillon (nicht "Buillon mit Sherry", andersrum!) ging es sehr gemächlich aufwärts, im zickzack über Eseltritt und Ober Altberg in Richtung des Sattels P. 1518 zwischen den Schijen. Es wäre vielleicht besser gewesen, dem Bedürfnis nach einem Nickerchen nachzukommen, anstatt wie eine Eisenkugel aufwärts zu rollen, aber dies wurde mir erst im Nachhinein bewusst.
Nach etwas mehr als einer Stunde erreiche ich den Sattel und gehe in Richtung Klein Schijen, um bald zu merken, dass von dieser Seite (von Osten) aus ohne Seil und Ausrüstung nichts zu machen ist. Also mache ich mich auf zum Gross Schijen (1572 m). Der Rücken zum Fuß des Gipfelaufbaus zieht sich und mein Versuch, durch die Grasflanke abzukürzen, führt bloß dazu, dass ich mich durch steiles Gras wieder auf dem Rücken emporkämpfen muss.
Am Einstieg überwinde ich sicher, aber mit dem Gedanken an den schwierigen Abstieg im Kopf die Kletterstelle und erreiche bald den Grat. Ich steige wieder ab, erstens weil mir die Zeit für eine kräftigende Pause fehlt, zweitens, weil ich in dem Moment das Gefühl habe, ganz oben zu stehen zund drittens, weil ich Angst habe, im Abstieg eine Dummheit zu machen.
Erst am Hudelschijen (1590 m), den ich auf dem Rückweg überschreite, merke ich, dass mir die Gipfelfreude vorenthalten bleibt. Aber egal, die Schlüsselstelle ist überwunden, denke ich, und so kehre ich nach Illgau zurück, wobei der Abstieg von St. Karl ins Dorf hinab ganz schön weit ist und genügend Möglichkeiten zum Verlaufen bietet.
Insgesamt war ich knapp vier Stunden unterwegs.
In der nächsten Zeit aber wird mir klar, dass ich erst das Gipfelglück verspüren werde, wenn ich ganz oben stehe, am Gipfelkreuz, und auch den letzten Meter Gipfelgrat überwunden habe.
Sonntag, 14. November
Heute habe ich endlich, endlich die Gelegenheit, den "Fehler" ausrubügeln. Vom Ibergeregg (1406 m) halte ich ich diesmal an den Weg und die Spuren auf dem Rücken und stehe bald am Einstieg. Doch meine Sicherheit fehlt. Ich warte und überlege, was zu tun ist. Nach einiger Zeit findet sich ein anderer Berggänger, Christian, am Einstieg ein, um den Gross Schijen zu besteigen. Ich frage, ob wir gemeinsam gehen können und so erreichen wir bald gemeinsam das ersehnte Gipfelkreuz und -buch.
Föhniger Wind bringt mich dazu den Gipfelgrat besonders im Abstieg auf allen Vieren zu überwinden, um nicht durch eine Böe das Gleichgewicht zu verlieren. Doch ohne Probleme erreichen wir wieder den Einstieg. Ich danke Christian und verabschiede mich, um zum Ibergeregg zurückzukehren.
Obwohl wir uns nicht gesichert haben, hat mir das gemeinsame Steigen erst die nötige Sicherheit verschafft!
Das Gasthaus auf dem Ibergeregg kann ich nicht empfehlen, um einen Gipfelerfolg zu feiern: weder Service noch die Speisen waren überzeugend. Schade, denn die Aussicht ist berauschend!
Von Ibergeregg dauert eine Besteigung des Gross Schijen inklusive Rückweg ca. 1:30 h.
Mission erfüllt!
Danke an Christian für die nette Begleitung!
Weitere Fotos folgen (hoffentlich)....
Der Gross Schijen trotzte mir zwei Versuche ab, die ich hier in einem Bericht schildern will. Beide Tourenvarianten sind reizvoll. Man kann die Schijengipfel nämlich von unterschiedlichen Ausgangspunkten aus in ganz verschieden langen Touren erreichen.
