Lagginhorn, nein Klettersteig, nein Weissmies, nein doch nach Hause
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Das Lagginhorn wollten wir machen, über den schönen langen IIIer Grat, von Hohsaas aus. Und wenn das Wetter nicht passt, könnten wir immer noch den Weissmies machen. Den kann man bei jedem Wetter machen. Dachten wir.
Anreise am Freitag im dichten Nebel. Schnell noch ein paar hundert Höhenmeter auf dem Weissmiesgletscher (unten aper, oben wenig Schnee, viele Spalten, gute Spur) abgerissen, dass man überhaupt was gemacht hat.
Abends in der nur leicht besuchten Hütte sassen die Gruppen mit langen Gesichtern um Smartphones gedrängt. Mit jedem Update von Meteoschweiz wurde die Prognose schlechter. „Ergiebige Niederschläge“ und Schneegrenze gegen 2400m. . . Die Gruppe Holländer an unserem Tisch sagte was von „wir können nicht üben“ und der höchste Berg in Holland sei nur 350m hoch. Sie waren dann so schlau, die Tour aufzugeben.
Wir haben unsere Pläne schliesslich auch geändert und gedacht, wir machen morgens, bevor der Schnee kommt, noch schnell den Klettersteig.
Frühstück um 05:00, die Nacht war sternenklar und so standen wir kurz darauf abmarschbereit vor der Tür. Die Prognose war inzwischen so schlecht, dass wir tatsächlich auf Plan C gewechselt wind und den Weissmies in Angriff nehmen wollten. Der geht schliesslich bei jedem Wetter. Dachten wir.
Kaum traten wir vor die Tür, fing es allerdings an zu schneien. Wieder lange Gesichter rundum und nach einigem Palaver haben wir es dann ganz aufgegeben, uns noch mal abgelegt und auf die erste Bahn ins Tal gewartet. Immerhin, wir waren wieder in Bern, zu einer Zeit, wo andere auch erst aufstehen, da haben wir also nicht viel verpasst J Und das Lagginhorn läuft nicht weg, das kommt schon noch dran. . .
Besonders getroffen dürfte es eine grössere Gruppe Engländer haben, die hinter der Berghütte an dem kleinen See gezeltet haben. Urgh, kalte Nacht für nichts . . .
Luzern, 16.08.2010
Stephan Wiesner

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