Überschreitung der Geierköpfe (2060, 2161, 2143m) vom Neualmsattel
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Heute ging's auf der von
gero publizierten Runde über die Geierköpfe. Obwohl wir die Tour quasi wiederholt haben, hoffe ich, dass meine Fotos der Überschreitung eine gute Ergänzung darstellen.
Los ging's am Parkplatz an der Serpentine der Ammerwaldstraße, der um 8 bereits gut gefüllt ist. Nun nicht der Kolonne folgen, die zur Kreuzspitze über den Normalweg hochzieht, sondern dem Schotterbett des Neualpbaches. Nachdem sich dieses teilt, sieht man rechterhand eine Spur den Hang hochziehen. Dieser folgen (Schild "Geierköpfe" nach wenigen Metern). Über einen schmalen, teils recht ausgesetzten Steig zunächst steil im Wald empor, dann muss man zahlreiche Rinnen queren, was wegen des brösligen Geländes teilweise heikel ist.
Im Auf und Ab erreicht man schließlich freundliches Wiesengelände und den Neualmsattel. Von dort auf den Südhangsteig. Sobald dieser die Latschenzone zum 1. Mal verlässt, ist ein guter Zeitpunkt, um weglos durch die Wiese zum bereits sichtbaren Geierkopf-Ostgipfel aufzusteigen.
Von dort über Trittspuren auf dem Grat bis zur ersten schwierigeren Stelle, einer Rinne, die abgeklettert wird. In vielen Publikationen wird sie als IIer geführt, ist aber nur ein Ier, da selbst mäßig geschickte Leute wie ich im Vorwärtsgang runterkommen. Heikler ist die anschließende Querung einer Rinne, die einen unfreiwilligen Schnellabstieg durch die Nordwand zur Folge haben könnte. Also entweder mit einem Schritt drüber (der aber sitzen muss) oder über die Felsen linkerhand ausweichen (II).
Auf der gegenüberliegenden Seite einen kleinen Aufschwung hoch - auch der ist kaum ein "echter" IIer. Nach wenigen Metern Gehgelände kommt orientierungsmäßig die Schlüsselpassage. Ersten Steinmännern folgend bröselig abwärts bis vor einen markanten Aufschwung, dort sehr bröselig in die Südflanke, doch nicht zu weit absteigen, die korrekte Route geht direkt unterhalb der Felsen weiter (erstaunlich unschwierig). Sind die Felsen gequert, muss man irgendwie wieder zurück zum Grat - wir sind direkt durch das schrofige Gelände hoch, was von unten nach schöner Kraxelei aussah, aber sehr heikel und bröselig war. Vermutlich ist es besser, eine markante, ebenfalls bröselige Rinne zu nehmen. In der anderen Richtung ist die Route hier wohl einfacher zu finden, denn die entscheidenden Steinmänner sieht man von unten nicht.
Nun sind die Schwierigkeiten fast geschafft - noch ein paar Meter kraxeln (I, ab hier sogar rote Punkte), dann steht man plötzlich am kleinen Kreuz des Hauptgipfels.
Der relativ leichte Weiterweg zum Westgipfel (T4) bedarf wenig Erläuterung, die Route ist klar und wird auch häufig begangen (siehe Berichte von
gero,
Tef und mir).
Vom Westgipfel auf dem gut bevölkerten Normalweg hinab, bis dieser rechts in Serpentinen weitergeht - hier steigt man etwas bröselig nach links in den Südhangsteig ein (Steinmann). Dieser führt landschaftlich sehr schön über Wiesen und durch Latschenzonen, man kann nach Regenfällen auch gut sein Wasser auffüllen - die Latschengassen erreichen im Hochsommer Backofentemperatur.
Man braucht nicht meinen, es handele sich beim Rückweg auf dem Südhangsteig um einen "Hatscher" - im Gegenteil, ähnlich wie beim Anstieg zum Neualmsattel ist das Gelände zwar technisch unschwierig, quert aber einige Runsen mit Abrutschgefahr.
Schließlich erreicht man wieder den Neualmsattel und damit den Anstiegsweg. Der Abstieg folgt nun dem Aufstiegsweg.
Insgesamt zu recht ein alpiner Klassiker in den Ammergauern, der aber von der 1. bis zur letzten Minute durchs Steilgelände führt und deswegen konditionell anspruchsvoller ist, als es die "nur" knapp 1500 Hm vermuten lassen. Dafür wird man mit außergewöhnlicher landschaftlicher Schönheit und (abgesehen von der Strecke Hauptgipfel - Abzweigung Südhangsteig) absoluter Einsamkeit belohnt.
Schwierigkeitsbewertung: Im sehr empfehlenswerten Wanderführer "Wetterstein und Ammergauer Alpen" von Mark Zahel wird diese Tour mit T5 bewertet, was vertretbar ist, da man abseits der Idealroute (die vielleicht als T4+ durchgehen könnte) sehr schnell in heiklem Absturzgelände landet. Zudem ist der Unterschied zur Normalroute auf den Hauptgipfel (im Führer und auf hikr mit T4 bewertet) durchaus einen ganzen Skalenpunkt wert.

