Widderstein (2533 m), Höferspitze (2131 m)


Publiziert von gero , 4. Juli 2010 um 00:25.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 2 Juli 2010
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1110 m
Abstieg: 1110 m
Strecke:Hochtannbergpaß - Widderstein - Hochalppaß - Höferspitze (10,3 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Osten durch das Lechtal oder von Westen bis auf den Kulminationspunkt des Hochtannbergpasses (1679 m); dort kostenfreie Parkplätze (bei rechtzeitigem Eintreffen).
Kartennummer:Bayer. Landesvermessungsamt München - Allgäuer Alpen (1:50.000)

Unterwegs auf den Spuren von Tef und Helena - deren wie immer perfektem Bericht ist eigentlich nur wenig hinzuzufügen - z.B. der GPS-Track. Und vielleicht eine Handvoll eigener Eindrücke dieses sehr warmen Bergtages.

Ich startete kurz nach um 5 Uhr am Hochtannbergpaß (1676 m); ist man rechtzeitig dran, dann gibt es unmittelbar an der Paßhöhe neben der Straße eine ganze Reihe kostenloser Parkplätze, die aber wohl an Schönwettertagen im Nu belegt sind; in diesem Fall ist man auf die großen, jedoch kostenpflichtigen Parkflächen westlich der Paßhöhe angewiesen.

Der Steig Richtung Widderstein beginnt wenige Meter östlich unterhalb des kostenfreien Parkplatzes an der Talstation des Versorgungsliftes des Widdersteinhauses. In etlichen Kehren zieht er den Südhang zum Widderstein hinauf - auf der Höhe des Widdersteinhauses angekommen, muß man nicht zu diesem hingehen, sondern kann gleich weitermarschieren zum Einstieg in die große Rinne, die genau südseitig das Massiv des Widdersteins in eine östliche und eine westliche Hälfte von Wandfluchten zertrennt. Gut markiert, geht es diese große Rinne aufwärts - sie ist derart breit, daß der Begriff einer Rinne ein falsches Bild von der Geländegegenbenheit impliziert. Viele blaue Markierungen lassen keine Zweifel aufkommen, wo man aufwärts zu steigen hat; das Felsgelände erreicht kaum den I. Grad, man steigt immer wieder auf Stufen und Bändern wie auf einer großen Treppe aufwärts und legt dabei ab und zu mal die Hand zum Gleichgewicht an.

Am oberen Ende verläßt man, nun bereits im Gipfelbereich, die Rinne und steigt über weiterhin unschwierige, gratartige Felspassagen zum höchsten Punkt hinauf.

Ich erreichte den Gipfel des Widderstein (2533 m) bereits um 7 Uhr, hatte also für die 850 m Höhenunterschied nicht einmal 2 Std. gebraucht. Dies ist mit etwas Kondition durchaus zu schaffen - es mag ein Zeichen dafür sein, wie zügig sich das Gelände bei einigermaßen Kondition und Übung begehen läßt.

Ich hatte natürlich den Gipfel für mich - und wurde durch eine reiche Rundschau belohnt, wenngleich es recht dunstig war. Ein Tribut an die tropische Warmluftfront, die in diesen Tagen über den Alpen lag und nach dem verkorksten Mai und Juni nun endlich auch im Hochgebirge den Sommer einziehen ließ. Eine gute Stunde lag ich droben in den warmen Strahlen der Morgensonne - dann stieg ich wieder hinunter und begegnete dabei etlichen Bergkameraden, die sich gerade erst an den Aufstieg machten. Man muß sehr aufpassen, daß man keine Steine lostritt - der Fels ist in der ganzen Flanke recht brüchig und gefährdet weiter unten Gehende.

Was tun mit dem angefangenen Tag? Wie schon Tef verspürte ich noch Tatendrang und entschloß mich, der benachbarten Höferspitze einen Besuch abzustatten. Zu diesem Zweck wanderte ich hinüber zum Hochalppaß (1938 m) und erklomm sodann die steilen Wiesenhänge zum Ostkamm der Höferspitze. Diesem folgte ich dann über viele Buckel auf mäßig schmalem Steig - er ist weniger exponiert, als es von unten den Anschein hat. Schließlich erreichte ich auch die Höferspitze (2131 m), die trotz geringerer Höhe ebenfalls eine prächtige Rundsicht bietet.
Einziger Nachteil: das permante Höllenkonzert der Motorradfahrer, die an jeder Kurve der Hochtannbergpaß-Straße ihre Pferde freilassen ... es mag ja ein irres Gefühl sein, wenn das Rädle auch bergauf von fast Null auf Hundert in 3 Sekunden beschleunigt - aber der Bergidylle ist der ununterbrochene Motorenlärm sehr abträglich.

Schließlich stieg ich endgültig wieder zum Hochtannbergpaß ab, indem ich dem Ostgrat der Höferspitze folgte, bis dieser unmittelbar am Parkplatz endet.

Tourengänger: gero


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Geodaten
 2750.gpx Widderstein und Höferspitze über dem Hochtannbergpaß

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Kommentare (2)


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maawaa hat gesagt: Schön !
Gesendet am 4. Juli 2010 um 08:26
Ein toller Bericht und schöne Bilder!

Den Widderstein werde ich demnächst auch besuchen, da kommt Dein Bericht gerade recht :)

Viele Grüsse,
Marco

Felix hat gesagt: den haben wir auch vor ...
Gesendet am 6. Juli 2010 um 13:52
drum sei dir, lieber Georg, gedankt für den informativen Bericht!
Auf eine nächste gemeinsame Tour - auf jeden Fall: gutes Bergerleben!

lg Felix


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