Skitour Alphubel von der Täschhütte


Publiziert von rhenus , 23. Oktober 2020 um 19:14.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:21 Juli 1975
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m

Vor vielen Jahren bestiegen wir im Rahmen einer Tourenwoche der JO Piz Sol einige Viertausender rund um die Täschhütte. Da noch ausserordentlich viel Schnee lag, waren wir Mitte Juli noch mit Skis unterwegs. Als ersten Berg bestiegen wir bei besten Schneeverhältnissen den Alphubel, der am 9. Aug. 1860 durch die Engländer Leslie Steffen (1832 - 1904) und T.W. Hinchliff mit den Führern Melchior Anderegg, Peter Perren und Franz Andenmatten erstmals bestiegen wurde. Leslie Steffen war im Zeitalter des "goldenen Alpinismus" ein eifriger Alpinist, der u.a. das Bietschhorn, das Rimpfischhorn und das  Schreckhorn erstmals bestieg. Der Alphubel besitzt einen charakteristisch flachen, abgehobelten Gipfel und ist dadurch von überall her leicht identifizierbar.  

Beschreibung der Tour
Wir standen am 20. Juli 1975 reisefertig am Bahnhof Sargans, als unser JO-Leiter Georg Jung uns die Hiobsbotschaft überbrachte: Unser Bergführer Andreas Scherrer vom Walenstadtberg, dem an den Churfirsten einige sehr schwierige Erstbegehungen gelangen, sei am wenig schwierigen Piz Kesch bei einem Mitreissunfall tödlich verunfallt! Wir alle waren sehr bestürzt über diese Nachricht, hatten wir doch im Vorjahr mit Res eine tolle Tourenwoche im Jungfraugebiet verbracht. Doch Georg hatte mit dem Berner Oberländer Bergführer Peter Schori einen Ersatz gefunden, so dass wir unsere Tourenwoche im Wallis trotzdem durchführen konnten.

Bedrückt fuhren wir mit der Bahn nach Randa, wo uns Peter, der Bergführer, mit seinem urchigen Berner Oberländer Dialekt erwartete. Georg Jung war diesmal nicht dabei, dafür sein Stellvertreter Hans Saxer. Damals gab es noch keinen Shuttle zur Täschalp. Wir stiegen daher von Randa zu Fuss hinauf zur Täschalp, wohin Rucksäcke, Skis und Esswaren mit einem Fahrzeug hinaufgebracht worden waren. Dort verteilten wir als Selbstversorger die Lebensmittel für eine Woche auf die ohnehin schon vollen Rucksäcke. Bald nach der Täschalp lag noch Schnee, sodass wir mit angeschnallten Skis die Hütte erreichten, die damals vom Bergführer Alfons Lerjen bewartet wurde. In der Hütte angekommen bewunderten wir nach dem Bezug der Schlafräume die 7 Viertausender der Walliser Alpen, die man vor dort aus sehen kann (Dufourspitze, Nordend, Weisshorn, Zinalrothorn, Bishorn, Rimpfischhorn, Täschhorn).

Unsere erste einfache Skitour führte uns bei prächtigem Sommerwetter auf den Alphubel. Über Chimmiboden und den Alphubelgletscher erreichten wir das aussichtsreiche Alphubeljoch, das uns den Blick ins Saastal eröffnete. Von dort stiegen wir mit den Skis nicht über die Eisnase, sondern liessen diese links liegen und stiegen mit Schnaufen und Schwitzen nun in praller Sonne in insgesamt etwa 5 Stunden über die Normalroute (Ostseite) auf das flache Gipfelplateau. Auf dem Gipfel nahmen wir als Erstes eine "Priis" (Prise Schnupftabak, vom roten Kensington Snuff) und blödelten, wie es sich für dieses Flegelalter gehört, mit dem damaligen Evergreen: "Uf dr Alp, do stoht ä Chuä, macht sis ...... uf und zuä." Daneben genossen wir auch das grossartige Panorama inmitten der Walliser Viertausender. Über die Abstiegsroute fuhren wir in gutem Sulzschnee in einer guten Stunde hinunter zur Täschhütte, wo wir uns für die kommenden Touren ausruhten und unsere damalige Ausrüstung (Seehundfelle, Flex Kabelzugbindung usw.) reparierten, was immer wieder mal notwendig war.

Leider keine Originalfotos mehr greifbar


Tourengänger: rhenus


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