Blummhorn, Mällischhorn und Blattjigrat - Ein sommerlich warmer Tag im November
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Da
Zaza und ich am Mittwoch schon in dieser Gegend waren (
Raroner Schwarzhorn - Aufstieg durchs Joli- Abstieg durchs Bietschtal) wussten wir, dass eine südseitige Tour bis auf 3000m heute möglich war. Mit dem Vorschlag Blattjigrat konnten wir auch
Omega3 locken und so gingen wir denn zusammen auf eine wunderbare Bergfahrt.



Wir starten bei der Bushaltestelle
Steg Vs, Mittal und laufen kurz der Strasse entlang zurück zu den Häusern bei Mittal. Knapp oberhalb des letzten Hauses beginnt rechts der gut sichtbare, aber nicht markierte Weg hoch zur Imine. Ausgesetzte oder schwierige Stellen sind alle mit Seilen versehen. Zwischendurch treffen wir auch immer wieder auf verschiedene Kunstbauten, die von der ehemaligen Nutzung der Bleiminen zeugen. Manchmal ist der Weg so breit und gut ausgebaut, dass man schon fast von einer Strasse sprechen kann. Die diversen Kunstbauten erinnern uns auch ein Wenig an solche im Tessin. Knapp unter 1400m nehmen wir eine Abkürzung gerade den Wald hoch und folgen anschliessend der linken Seite der deutlichen Rinne, bis wir auf ca. 1540m wieder auf den Weg treffen. Dieser quert hier die Rinne. Wir folgen nun wieder dem deutlichen Weg zur Imine, wo wir eine kurze Pause einschalten.

Weiter geht es nun durch den Iminewald bis zum Scheene Biel (P. 1915), wo wir nun definitiv (und für den Rest des Tages) in der erstaunlich warmen Sonne sind. Zum Mättju steigt der Weg nochmals etwa 100Hm an, bevor er in westlicher Richtung etwa Höhe haltend weiter führt. Zwischendurch verlieren sich die Wegmarkierungen und Pfadspuren, wir queren aber weiter leicht aufsteigend Richtung Seetal. Kurz vor Färricha (P. 2254) treffen wir wieder auf einen rot/weiss markierten Weg, welche zum Bödeli der Färriacha führt, wo wir eine Mittagsrast einschalten.
Wir entscheiden uns von hier auf den Südgrat des Blummhorns aufzusteigen und danach den Verbindungsgrat zum Mällischhorn zu begehen. Um auf den Grat zu gelangen wählen
Omega3 und ich eine markannte steile Rinne südlich des Blummhorns und
Zaza eine mit Felsen durchsetzte deutliche Grasrinne in der Westflanke. Unmittelbar nördlich des Blummhorns gibt es einen ca. 20m hohen senkrechten Abbruch, welchen wir in der schneebedeckten, grasigen Westflanke und einem Band zurück in den Sattel umgehen. Der Weiterweg über den Blummgrat zum Fusse des Mällischhorns ist danach problemloses Gehgelände.


Da
Zaza (wie immer) einiges schneller unterwegs ist als
Omega3 und ich und er den SAC Führer bei sich hat, wissen wir nicht, dass die Route durch die Südflanke aufs Mällischhorn eigentlich auf der östlichen Seite angegangen werden soll. Diese Route, welche
Zaza zwar wählte, sieht schwieriger aus (und ist es auch wie sich später herausstellt) und wir entscheiden uns deshalb die Flanke von Westen her anzugehen. Nach einer ersten Stufe führt oberhalb des dunklen Gesteins ein Schuttband in etwa in die Mitte der Südflanke und von dort wieder etwas links querend hinauf. Zum Schluss kraxeln wir in einfacher Kletterei im Zickzack hoch zum Gipfelkreuz (T5, I), wo
Zaza schon auf uns wartet, inzwischen das Gipfelbuch auswendig gelernt hat und uns dieses nun rezitiert :-)




Nach einer kurzen Pause montieren wir unsere Gamaschen und steigen zuerst in den Sattel nördlich des Mällischhorns (Chastlertellipass) ab und von dort in logischer Linie hoch zum Blattjigrat. Auch hier auf über 3000m ist es für die Jahreszeit erstaunlich mild und wir können die wunderbare Aussicht sogar im T-Shirt geniessen. Der "Ordentlichkeit halber" überschreiten wir natürlich alle drei kotierten Punkte des Blattjigrats, bevor wir uns wieder auf den Abstieg machen. Das Gipfelbuch ist bei P. 3028 deponiert, der höchste Punkt ist jedoch P. 3035.
Der Schnee im oberen Seetal liegt leider nicht tief genug als dass es ein frohes Abrutschen zum kleinen See werden würde, sondern gerade so, dass wir die eingeschneiten rutschigen Platten oder Löcher nicht siehen. Der oberste Teil des Abstiegs ist deshalb ein wenig mühsam. Aber schon auf einer Höhe von ca. 2500m können wir die Gamaschen ausziehen und nun mehr oder weniger ohne Schneekontakt zum kleinen See absteigen. Von dort folgen wir nun wieder dem Weg zur Färricha und in lichtem Lärchenwald ziemlich gerade runter zum Chalberwald, wo wir links absteigend zu einer Suone gelangen. Dieser folgen wir in westlicher Richtung bis Mattachra.
So langsam geht nun die Sonne unter und bietet uns ein wunderbares Spektakel. Die Lärchenwälder beginnen goldrot zu glühen und die umliegenden Berge scheinen Feuer zu fangen. Wir kürzen die Kehren der Strasse hinunter nach Tatz ab und müssen dabei immer wieder innehalten, staunen und fotografieren. Den finalen Abstieg zum Bahnhof
Hohtenn nehmen wir dann auf dem markierten Wanderweg in Angriff, wo wir kurz vor dem Eindunkeln eintreffen.



Hier geht's zum Bericht von
Zaza:
Blattjigrat


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