Kuchelberg, Kreuzspitze und Geierköpfe - von aggressiven Schafböcken und Sonnenuntergängen


Publiziert von AIi , 20. August 2014 um 17:13. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:17 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 15:45
Aufstieg: 2250 m
Abstieg: 2250 m
Strecke:mit Rad 18 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Plansee oder Oberammergau nach Linderhof

Eigentlich war die hier beschriebene Tour als "normale" , wie wir es nennen, Monstertour gedacht. Freilich war uns klar, dass man für alles vom Kuchelberg bis zu den Geierköpfen eine stattliche Zeit braucht und dass es zwischen der Kreuzspitze und dem Kreuzspitzl zwei 2er Stellen gibt, doch am Kuchelbergkopf von einem Schafbock gerammt zu werden, wie es dem armen maxl widerfahren ist, hatten wir nun wirklich nicht auf dem Plan.

Der Tag begann noch trügerisch gemütlich am Plansee, wo wir unsere Radels parkten, brauchten wir diese ja um Nachts wieder zum Auto zurück zu kommen. Nach der Fahrt nach Linderhof starteten wir dann unsere Tour, zu dritt, kurzfristig hatte sich noch sven86 zu uns gesellt. Er plante aber nach dem Kreuzspitzl wieder abzusteigen, um am nächsten Tag auch noch bergsteigerisch aktiv werden zu können. Zuerst wandert man auf Forstwegen hinein ins Kuchelbachtal um dann auf einer kleinen Wiese nach rechts in den Steig zum Grat einzubiegen. Dieser führt einen in sehr angenehmer Steigung durch lichten Wald zur Kuchelberg Diensthütte und von da über den aussichtsreichen Grat zum ersten Gipfel des Tages - den Kuchelbergspitz. Nach einer kleinen Vesperpause wandern wir weiter zum Kuchelbergkopf, auf dessen Gipfel eine Schafherde graste. Als freundliche Geste rupfte ich etwas besonders saftiges Gras aus und versuchte die Schafe damit zu füttern. Dies hatte den Effekt, dass alle Schafe davon trotteten und eines sich näherte. Dies kam zuerst zu mir, rieb sich etwas an meinem Bein und ich tätschelte es wohlwollend. Daraufhin schoss es urplötzlich auf maxl zu, senkte den Kopf  und rammte in die Seite, sodass er etwa zwei Meter weit flog. Nachdem wir schnell das Weite gesucht hatten, folgte die Schadensanalyse: Zum Glück ohne körperlichen Schaden war der Verlust von maxls Kamera zu beklagen. Diese hatte das Schaf genau mit seiner Nase getroffen und dadurch so verbogen, dass man das Objektiv nicht mehr ausfahren konnte.
Noch etwas geschockt setzten wir unseren Weg zur Kreuzspitze fort, wo sven86 auf uns wartet, welcher die Schafattacke nicht mit ansehen musste. Vom überlaufenen Hauptgipfel geht es dann weiter zum Südgipfel. Auf dem Weg dorthin muss man die erste 2er Stelle passieren, welche aus einem mit einer Kette gesicherten ca. einem Meter hohen Absatz besteht. Die Stelle kann abgeklettert werden oder man springt einfach runter. Dies sei aber nur den großen und oder sicheren Springern empfohlen. Vom Südgipfel geht es dann durch brüchiges T4-Gelände zur Scharte zwischen Kreuzspitze und Kreuzspitzl. Wer hier etwas aufmerksam ist, wird durch Steinmänner zur Schlüsselstelle gelotst, welche ganz klar als 2 zu bewerten ist. Nach einigem probieren beschloss maxl umzudrehen, da er kein gutes Gefühl bei einem schmalen Tritt hatte. Er und Sven stiegen daraufhin zuerst über ein Schuttkar und dann durch Latschen zum Neualmsattel ab. Ich nahm das Kreuzspitzl noch mit, da mir die Kletterstelle keine Probleme bereitete. Vom Kreuzspitzl führt dann ein gut sichtbarer Pfad zum Neualmsattel. Hier trennten wir uns von Sven, der aus Energieersparnisgründen wieder nach Ammerwald abstieg. Maxl und ich setzten unsere Tour fort, indem wir zuerst dem Wanderweg Richtung Geierköpfe folgten und dann über eine Grasflanke zum Ostgipfel aufstiegen. Von hier folgt man zuerst unschwierig dem Grat bis es dann ans Eingemachte geht. Zuerst muss man sich eine schmale Rinne hinunter zwängen und dann über einen sehr bröseligen Hang dem Grat folgen. Hier dienen die oft zahlreichen Steinmänner als Orientierung. Der Übergang vom Ostgipfel zum Hauptgipfel war unserer Meinung nach mit T5 zu bewerten. Vom Hauptgipfel erreichen wir dann wesentlich weniger schwierig den Westgipfel an dem wir von einer tollen Stimmung über den nördlichen Ammergauern empfangen werden. Den Touristensteig zum Plansee bringen wir dann auch noch gut hinter uns und erleben einen tollen Sonnenuntergang. Komplett in der Dunkelheit radeln wir dann noch über die Ammerwaldstraße zurück nach Linderhof - nochmal ordentliche 18 Kilometer. Das Auto erreichen wir dann 15 Minuten vor Mitternacht. Somit waren wir stolze 15 Stunden und 45 Minuten unterwegs.

Tourengänger: sven86, maxl, AIi


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Kommentare (2)


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Fabse_94 hat gesagt: Sauber
Gesendet am 20. August 2014 um 20:55
Gratulation zu dieser geilen Monstertour! Voll verrückt :D

maxl hat gesagt: RE:Sauber
Gesendet am 20. August 2014 um 22:56
zugegen, ja, einen gewissen Hang zum Masochismus braucht man vielleicht scho für diese Runde:-) aber danke!


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