Zindlenspitz, Rossalpelispitz und Brünnelistock - eine lohnende Trilogie


Publiziert von Pfaelzer , 28. Juni 2010 um 20:18.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:27 Juni 2010
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-SZ   Oberseegruppe 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW bis kurz hinter Restaurant Oberhof bei P 932
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito

 Nachdem ich gestern meine obligatorische jährliche Zürichsee-Umrundung mit dem Rennvelo unter die Räder genommen hatte, musste es heute doch mal wieder in die Berge gehen.

Heute stand der Zindlenspitz auf unserer Liste der noch zu besuchenden Zürcher Hausberge, die logische Weiterführung über den Rossalpelispitz und den Brünnelistock sollte natürlich auch noch angehängt werden.

Wieder mal entgegen unserer sonstigen Gewohnheiten keine ÖV-Tour, Bus fährt nur bis Innerthal Post und von da ist es ein ziemliches Stück auf der Strasse bis zum Beginn des Wanderweges und das hat man dann auch auf dem Rückweg, wenn man dazu gar keine Lust mehr hat.

Also praktischerweise mit dem PW bis hinter das Restaurant Oberhof gefahren, dort hat es an der Strasse immer wieder kostenlose Parkmöglichkeiten (der PP am Restaurant selbst ist nur für Gäste).

Der Wanderweg beginnt so etwa 400m nach dem Restaurant, ein Wegweiser am Einstieg lässt ihn nicht verfehlen.
Nach kurzer Zeit erreicht man Aberli 1085m, von wo man einen schönen Rückblick auf den See, den Fluebrig und den Gross Aubrig hat.
Ein paar Minuten später ist man am Aberliboden 1107m angelangt, wo man den Zindlenspitz dann zum ersten Mal richtig sieht. Von diesem Blickwinkel aus fragt man sich wirklich, wie man denn da hoch kommen soll, genau wie von Thomas Widmer im Tagesanzeiger-Artikel beschrieben.

Man hat hier wie auch schon vorne bei Aberli die Möglichkeit, den Weg zum Zindlenspitz über Hohfläschen und dann die blau-weisse Route vom Norden her auf den Gipfel zu nehmen. Wir wollten diese aber absteigen und den Grat dann weiter Richtung Brünnelistock und so nahmen wir den Weg über Zindlen.

Am Aberliboden geht es nach rechts, schön effektiv steil zuerst im Wald auf steinigem Weg und dann ab ungefähr 1300m wieder im "Freien" hoch nach Zindlen 1535m, und Oberzindlen 1853m, wo dann bald auch unter anderem der Glärnisch die Blicke an sich zieht.

Der Zindlenspitz selbst wird mit jedem Schritt ab Aberliboden "zahmer", verliert seine Unnahbarkeit und es wird einem rasch klar, wo denn der Weg hochführen wird (aber das hat man ja sowieso vorher gelesen und angeschaut und und und...)
Bei P 1966 zweigt dann der Gipfelweg nach links hoch ab, schnell ist man oben und kann die herrliche Aussicht geniessen. 

Es waren etwa zehn andere Wanderer während unserem Aufenthalt oben, das ist für einen solchen Traumwetter-Sonntag viel weniger als ich vermutet hatte. Auf dem Rossalpelispitz sahen wir noch zwei und auf dem Brünnelistock waren wir dann alleine.

Nach ausgiebigem Gipfel-Panorama-Genuss wieder Abstieg zu P 1966 und dann nach links weiter die jetzt blau-weisse Route dem Grat entlang nach Norden.
Eine ausgesetztes Stück ist mit einer nagelneuen glänzenden Kette gesichert, die im Abstieg sehr willkommen ist. Im Aufstieg braucht man die sicher nicht.

Es geht hinunter bis P 1902, wo der Weg nach links Richtung Hohfläschen abzweigt, gerade aus geht es weiter den Grat entlang ansteigend, bis linker Hand dann ein Stahlseil den kurzen Anstieg auf den Rossalpelispitz anzeigt.
Wir blieben nur kurz oben, stiegen wieder auf den Grat hinunter und freuten uns jetzt auf den interessantesten Teil der Tour, wie aus den verschiedenen Beschreibungen ja auch zu entnehmen ist.

Der Grat wird nun langsam etwas ausgesetzter, die eine oder andere leichte Kraxelstelle führt zuerst über den Vorgipfel und dann noch etwas ausgesetzter mit weiteren leichten Kletterstellen auf den Gipfel.

Hier genossen wir es dann, diesen für uns alleine zu haben und die vielen Gipfel um uns herum zu identifizieren.
Im Sattel zwischen Rossalpelispitz und Brünnelistock hat es bei P 1990 einen Weg, der auch zur Hohfläschenmatt nach unten führt, auf dem Rückweg zu diesem Punkt sah ich die Möglichkeit, vorher über eine teils grasige teils schuttige Rinne abzusteigen und so auf den Weg zu stossen und nicht bis zum P 1990 zurück zu müssen.

Diese Rinne entpuppte sich jedoch viel schwieriger als angenommen und so kamen wir noch in einen T6-Genuss, den wir zwar im Aufstieg, jedoch nicht im Abstieg mögen. Und Zeit haben wir da auch nicht gewonnen, die Vorsicht drosselte hier das Vorwärtskommen doch ziemlich.

Auf dem Weg angelangt ging es  in Schutt-Kehren weiter hinunter, dann weglos nach Hohfläschenmatt zu P 1592 und dann über Hohfläschen und die Hohfläschenhütte, 1368m über Aberli wieder zurück zum Auto.
Auf dem Rückweg fuhren wir noch um den See herum, weil ich da erstens noch nicht war und zweitens unbedingt ein Bild vom Zindlenspitz machen wollte, wie man es ja immer sieht, z.B. im Buch "Zürcher Hausberge".

Mal wieder eine wunderschöne Wanderung bei herrlichem Sommerwetter mit drei Gipfeln und einem schönen Grat. Da kann man dann wieder die kommende Arbeitswoche von zehren.

Zeiten:

Auto-Zindlenspitz incl. kleinen Pausen 2:15
Zindlenspitz-Rossalpelispitz 50min
Rossalpelispitz-Brünnelistock 45min
Brünnelistock-Auto etwa 2h



Tourengänger: Pfaelzer, Steinlaus


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