"Tonis Lust" am Bergseeschijen (2816m)
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Das Gebiet rund um die Begseehütte hat sich zu einem der bekanntesten Granitklettergebiete der Schweiz gemausert. Dies ist vor allem dem unermüdlichen Erschliesser und Sanierer Toni Fullin, seines Zeichens Hüttenwart der Bergseehütte, zu verdanken. Im 5. und 6. Grad gibt es derart viele lohnende Routen, dass ein Klettersommer wohl kaum ausreicht, alle Trouvaillen des Gebiets zu beklettern.
Nachmittagsklettern in bestem Urner Granit
Nach dem Hüttenaufstieg suchen wir ein Nachmittagsprogramm. Ein kurzer Schwatz mit Toni Fullin, Originalton "anderthalb bis zwei Stunden für die Tonis Lust reichen" und die Wahl ist klar. Ganz so flott gehts dann doch nicht, denn die
1. Sl 5b in der grossen Einstiegsplatte ist gleich eine der anspruchsvollsten der Tour. An runden Schuppen darf doch ein paar Mal auf Reibung angetreten werden, die Absicherung ist gut, wenn auch nicht im 3 Meter Raster.
2. Sl 4b für den Grad doch ziemlich anhaltende Kletterei mit zwei kurzen Aufschwüngen. Ich würde eher den (unteren) 5. Grad veranschlagen.
3. Sl 3c der Kante entlang, schön und einfach.
4. Sl 4b eine reizvolle Verschneidung hinauf und schräg nach rechts im Gehgelände zum Stand.
5. Sl 5b schöne Kletterei mit einigen steileren Passagen, alle Züge gehen prima auf.
6. Sl 5a das Plaisir-Topo verleitet uns, links der Kante zu Klettern. Nach einer kurzen Bastelei mit einem Keil ists klar: das Topo ist falsch, man bleibt immer rechts der Kante in der Platte am Riss. Knifflige Stelle kurz vor dem Stand, eher 5b.
7. Sl 5c Originell um die Kante die Überhängende Wand hinunter (1 BH), dann über eine Reibungspassage in leichteren, sehr schön strukturierten Fels zum Stand leicht rechts. Gemeinsamer Stand mit dem SE-Pfeiler
8. Sl 5b Kante Tonis Lust oder 4c NE-Pfeiler Verschneidung. Wir wählen die Verschneidung, prima Kletterei.
9. Sl 4c am Südgrat: Einer super Rissppur entlang, den Turm leicht rechts umgehend, dahinter nochmals 15m dem Grat entlang zum Muniring.
8. Sl 4a Nochmals eine sehr schöne Seillänge direkt am Grat, eher einfacher als 4a. Haken hätts auch ein Paar, wenn man sie denn findet.
Die Route sei nach Plaisir Standard "gut +" abgesichert, das "+" trifft meines erachtens nicht zu. Den 5. Grad sollte man sicher klettern können, dann sind auch keine zusätzlichen Sicherungsmittel (ausser ein paar Schlingen ganz oben) nötig.
Wichtige Abzweiger sind dunkelrot markiert, man sollte sich eher auf diese als aufs Topo im Plaisir Ost stützen.
Die Route bzw. die Schwierigkeiten der einzelnen Seillängen wurden im neuen Plaisir Selction korrigiert, siehe Bericht von
stataprofi und im noch neueren "Dreams of Switzerland" nochmals nach oben korrigiert. Die erste SL ist jetzt als 6a und die zweite als 5c und die 6. als 6a veranschlagt, welch Abweichung zu den Originalbewertungen und welch Schwierigkeitsinflation!
Abstieg über den Ostgrat, wo einige Drahtseile über die Felsstufen hinunter helfen. Zur Zeit noch nass, die Schneefelder lassen sich aber alle umgehen. Vom Ostgrat hinunter, kurz vor der Scharte, helfen weitere Drahtseile und eine kurze Leiter. Weiter über grossblockiges Gelände zur Bergseehütte (blau-weiss markiert).
Wir benötigten im Gemütlich-Modus mit zwei kleinen Verhauern etwas über drei Stunden für die Route und konnten unsere Vorläufer am Südgrat auf dem Gipfel noch kurz erspähen. Ein Blick ins Gipfelbuch zeigt: es war