Erster Versuch (03.Oktober)
Das herrlich ruhige Dorf Illgau (807 m), welches auf einer Terrasse über dem Muothatal thront, erreicht man mit einer ganz kurzen, aber steilen Seilbahn von Ried aus. Eine weitere Seilbahnanlage bringt den Wanderer zu den verstreuten Häusern von Sankt Karl (1152 m). In wenigen Minuten erreicht man das Gasthaus Oberberg. Bei einem vorzüglichen Mittagessen auf der heute wunderbar sonnigen und warmen Terrasse vergaß ich beinahe den Aufbruch. Mit einem Teller Speck und einer sehr (!) kräftigen Sherrybuillon (nicht "Buillon mit Sherry", andersrum!) ging es sehr gemächlich aufwärts, im zickzack über Eseltritt und Ober Altberg in Richtung des Sattels P. 1518 zwischen den Schijen. Es wäre vielleicht besser gewesen, dem Bedürfnis nach einem Nickerchen nachzukommen, anstatt wie eine Eisenkugel aufwärts zu rollen, aber dies wurde mir erst im Nachhinein bewusst.
Nach etwas mehr als einer Stunde erreiche ich den Sattel und gehe in Richtung Klein Schijen, um bald zu merken, dass von dieser Seite (von Osten) aus ohne Seil und Ausrüstung nichts zu machen ist. Also mache ich mich auf zum Gross Schijen (1572 m). Der Rücken zum Fuß des Gipfelaufbaus zieht sich und mein Versuch, durch die Grasflanke abzukürzen, führt bloß dazu, dass ich mich durch steiles Gras wieder auf dem Rücken emporkämpfen muss.
Am Einstieg überwinde ich sicher, aber mit dem Gedanken an den schwierigen Abstieg im Kopf die Kletterstelle und erreiche bald den Grat. Ich steige wieder ab, erstens weil mir die Zeit für eine kräftigende Pause fehlt, zweitens, weil ich in dem Moment das Gefühl habe, ganz oben zu stehen zund drittens, weil ich Angst habe, im Abstieg eine Dummheit zu machen.
Erst am Hudelschijen (1590 m), den ich auf dem Rückweg überschreite, merke ich, dass mir die Gipfelfreude vorenthalten bleibt. Aber egal, die Schlüsselstelle ist überwunden, denke ich, und so kehre ich nach Illgau zurück, wobei der Abstieg von St. Karl ins Dorf hinab ganz schön weit ist und genügend Möglichkeiten zum Verlaufen bietet.
Insgesamt war ich knapp vier Stunden unterwegs.
In der nächsten Zeit aber wird mir klar, dass ich erst das Gipfelglück verspüren werde, wenn ich ganz oben stehe, am Gipfelkreuz, und auch den letzten Meter Gipfelgrat überwunden habe.
Sonntag, 14. November
Heute habe ich endlich, endlich die Gelegenheit, den "Fehler" ausrubügeln. Vom Ibergeregg (1406 m) halte ich ich diesmal an den Weg und die Spuren auf dem Rücken und stehe bald am Einstieg. Doch meine Sicherheit fehlt. Ich warte und überlege, was zu tun ist. Nach einiger Zeit findet sich ein anderer Berggänger, Christian, am Einstieg ein, um den Gross Schijen zu besteigen. Ich frage, ob wir gemeinsam gehen können und so erreichen wir bald gemeinsam das ersehnte Gipfelkreuz und -buch.
Föhniger Wind bringt mich dazu den Gipfelgrat besonders im Abstieg auf allen Vieren zu überwinden, um nicht durch eine Böe das Gleichgewicht zu verlieren. Doch ohne Probleme erreichen wir wieder den Einstieg. Ich danke Christian und verabschiede mich, um zum Ibergeregg zurückzukehren.
Obwohl wir uns nicht gesichert haben, hat mir das gemeinsame Steigen erst die nötige Sicherheit verschafft!
Das Gasthaus auf dem Ibergeregg kann ich nicht empfehlen, um einen Gipfelerfolg zu feiern: weder Service noch die Speisen waren überzeugend. Schade, denn die Aussicht ist berauschend!
Von Ibergeregg dauert eine Besteigung des Gross Schijen inklusive Rückweg ca. 1:30 h.
Mission erfüllt!
Danke an Christian für die nette Begleitung!
Weitere Fotos folgen (hoffentlich)....
Tourengänger:
Bergmax

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