Dreiländertour bei den Grauspitzen und Naafkopf.


Publiziert von Hitsch , 11. Juli 2010 um 12:44.

Region: Welt » Liechtenstein
Tour Datum:10 Juli 2010
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   FL   A 
Zeitbedarf: 9:00
Strecke:Steg - Valüna - Ijesfurgga - Schwazhorn - Vorder Grauspitz - Schwarzhorn - Barthümeljoch - Naakopf - Pfälzerhütte - Valüna - Steg

Da ich dieses Wochenende all meine Tourenpartner abwesend waren, musste ich eine Tour suchen, welche ich alleine machen konnte. Ich hatte mich nach langem Hin und Her für den Sazmartinhorn und Trabanden entschieden, als ich am Freitag Mittag eine Anfrage von Munggaloch für den Vorder und Hinter Grauspitz bekommen habe. Da geteiltes Leid halbes Leid ist, habe ich sofort zugesagt, und wir konnten uns schnell über den Rest einigen.

Steg - Valüna
Um viertelvor Sechs trafen wir uns am Parkplatz in Steg. Mit dem Fahrrad führen wir bis nach Valüna, wo uns die Steigung dann zu Steil wurde. Von hier aus solls zu Fuss gehen.

Valüna - Hinter Grauspitz/ Schwarzhorn: T3
Von Valüna aus folgt man der Strasse bis P. 1652 wo der Wanderweg zur Pfälzerhütte abzweigt. Dem Weg folgt man bis zu P. 1738, wo der Pfälzerweg wiederum eine 90° Kurve macht. Hier nimmt man den Weg gerade aus. Kurz bevor man das erste Bächlein quert biegen wir auf den markanten Rücken auf der linken Seite ab, und gelangen so bei Notz auf den Wanderweg von der Pfälzerhütte zum Ijesfürggli. Diesem Weg folgen wir dann auch und gelangen so auf das Fürggli. Unterwegs werden wir noch von einem Bergläufer überholt. Unglaublich was diese Menschen leisten. Er ist nach uns in Steg gestarten, und nach Valüna gejoggt. Wir staunen nicht schlecht und setzten dann auch unsere Reise fort. Vom Ijesfürggli gelagt man über den Grat zum Schwarzhorn. Laut dem Führer ist dieser Abschnitt ein T4, ich denke, dass ein T3 auch nicht verkehrt ist. Die Steilaufschwünge können problemlos links und rechts umgangen werden. Allerdings errinnert ein Gedenkstein eines 14-Jährigen Kindes dass wir auch hier im Alpinen Gelände unterwegs sind.

Hinter Grauspitz - Vorder Grauspitz: T5, II
Nach einer Pause auf dem Schwarzhorn wollen wir den Vorder Grauspitz in Angriff nehmen. Laut dem Führer steigt man vor dem Gipfel "wenige Duzend" Meter ab, quert die Südflanke und erreicht den Westgrat des Hinteren Grauspitz. Diesen Weg wollten wir erst auch nehmen, aber als wir dem Westgrat ein Stück gefolgt sind und die Steilstufen in Augenschein genommen hatten, entschieden wir uns für den Direktweg über den Grat. Ein wirkliches Problem könnte einzig die erste Steilstufe darstellen, welche mit II abgeklettert werden muss, sie ist allerdings nur drei Meter hoch und bietet gute Griffe. Der Rest ist mit I abkletterbar und man kann sich mehr oder weniger an den Grat halten. Der Auf- und Abstieg gestaltet sich meiner Meinung nach logisch, ist aber ausgesetzt. Also nichts für nicht Schwindelfreie. Am Sattel zwischen den beiden Spitzen stösst man auf den Normalweg laut führer und gelangt so auf den Vorder Grauspitz (T4). Wir hatten uns sicherheitshalber Angeseilt, da wir uns auf unbekanntem Terrain bewegt haben. Von Vorder zurück auf den Hinter Grauspitz sind wir den gleichen Weg gegangen.
Obwohl wir nicht den Normalweg gegangen sind, und ich ihn somit nicht kenne, denke ich dass unsere Variante insgesammt die einfachere ist. Wir konnten den Normalweg um Nachhinein von unten in Augenschein nehmen und so steile Grasflanken queren bietet geneau so viel Gefahrenpotenzial. Daher ist der Abstieg über den Grat eine lohnende Variante und für den geübten HIKR sicher eine lohnende Variante.

Hinter Grauspitz - Naafkopf : T3
Eigentlich wollten wir über den Südwestgrat auf den Naafkopf, aber bei näherer Betrachtung schied diese Variante schnell aus. Gewiss gibt es da Aufstiege, doch überstiegen diese unser Niveau und Vorstellungskraft. Daher entschieden wir uns den Naafkopf vom Barthümeljoch aus zu besteigen. Dazu mussten wir erst einmal absteigen. Hier konnten wir ein langezogenes Schneefeld knieschonen nützen. Über das Schneefeld und Grasbänder stiegen wir zum P. 2123 ab, und traversierten von da aus höhehaltend zum Tristel. Langsam macht sich die Hitze, aber auch die bisherige Marschzeit bemerkbar. Unsere Kräfte neigen sich dem Ende zu. Vom Tristel gehts mit viel Flüssigkeitsverlust aufs Barthümeljoch (ich glaube zumindest dass wir dorthin gegangen sind. Ist ein von weitem Sichtbarer Sattel). Nach einer kurzen Mittagspause traversierten wir unterhalb des Grates über Schneefelder und durch Felsstufen zum Naafkopf. Unsere Freude den Gipfel erreicht zu haben ist sehr gross, da das lang ersehnte Panasch in greifbare Nähe rückt.