Bombo! Beim Abstieg kam es doch noch zu einem kurzen Treff - klein ist sie, die Hikr-Welt!
Fazit: eine schöne Granitkletterei in bestem Fels, welch Lust! Frei nach Rainer Maria Rilkes Grabinschrift:
Granit, oh reiner
Feldspat, Quarz und Glimmer,
Tonis Lust, Niemandes Verhängnis zu sein
an soviel' Bohrhaken.
Nachmittagsklettern in bestem Urner Granit
Nach dem Hüttenaufstieg suchen wir ein Nachmittagsprogramm. Ein kurzer Schwatz mit Toni Fullin, Originalton "anderthalb bis zwei Stunden für die Tonis Lust reichen" und die Wahl ist klar. Ganz so flott gehts dann doch nicht, denn die
1. Sl 5b in der grossen Einstiegsplatte ist gleich eine der anspruchsvollsten der Tour. An runden Schuppen darf doch ein paar Mal auf Reibung angetreten werden, die Absicherung ist gut, wenn auch nicht im 3 Meter Raster.
2. Sl 4b für den Grad doch ziemlich anhaltende Kletterei mit zwei kurzen Aufschwüngen. Ich würde eher den (unteren) 5. Grad veranschlagen.
3. Sl 3c der Kante entlang, schön und einfach.
4. Sl 4b eine reizvolle Verschneidung hinauf und schräg nach rechts im Gehgelände zum Stand.
5. Sl 5b schöne Kletterei mit einigen steileren Passagen, alle Züge gehen prima auf.
6. Sl 5a das Plaisir-Topo verleitet uns, links der Kante zu Klettern. Nach einer kurzen Bastelei mit einem Keil ists klar: das Topo ist falsch, man bleibt immer rechts der Kante in der Platte am Riss. Knifflige Stelle kurz vor dem Stand, eher 5b.
7. Sl 5c Originell um die Kante die Überhängende Wand hinunter (1 BH), dann über eine Reibungspassage in leichteren, sehr schön strukturierten Fels zum Stand leicht rechts. Gemeinsamer Stand mit dem SE-Pfeiler
8. Sl 5b Kante Tonis Lust oder 4c NE-Pfeiler Verschneidung. Wir wählen die Verschneidung, prima Kletterei.
9. Sl 4c am Südgrat: Einer super Rissppur entlang, den Turm leicht rechts umgehend, dahinter nochmals 15m dem Grat entlang zum Muniring.
8. Sl 4a Nochmals eine sehr schöne Seillänge direkt am Grat, eher einfacher als 4a. Haken hätts auch ein Paar, wenn man sie denn findet.
Die Route sei nach Plaisir Standard "gut +" abgesichert, das "+" trifft meines erachtens nicht zu. Den 5. Grad sollte man sicher klettern können, dann sind auch keine zusätzlichen Sicherungsmittel (ausser ein paar Schlingen ganz oben) nötig.
Wichtige Abzweiger sind dunkelrot markiert, man sollte sich eher auf diese als aufs Topo im Plaisir Ost stützen.
Die Route bzw. die Schwierigkeiten der einzelnen Seillängen wurden im neuen Plaisir Selction korrigiert, siehe Bericht von

Abstieg über den Ostgrat, wo einige Drahtseile über die Felsstufen hinunter helfen. Zur Zeit noch nass, die Schneefelder lassen sich aber alle umgehen. Vom Ostgrat hinunter, kurz vor der Scharte, helfen weitere Drahtseile und eine kurze Leiter. Weiter über grossblockiges Gelände zur Bergseehütte (blau-weiss markiert).
Wir benötigten im Gemütlich-Modus mit zwei kleinen Verhauern etwas über drei Stunden für die Route und konnten unsere Vorläufer am Südgrat auf dem Gipfel noch kurz erspähen. Ein Blick ins Gipfelbuch zeigt: es war

Fazit: eine schöne Granitkletterei in bestem Fels, welch Lust! Frei nach Rainer Maria Rilkes Grabinschrift:
Granit, oh reiner
Feldspat, Quarz und Glimmer,
Tonis Lust, Niemandes Verhängnis zu sein
an soviel' Bohrhaken.
Tourengänger:
Alpin_Rise

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