Längi Egga 3028m über der Turtmannhütte
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In der Nähe der Turtmannhütte hat es im Sommer zahlreiche Wanderer. Die Natur präsentiert sich in diesen Südwalliser Tal zu hinderst von seiner schönsten Seite. Beliebt ist vor allem die Turtmannhütte wegen der schnellen und leichten Erreichbarkeit. Alpine Ausrüstung braucht es nicht und für Kind und Grossmutti ist dieses Ziel ein schönes Erlebnis in eindrücklicher Hochgebirgslandschaft abseits von Bergbahnen.
Nur wenig abseits der Höhenwege hat es aber auch stille und selten begangene, dafür aber sehr hübsche Gipfel, die zwar weglos, aber nicht schwierig zu erreichen sind.
Ein breiter Kamm zwischen Pipjitälli und Brändjitälli, nördlich der Barrhörner und westlich der Stellihörner, ist die Längi Egga 3028m.
Dieser schöne „Steinhaufen“ mit seinem langen Grat ist mir bereits öfter aufgefallen und hat mich für eine Besteigung angeheimelt.
Bei besten Wetter durfte ich mir dann dieses Geschenk abholen und wurde mit schönen Gipfeleindrücken und tollen Einsichten aus ungewohnter Perspektive belohnt.
Zustieg Vorder Sänntum – Brändjitälli (T2)
Vom Vorder Sänntum 1901m führen vielbegangene Wanderwege zur Turtmannhütte.
Der schönste ist zweifellos der Aufstieg via Holustei 2222m. Dieser führt durch einen reichbewachsenen Wald (viele Heidelbeerfelder) in freies Gelände auf die vorstehende Kanzel mit einer kleinen Kapelle auf einem Felsen. Der Blick ins Turtmanntal und am Talende auf den Turtmanngletscher mit Bishorn und Diablon sind beeindruckend.
Weiter geht es zum Höhenweg auf 2343m. Diesen nun weglos überschreiten und direkt auf den See im Brändjitälli 2451m zuhalten. Am südlichen Ufer des Brändjibachs entlang kurz ins Brändjitälli hinein. Gegenüber dem Brändjispitz führt ein Schuttkegel nach Süden auf ein Couloir zur Längi Egga.
Variante 1: Brändjitälli – Couloir zu P.2932 (T4)
Am rechten Rand kann der Schuttkegel bis 2680m um eine schrofendurchsetzte Stufe herum einfach erstiegen werden. Hier boten sich mir nun zwei Aufstiegsoptionen.
Ich versuchte zunächst das Schuttcouloir. Dieses ist max. 40° steil und teilweise recht eng. Die Steine in der Mitte der Rinne bieten zwar mehr Halt, als der feinere Schutt an den Rändern, dennoch birgt es auch die Gefahr eine Steinlawine auszulösen. So halte ich mich meist am rechten Rand, da man hier häufig die Felsstufe mit der Händen zur Hilfe nehmen kann. Weiter oben ist dies nicht mehr möglich und auf den Steinen besser ersteigbar. Zum Ausstieg hin wird der Untergrund zunehmend lockerer und lebendiger. Da ich aus dieser Position den Ausstieg auf den Grat fälschlich als deutlich anspruchsvoller beurteilte, machte ich nur 35m unter diesem kehrt und stieg wieder ab bis 2680m.
Variante 2: Nordwestgrat (T3)
Einfachste Variante. Zustieg vom erwähnten Schuttkegel ab ca. 2650m. Flanke mit geringer Neigung über leichte Schrofen queeren. Der Grat kann zwischen 2725m und 2775m einfach erreicht werden. Im Gehgelände mit Schutt und Block als Untergrund bis P.2932.
Hier sah ich in die Rinne, die ich nahezu durchstiegen hatte. Aus der Distanz sah der Grat deutlich schwieriger aus. Es löste sich aber jede vermeidlich heikel wirkende Stelle in Wohlgefallen auf. Nun über einige zerborstene, wild aussehende Türmchen zum Hauptgipfel auf 3028m zu. Die Türme können recht einfach überklettert werden (maximal II) oder problemlos umgangen werden. Günstiger ist hier die Südseite, aber auch nordseitig unschwierig. Zuletzt auf einem kurzen Schutthang zum Gipfel.
Variante 3: Höhenweg Turtmannhütte, Biele 2343m – direkt über NW-Hang auf Grat 2760m (T4) und über Grat weiter zum Gipfel (gemäss Var.2 – T3)
Dies war mein Abstiegsweg. Der Grat ist bis kurz vor P.2725m im Abstieg genauso leicht, wie im Aufstieg. Bei ca. 2760m nach Westen vorzugsweise auf Grasstreifen haltend, zwischen einigen Schrofen absteigen. Von oben recht gut einsehbar. Im oberen Drittel ist die Flanke am steilsten (kurz bis 45°) und wird zunehmend flacher. Auch im Aufstieg gut machbar. Eine Rinne, die trichterförmig in ungünstiges Gelände führt, wird nördlich umgangen.
Tourengänger:
akka

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