steilste Zu- und Abstiege zur Schwändiliflue und Schafmatt


Publiziert von Felix , 5. August 2010 um 13:04. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Emmental
Tour Datum:31 Juli 2010
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Entlebucherflühe - Fürstein   CH-LU 
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:Flühli - Rüchiloch - Schwändilflue - Alp Hurben - Leitere - Schafmatt - Leitere - Baumgarte - Schwändili - Flühli
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW über Schüpfheim nach Flühli
Kartennummer:1169, 1189

Nach dem Zügelstress sollte es etwas gemächlicher, kürzer werden, unser nächstes Unternehmen. Gefehlt: weil ich dann auch noch die Schafmatt dazunehmen wollte - zu den beiden steilen Zugängen zur Schwändiliflue (welche mir von  Ursula anlässlich der Winterbesteigung in Aussicht gestellten wurden) - summierten sich Höhen- und Laufmeter doch beträchtlich ...

Doch versprochen hatte sie keineswegs zu viel bezüglich der Steilheit der beiden Wege: Der Direktaufstieg ab Flühli ist neu beschildert und enthält einen deutlichen Hinweis, dass man sich hier auf aussergewöhnliche Hangneigungen einstellen muss - Sputnik hat dies ebenso deutlich charakterisiert ...
Auch der Abstieg ab Leitere zum Hof Baumgarte hat es in sich: gute und signalisierte Weglein und Spuren führen oft sehr steil in die Tiefe: die Seilsicherungen sind berechtigt - gerade, wenn es noch Restfeuchte drin hat (geschweige denn bei Schnee: gemäss Ursula kann dieser noch bis Ende Juni in den Rinnen liegen - dann liegen die Drahtseile unter dem Schnee ...).

Der gesamte Aufstieg zum Rüchiloch liegt im Schatten, der vorgängige Intensivregen macht das steile Gelände noch etwas anspruchsvoller. Zum Glück darf man sich an einigen Stellen an Seilsicherungen halten; der Weg ist gelegentlich etwas hochtrittig, doch gut angelegt - man gewinnt rasch an Höhe! An einigen Stellen beobachten wir, dass offene Stellen im Wald (Borkenkäfer war auch hier) wieder aufgeforstet werden - mit Laubhölzern, welche vor Tierverbiss geschützt sind; ein Bravo den lernfähigen Forstleuten!
Hübsch, wie auf der Höhe des Rüchilochs die ersten Sonnenstrahlen die obersten Felsen anstrahlen - und ebenso lauschig, wie wir ab der Verzweigung des Weges oberhalb immer mehr Sonne geniessen können. Und eine diesmal heitere, gemütliche Gipfelerklimmung erleben dürfen (die letzte, im Januar 2010 war doch eher ein Kampf ...).

Ausgiebig genossen wir die uneingeschränkten Rundblicke ab der Schwändiliflue (Südgipfel); bald jedoch zog es uns einmal weiter, erst auf Wiesenflanken, dann länger im Schrofen- und v.a. Geröllgelände unter der Grönflue durch zum Täli, welches ab P. 1605 in süöstlicher Richtung zur Alp Hurben emporführt. Hier steuerten wir weglos nördlich aufsteigend den Weg an, welcher von der Wasserfallenegg zur Leitere führt.

Nachdem wir ja bereits beschlossen hatte, ab Leitere die Schafmatt anzufügen, folgten wir dem signalisierten Wanderweg erst zum Gipfelkreuz (dieses wie dasjenige der Schwändiliflue ist wohl deshalb nördlich vorgelagert, damit man die beiden vom Tale aus auch sieht ...). Hier wurden wir von weitem schon von markantem Gebell empfangen: die vorher gesichtete Infotafel hatte uns darauf vorbereitet, dass uns ein Paar Herdenschutzhunde erwartet, welche eine Schafherde vor "wilden" Tieren beschützt - eine gute Sache! Nun, das Gebell hörte rasch einmal auf - die jüngere der beiden Hunde liess nach kurzem anfänglichem Respekt nur noch Streicheleinheiten zu. Wir konnten uns ihr kaum "erwehren" - im positiven Sinne: auch Herdenschutzhunde sind einem guten menschlichen Kontakt nicht abgeneigt; doch Vorsicht! In der Regel ist mit sehr viel Achtung diesen grossen Tieren zu begegnen - die Tafel gibt exakte Verhaltensschilderungen (die Hunde sind in der Regel ruhig zu umgehen).

Einer weiteren Gipfelrast auf dem höchsten Punkt der Schafmatt in absoluter Einsamkeit (der Rüde bellte weiterhin, die Hündin blieb ruhig auch bei der Schafherde zurück, welche uns auch sehr freundlich begrüsst hatte) folgte eine kurze Gratwanderung mit einer schönen kurzen Kraxelstelle zum P. 1935.

Etwas westlich des Leitere-Sattels folgt (etwas schlecht erkennbar bei hohem Gras) der abenteuerliche Abstieg zum Baumgarte: Abwechslungsweise auf steilen Serpentinen (schmale Pfade) und im Fels-Geröll-Gelände, oft mit Seilsicherungen ausgerüstet, ist auch dieser im SAC-Führer noch als EB taxierter Steig sehr interessant. Rasch gewinnen wir hier an Tiefe - doch es sind wiederum einige Höhenmeter zu "vernichten" ... Teilweise führt der gut unterhaltene Übergang durch ein steiles, beinahe ausgetrocknetes Bachbett. Oberhalb vom Baumgarte legen wir eine kurze Zvierirast ein, bevor wir nördlich der imposanten Flühe (sehen von hier aus wie Zähne) länger über Schwändili nach Flühli zum Ausgangspunkt zurückwanderten.

War nicht soo kurz - doch äusserst hübsch; war ein guter Tipp, liebe Ursula, vielen Dank!

Tourengänger: Ursula, Felix


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