Naafkopf - Steg: T3
Der Abstieg vom Naafkopf zur Pfälerhütte ist unangenehm lang, aber nicht weiter Schwierig. Wir wundern uns aber, dass eine Stelle nicht mit Ketten gesichert ist, da der Naakopf doch eher als Touristenberg gelten kann, und diese Stelle doch erhebliches Absturzpotenzial bietet.
An der Pfälzerhütte dann endlich das Wohlverdiente Panasch. Danach gehts über den Wanderweg runter nach Valüna, wo wir total platt mit dem Fahrrad nach Steg fuhren.


Das Spezielle an dieser Tour ist, dass man mehrmals die Landesgrezen überschreitet.
1. Ijesfurgga CH - FL
2. Barthümeljoch oder da iegendwo CH - A
3. Pfälzerhütte A - FL


Die Marschzeiten habe ich nich präsent, müssten sich so um 7-8h handeln. (reine Marschzeit), aber dazu kann Munggaloch gewiss mehr sagen. Leider habe ich Depp auch den Fotoapparat vergessen, aber Bilder können bei Munggaloch angeschaut werden.

An dieser Stelle will ich mich bei Munggaloch bedanken für den tollen Vorschlag. Diese Tour hätte ich so nie gemacht, da diese Berge ausserhalb meines Blickfeldes befanden, obwohl man von den Grauspitzen, mit Fernrohr oder so, mein Haus sehen kann. Es war mir eine Freude mit dir zu gehen, und wie gesagt, geteiltes Leid ist halbes Leid. Ich hätte alleine die Tour früher abgebrochen, da es wirklich eine harter Brocken war.




Tourengänger: MunggaLoch, Hitsch


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T5 L

Kommentare (9)


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Rhenus Alpinus hat gesagt: Naakopf bzw. Nahkopf?
Gesendet am 14. Juli 2010 um 20:52
Eigentlich heißt er ja Naafkopf. ;-)

Hitsch hat gesagt: RE:Naakopf bzw. Nahkopf?
Gesendet am 14. Juli 2010 um 23:18
Ups Fehler meinerseits......

@ shino.... der Grauspitz ist nicht so ne sache, einfach alle drei zusammen ist meiner meinung nach eine ordentliche tour. aber auch machbar.

shino hat gesagt: RE:Naakopf bzw. Nahkopf?
Gesendet am 15. Juli 2010 um 21:44
kann ich mir denken:) mal schaun..muss erst mal schaun wie ich auf den grauspitz komme :-D gibt ja keinen offiziellen weg?xD

Hitsch hat gesagt: RE:Naakopf bzw. Nahkopf?
Gesendet am 16. Juli 2010 um 22:19
Also im Führer, SAC Alpin, ist er drinn, daher ist das für mich offiziell, aber eigentlich kann man sich da gar nicht verlaufen.

Rhenus Alpinus hat gesagt: RE:Naakopf bzw. Nahkopf?
Gesendet am 17. Juli 2010 um 13:13
Na, der heißt ja immer noch falsch. ;-)

Nur zur Information: Naafkopf schreibt man mit f.

Hitsch hat gesagt: RE:Naakopf bzw. Nahkopf?
Gesendet am 17. Juli 2010 um 13:17
oha, das f hab ich gar nie gesehn

shino hat gesagt:
Gesendet am 14. Juli 2010 um 20:59
War heut auch auf dem Naafkopf, hab mir euren Eintrag eingeschaut...habs noch leider nicht auf den Grauspitz geschafft, aber wird sicher bald was werden :-)

Rhenus Alpinus hat gesagt:
Gesendet am 31. Juli 2010 um 22:12
Ich war heute mit Zwieback und shino auf dem Vorder Grauspitz. Wir wählten den gleichen Weg wie Du (direkt über den Grat) und waren mit dieser Route sehr zufrieden - zumal es gestern geschneit hatte, was die untere Route durch das Grasband recht gefährlich aussehen ließ. Die Schneereste im Grat hingegen störten nicht weiter. (Auf der unteren Route entdeckten wir 2 Wanderer, die wieder umkehrten).

Ich bin dann noch zur Alp Ijes abgestiegen und hätte mir dabei Dein Schneefeld gewünscht, denn durch das nasse Wiesenbord und das Geröll zu kommen, war nicht ganz einfach. Diesen Weg werde ich mir in Zukunft schenken. Schade eigentlich, der weitere Weg über das Barthümeljoch zur Pfälzerhütte war noch richtig nett.

Danke jedenfalls für Deine Tourenbeschreibung - sie hat uns insbesondere beim Vorder Grauspitz sehr geholfen.

Luxontour hat gesagt: Abstieg
Gesendet am 10. November 2010 um 17:21
Beim Abstieg vom Naafkopf zur Pfälzer Hütte hatten wir 1995 im August eine hübsche Rutschpartie auf einem Schneefeld. Leider waren wir nicht auf dem Grauspitz. Aber der Naaf an sich ist schon toll.


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