Alphubel von Täschhütte


Publiziert von Hochtourer , 26. Juli 2010 um 14:22.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Unterwallis
Tour Datum:25 Juli 2010
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1470 m
Abstieg: 1270 m

 Aufstieg:
Abmarsch um 04:15 von der Täschhütte (2700m). Bei Temperaturen knapp über und im Gegensatz zum Vortag herrlicher Windstille. Der Weg ist gut zu finden (Spur, Steinmännchen), zumal wir ihn am Vortag ja schon heruntergekommen sind. Der Gletscher beginnt auf 3200m und kurz vorher bin ich im Bachbett prompt augerutscht und beim Versuch mir aufzuhelfen, habe ich meine Partnerin gleich noch mit ins eisige Wasser gezogen. Das kommt davon, wenn man ohne Kaffee aus der Hütte geht...
Am Gletscherrand stauen sich die Massen und es kommt zu einer langen Karawane im Aufstieg. Das verführt manche scheinbar, sich im Tempo zu überschätzen. 5 schnelle Schritte, dann Pause, wieder 5 Schritte, rund um uns keucht es immer mehr. Bei 7m Aufstieg/Minute kein Wunder. Ich gehe lieber mein eigenes Tempo und da der Gletscher breit genug für alle ist, ziehen wir langsam an der Karawane vorbei und der Sonne entgegen.
Bis zur Abzweigung zum Allalinhorn auf 3700m (ab hier kommt ein zweiter Ansturm vom Mittelallalin) ist der Aufstieg absolut problemlos. Auch wenn der Firn leicht vereist ist, halten die Steigeisen super. Es hat ein paar Spalten, die aber gut zu sehen sind (jedenfalls die, die man sieht).
Nach 5 Stunden stehen wir auf dem Gipfel und geniessen ein super Panorama :-)
 
Eisnase
Die Eisnase ist der Knackpunkt der Tour. Heute war der Boden leicht vereist und mein Leichtpickel nicht reinzukriegen. 200hm gilt es zu überwinden und man hat schon 1300 in den Beinen und es eilig, weil die Sonne anfängt ziemlich zu brennen. Bei jedem Schritt lösen sich Eiskristalle und rieseln herab. Da eine Karawane über einem ist, bekommt man das kräftig ab - wenig vertrauenserweckend. Auch hilft es nicht, wenn man von vereinzelten Aufsteigern überholt wird, die sich kreuz und quer durch die Menge schlängeln und die ersten sind schon wieder im Abstieg und kommen einem entgegen. Wir hatten weniger Angst selbst zu stürzen, als von der 3er Familie über uns erschlagen zu werden...
Im oberen Bereich hat es ein paar Sicherungsstangen, ca. 20m auseinander. Die Familie vor uns hat Instruktionen vom Vater erhalten, dann steigt er los. Das Seil rutscht schon nach wenigen Metern von der Stange und Mutter und Tochter diskutieren panisch, was sie machen sollen. An der nächsten Stange dann wieder eine lange Diskussion und Instruktion vom Vater und wieder rutscht das Seil nach wenigen Metern... Auch wenn von hinten schon die nächsten drängeln, wir lassen vorsichtshalber eine Stange Abstand und folgen langsam...
 
Abstieg
Der Abstieg zur Längflue geht über 1300hm Gletscher. An sich unschwierig (recht steil gleich zu Beginn), aber voller Spalten. Alle paar Minuten geht vorne die Hand hoch und tönt es "Spalte!" zunächst noch mit, später dann nur noch ohne Ausrufezeichen. Kleine Spalten (ein Schritt), grosse Spalten (umgehen oder Sprung), Schneebrücken, einmal sogar ein wenig in die Spalten rein, so schlängeln wir uns unseren Weg herunter. Wir waren froh, sind wir früh gestartet. Als wir um 12:00 an der Längflue ankamen, war der Firn schon recht weich, hat aber noch gut gehalten. Für einmal sind wir ohne nasse Füsser herunter gekommen...
 Doppeltour: 
 

Tourengänger: Hochtourer


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