Burgihorn (3070m) und Turtmannspitze (3080m)


Publiziert von akka , 24. August 2010 um 23:17.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum:19 August 2010
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Aufstieg: 1880 m
Abstieg: 1880 m
Strecke:Bossigu Hungerlistafel 1901m - Bitzu Oberstafel 2268m - Chalte Berg 2488m - Burgihorn 3070m - Lac du Touno 2659m - Turtmannspitze 3080m - Lac du Touno P.2750m - Wyssgrat 2953m - Chalte Berg - Bossigu Hungerlistafel 1901m

 
  
Burgihorn ist ein netter Name. Turtmannspitze auch. Zwei Dreitausender, die zwischen Turtmanntal und Val d`Anniviers stehen und nicht zu den Walliser Topzielen gehören. An der Turtmannspitze hat es sicherlich mehr Besuch, das Burgihorn wird wohl kaum
beachtet.

Bossigu Hungerli Unnerstafel – Burgihorn (T4-)
Ich wusste also, das ich beim gewünschten Gipfelgang meine Ruhe haben werde.
Bei Bossigu Hungerli Unnerstafel, 1900m, überquert man die Turtmänna auf einer grossen Holzbrücke. Anschliessend muss man am westlichen Ufer, an einen kleinen Waldeinschnitt den Pfad suchen, der zur Bitzu Oberstafel 2268m, führt. Dieser erste Teil der Wanderung ist landschaftlich vielleicht der schönste und abwechslungsreichste. Ab Bitzu Oberstafel geht es dann am schnellsten weglos über Wiesen und einige stromgeladene Zäune zur Alp Chalte Berg 2488m. Hierher führt auch eine Fahrstrasse, wäre somit auch mit dem Mountainbike gut erreichbar. Im Blüomatttälli führt der vielbegangene Wanderweg nach Südwesten ins Val d`Anniviers über den Col Forcletta. Ich halte mich weglos nach Nordwesten ins hübsche Talende Scheni Riebe. Dabei folge ich dem Lauf eines Bachs bis 2615m. Hier fliessen zwei Arme zusammen. Ich halte mich an den linken Arm und steige über allmählig kargere und steinigere Rasenhänge nach SSO bis 2700m auf. Dort endet der Bach und das kleine Seitental wendet sich nach Westen. Rechts die steilen Flanken des Burgihorns (etwas für T5+ Freunde). Vorne die Felsbarrieren des Hirsihorns. Dazwischen ist ein Sattel zu erkennen, auf den ich nun zusteige. Dies ist im rechten Teil der Rampe günstiger begehbar. Steinbockspuren sind angenehm zu folgen.
Zuletzt geht es einen zunehmend steileren Rasenhang rechts des tiefsten Punkt des Sattels, einen ersten Grataufschwung umgehend, auf den Südgrat des Burgihorns (ca. 2975m). Am Grat dann typisch Mittelwalliser Schieferschutt mit einigen leicht übersteigbaren, oder westseitig in der Schuttflanke umgebaren Felsen. Gelegentlich braucht es kurz die Hände, aber letztlich ohne technsiche Schwierigkeiten, erreicht man den Gipfel des Burgihorn 3070m. Ein toller Aufstieg, nie schwierig, relativ kurz, aber insgesamt recht abwechslungsreich. Man kann dann noch über ein paar Türme weiter nach Norden steigen, was mit interessanten Tiefblicken belohnt wird. 
 
Burgihorn – Lac du Touno (T4)
Für den Abstieg gehe ich zunächst wieder den Südgrat bis ca. 3020m zurück. Nun ist die breite Schuttflanke, an der Westseite des Burgihorn, am einfachsten zu begehen. Feiner Schutt ermöglicht ein angenehmes Absteigen zum Punkt 2820m, einen auffälligen Felskopf am Auslauf der Flanke. Zuunterst geht es in gröberen Block über. Etwas oberhalb von P.2820 quere ich die Geröllhalden nach Norden, immer leicht absteigend bis ca. 2700m. Nun weiter nach Norden über grobe Blöcke, etwa die Höhe haltend, Richtung Lac du Touno, der erst zuletzt sichtbar ist.
 
Lac du Touno - Turtmannspitze (T3+)
Nachdem ich den See linkerhand umgangen habe, bietet sich ein Grashang an, der nach Nordosten zieht ein gute Möglichkeit, auf den Westgrat der Turtmannspitze zu gelangen. Dies, ohne mit der gfürchtigen Felsbarriere an der Scharte zum Le Touno in Kontakt zu kommen. Zuoberst weicht das Gras dem Schutt. Trittspuren und sogar Markierungen führen eindeutig bis 2910m wo, der breite Grat erreicht ist. Nun dachte ich, das der sichtbare höchste Punkt am Ende einer Schuttflanke der Gipfel ist. Etwas mühsam ersteige ich die Flanke (T4-), um zuletzt zu realisieren, das ich den Südgipfel (3070m) anvisiert habe. Dies ist jedoch nicht so tragisch, da man hier einen recht hübschen Blick auf das vorher erstiegene Burgihorn hat. Dahinter sind leider verdächtig schwarze Wolken auszumachen.
Ich eile deshalb zum Hauptgipfel der Turtmannspitze (3080m), welcher vom Südgipfel über den Grat zuletzt gar leicht erklettert werden muss. 
Nun wurde es immer dunkler und ich befürchtete ein Gewitter im Anmarsch. Mein ursprünglicher Plan war es, den nicht komplett einzusehenden Ostgrat abzusteigen. Dieser sah wilder aus, als ich vermutete. Die Flanken steil und sehr schuttig. Ein direkter Abstieg ist hier nicht ratsam. Der Nordgrat wäre eine Variante, für mich aber nicht sinnvoll, da ich am Ausgangspunkt mein Velo deponiert hatte. Ich steige für kurz in die Nordflanke ein, um zum Ostgrat zu queren. Zwei Türme scheinen die Schlüsselstellen zu sein. Wenn im eventuell zu heiklen Gelände umkehren muss und zudem in ein Gewitter gerate, dann ist es nicht mehr lustig. Deshalb eine schnelle Entscheidung. Abstieg vom Gipfel direkt über den einfachen Westgrat (T3) zum P. 2920 und weiter Richtung Lac du Touno.
 
Aufstieg zum Wyssgrat 2953m (T4)
Im Laufschritt brauche ich bis hierher nur wenige Minuten. Das Wetter entspannt sich wieder ein wenig und ich entscheide micht, bei 2750m Richtung Col de Vijivi zu traversieren. Dies ist insgesamt im Schutt gut möglich (T4-). Über viele Steine und Blöcke steigend, erreiche ich den Wyssgrat auf 2953m. Das Wetter entspannt sich weiter und ich lege nach der Eile ein Trink- und Erholungspause ein. So kann ich noch mal diese schöne Gegend geniessen.
 
Wyssgrat - Chalte Berg – Turtmanntal (T3)
Auf dem Grat zunächst noch steigen, dann schnell grasigen Grat, steige ich immer zuoberst.Bis 2700m ab, um dann einen Rasenhang zur Alp Chalte Berg ins Blüomatttälli abzusteigen. Eine Schafherde folgte dem neugierigen Leithammel und überrannte mich dabei fast. Ich konnte mich allerdings durchsetzten und erreichte ab Chalte Berg über die bereits bekannte liebliche Aufstiegsroute Bossigu Hungerli Unnerstafel.

Tourengänger: akka


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