Rinnenspitze (3003m)


Publiziert von Kris , 29. Oktober 2010 um 14:07.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:10 August 2008
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:Parkplatz Oberrisshütte - Alpeiner Alm - Franz-Senn-Hütte - Rinnensee - Rinnenspitze (Retour) (ca. 14km)

Ein Aussichtsreicher, aber nicht zu schwerer, markierter 3000er im schönen Oberbergtal. Wer kann da widerstehen?

Mit dem Auto geht es ins Oberbergtal rein bis zur Oberrisshütte auf 1742m. Von dort geht es auf landschaftlich schönem Bergpfad in Richtung Alpeiner Alm (T2). (keine exponierten Stellen etc.)
Die Alpeiner Alm (2042m) ist auch schnell erreicht. und das nächste Tourenziel - die Franz-Senn-Hütte - Stützpunkt für viele hochalpine Touren im Oberbergtal ist auch bereits seit einiger Zeit sichtbar. Die Alpeiner Alm liegt auf einem Hochplateau und so geht es eine Zeit lang fast eben bis zum letzten kleinen Aufschwung zur Franz-Senn-Hütte (2147m).

Von der Hütte geht es mäßig steil die Grashänge entlang, ein paar mal locken ein paar felsige Stellen und Bachquerungen. Etwas weiter oben kommt man am Ausstieg des Edelweißklettersteigs vorbei (dieser ist ZS+). Das Gelände wird nun zunehmend schuttiger, bis man einen kleinen, ersten See erreicht. Da an diesem Tag Kaiserwetter vorherrschte, darf man sich allerdings nicht die Illusion machen, dass man allein unterwegs wäre. Rinnenspitze und Rinnensee waren sehr gut besucht. Allerdings war es noch im erträglichen Rahmen. Vom ersten, namenlosen und kleinen See ist es nicht mehr weit bis zum wirklich schönen Rinnensee. Ich besuchte ihn allerdings erst im Abstieg. Vorher teilt sich der Weg zwischen Rinnenspitze und Rinnensee. (bis hier T3) Nun wird das Gelände unangenehmer, da rutschig, sowie steiler und der Schutt ist nun die dominierende Gestalt. Bis zum Einstieg des Klettersteiges ist es aber nicht mehr weit. Nach etwa einer halben Stunde ab der Wegkreuzung ist dieser erreicht (T4-)

Der Steig beginnt mit steilen, schrägen Platten, die allerdings mit Hilfe der Steighilfen recht zügig erklommen werden können. Nun folgt der Weg einer kleinen Verschneidung, die zwar etwas exponiert ist, aber einfach erklommen werden kann. Diese Verschneidung führt auf den schuttigen Grat, der nun rechtsseitig an der exponiertesten Stelle erklommen wird, um dann nach links oben zu ziehen. Von dort folgt ein kurzer Abstieg, eine schmale Querung und der letzte, recht steile Aufschwung zum Gipfelkreuz der Rinnenspitze (3003m) (WS, UIAA I). Viele Stellen sind ohne Steighilfen zu passieren, das labrige Gummiseil dient dabei nur zur psychischen Unterstützung. Ich habe daher der Tour beigefügt, dass auch der erste Klettergrad durchaus vorkommt.

Auf dem Gipfel war es dann relativ voll, dafür entschädigte aber die tolle Rundsicht auf Habicht, Lisener Ferner, Alpeiner Ferner und Ruderhofspitze. Nach etwa 20-minüter Gipfelrast machte ich mich auch wieder an den Abstieg. Nach dem Motto "runter geht's immer" ging das Ganze auch zügig vonstatten. Was mich allerdings wunderte, war die Tatsache, dass ich als einziger der vielen Begeher an diesem Tag ein Klettersteigset angelegt hatte. Der stellenweise recht brüchige Grat und einige exponierte Stellen, rechtfertigten dies meiner Meinung nach. Außerdem, warum sollte man auf die Sicherung verzichten, wenn man sie so leicht bekommen kann? Unverständlich war daher für mich, dass ich von einigen Bergsteigerkollegen aufgrund meines Klettersteigsets "dumm angemacht" wurde. "So etwas brauche man hier nicht, das sei nur Zeitverschwendung - ich würde den ganzen Verkehr aufhalten, wenn ich die Karabiner immer wieder umhängen muss". Dabei habe ich den schnelleren Gehern immer Platz gemacht. Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln aufgrund dieser Reaktion.


Leicht genervt machte ich mich nun an den weiteren Abstieg. Ab dem Einstieg des Klettersteigs ging es dann schnell die Serpentinen zur Wegkreuzung zum Rinnensee (2646m) hinunter. Dieser war dann über leichte Blockkraxelei leicht zu erreichen und bat tolle Aussichten und Einblicke. Selten habe ich einen blaueren Bergsee bestaunen dürfen. Zusammen mit der stolzen Ruderhofspitze ein tolles Fotomotiv.
Nach einer weiteren Rast stieg ich wieder zur Franz-Senn-Hütte zurück und überlegte mir beim obligatorischem Skiwasser, ob ich den Edelweißklettersteig noch angehen sollte, der direkt an der Hütte angelegt worden ist. Ich wollte es versuchen, trotz der recht kräftezehrenden Tour bis zu diesem Zeitpunkt. Aber diese Geschichte soll in einem eigenen Tourenbericht verfasst werden.


Der Rückweg zum Parkplatz an der Oberrisshütte war dann ein schöner Ausklang dieser landschaftlich sehr reizvollen Tour im Oberbergtal.

Formschöner Berg, schöne Aussicht, netter Aufstieg gewürzt mit der finalen Gipfelpassage und abwechslungsreich  ist es auch -  wahrlich eine tolle Tour!


  • KONDITION 3.5/5
  • ORIENTIERUNG 1.5/5
  • TECHNIK 3/5
  • EXPONIERTHEIT 3.5/5

[eigentliche Tour im Alleingang, Vater, Mutter und Janine stiegen nur bis zur Franz-Senn-Hütte bzw. zum Rinnensee]

Tourengänger: Kris


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