Los ging's am Parkplatz an der Serpentine der Ammerwaldstraße, der um 8 bereits gut gefüllt ist. Nun nicht der Kolonne folgen, die zur Kreuzspitze über den Normalweg hochzieht, sondern dem Schotterbett des Neualpbaches. Nachdem sich dieses teilt, sieht man rechterhand eine Spur den Hang hochziehen. Dieser folgen (Schild "Geierköpfe" nach wenigen Metern). Über einen schmalen, teils recht ausgesetzten Steig zunächst steil im Wald empor, dann muss man zahlreiche Rinnen queren, was wegen des brösligen Geländes teilweise heikel ist.
Im Auf und Ab erreicht man schließlich freundliches Wiesengelände und den Neualmsattel. Von dort auf den Südhangsteig. Sobald dieser die Latschenzone zum 1. Mal verlässt, ist ein guter Zeitpunkt, um weglos durch die Wiese zum bereits sichtbaren Geierkopf-Ostgipfel aufzusteigen.
Von dort über Trittspuren auf dem Grat bis zur ersten schwierigeren Stelle, einer Rinne, die abgeklettert wird. In vielen Publikationen wird sie als IIer geführt, ist aber nur ein Ier, da selbst mäßig geschickte Leute wie ich im Vorwärtsgang runterkommen. Heikler ist die anschließende Querung einer Rinne, die einen unfreiwilligen Schnellabstieg durch die Nordwand zur Folge haben könnte. Also entweder mit einem Schritt drüber (der aber sitzen muss) oder über die Felsen linkerhand ausweichen (II).
Auf der gegenüberliegenden Seite einen kleinen Aufschwung hoch - auch der ist kaum ein "echter" IIer. Nach wenigen Metern Gehgelände kommt orientierungsmäßig die Schlüsselpassage. Ersten Steinmännern folgend bröselig abwärts bis vor einen markanten Aufschwung, dort sehr bröselig in die Südflanke, doch nicht zu weit absteigen, die korrekte Route geht direkt unterhalb der Felsen weiter (erstaunlich unschwierig). Sind die Felsen gequert, muss man irgendwie wieder zurück zum Grat - wir sind direkt durch das schrofige Gelände hoch, was von unten nach schöner Kraxelei aussah, aber sehr heikel und bröselig war. Vermutlich ist es besser, eine markante, ebenfalls bröselige Rinne zu nehmen. In der anderen Richtung ist die Route hier wohl einfacher zu finden, denn die entscheidenden Steinmänner sieht man von unten nicht.
Nun sind die Schwierigkeiten fast geschafft - noch ein paar Meter kraxeln (I, ab hier sogar rote Punkte), dann steht man plötzlich am kleinen Kreuz des Hauptgipfels.
Der relativ leichte Weiterweg zum Westgipfel (T4) bedarf wenig Erläuterung, die Route ist klar und wird auch häufig begangen (siehe Berichte von


Vom Westgipfel auf dem gut bevölkerten Normalweg hinab, bis dieser rechts in Serpentinen weitergeht - hier steigt man etwas bröselig nach links in den Südhangsteig ein (Steinmann). Dieser führt landschaftlich sehr schön über Wiesen und durch Latschenzonen, man kann nach Regenfällen auch gut sein Wasser auffüllen - die Latschengassen erreichen im Hochsommer Backofentemperatur.
Man braucht nicht meinen, es handele sich beim Rückweg auf dem Südhangsteig um einen "Hatscher" - im Gegenteil, ähnlich wie beim Anstieg zum Neualmsattel ist das Gelände zwar technisch unschwierig, quert aber einige Runsen mit Abrutschgefahr.
Schließlich erreicht man wieder den Neualmsattel und damit den Anstiegsweg. Der Abstieg folgt nun dem Aufstiegsweg.
Insgesamt zu recht ein alpiner Klassiker in den Ammergauern, der aber von der 1. bis zur letzten Minute durchs Steilgelände führt und deswegen konditionell anspruchsvoller ist, als es die "nur" knapp 1500 Hm vermuten lassen. Dafür wird man mit außergewöhnlicher landschaftlicher Schönheit und (abgesehen von der Strecke Hauptgipfel - Abzweigung Südhangsteig) absoluter Einsamkeit belohnt.
Schwierigkeitsbewertung: Im sehr empfehlenswerten Wanderführer "Wetterstein und Ammergauer Alpen" von Mark Zahel wird diese Tour mit T5 bewertet, was vertretbar ist, da man abseits der Idealroute (die vielleicht als T4+ durchgehen könnte) sehr schnell in heiklem Absturzgelände landet. Zudem ist der Unterschied zur Normalroute auf den Hauptgipfel (im Führer und auf hikr mit T4 bewertet) durchaus einen ganzen Skalenpunkt wert.
Tourengänger:
felixbavaria

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Kommentare (3)