Riederi Suon - Massaweg
|
||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Aus der Geschichte der Suonen
Im Jahr 1871 zählte man im Wallis 177 Suonen, im Jahr 1907 sogar deren 207. Es folgte die Modernisierung der Suonen, unterstützt von Bund und Kanton. Noch vor dem 1. Weltkrieg wurden 60 Sanierungsprojekte realisiert, 1929 standen 20 Erneuerungen mit 15 Stollen zur Subventionierung an. Der Bau von Tunneln und der Wechsel zum Beregnen besiegelten den Verfall vieler offener Leitungen, bis der Tourismus sie als Wanderwege entdeckte.
Die Riederi ist ein gutes Beispiel dieser Geschichte. Vor 1385 erstellt, wurde sie 1940 beim Bau des Riederhorntunnels aufgegeben. Nach dessen Durchstich bewässerten die Rieder doppelt soviel Land wie zuvor. Das Trassee der Riederi erlebte aber ab 1996 mit dem Massaweg eine neue Renaissance.
Massaweg mit Varianten
Die meisten Wanderer fahren mit dem Postauto nach Blatten ob Naters und begehen den Massaweg im Abstieg bis zur Luftseilbahn in Ried Mörel.
Mir war das zu bequem. Ich fuhr mit dem Zug nach Mörel und stieg in einer knappen Stunde zu Fuss hinauf nach Ried. Ich liebe diese Aufstiege durch die Vegetationsstufen und genoss die nach den Regenfällen fast explodierende Blumenpracht, und dies erst noch auf einem sehr schön angelegten Weg am besonnten Südhang. Botanische Leckerbissen waren die schönen Federgrasbestände und die erste blühende Türkenbundlilie in diesem Sommer.
Oben in Ried Mörel angekommen leiten die Wegweiser zum Weiler Summerseili, wo der Massaweg beginnt. Bald schon plätschert die Riederi Suon daher, wobei zu bemerken ist, dass ihr milchiges Wasser durch den Riederhorntunnel hergeführt wird. Deshalb ist bald Ende Wasser, der Weg folgt dem trockenen historischen Trassee. Nach dem Aussichtspunkt bei Pt. 1274 dreht der Weg hinein ins Tal der Massa mit stets eindrücklichem Tiefblick in die Massaschlucht. Alle exponierten Stellen in den Felsen sind mit Ketten oder Seilen gut gesichert, der Weg ist stets komfortabel breit. Einige rekonstruierte Stellen erinnern an die früher lebenswichtige Wasserfuhre. Nach den Häusern von Gragg führt dann ein Fahrweg zur Brücke bei Pt. 1336, wo die Massa überquert wird und der Abstieg nach Blatten beginnt.
Ich wähle jedoch den steilen Pfad, der in Richtung Riederfurka hinaufzieht. Bei Pt. 1454 halte ich links und steige über eine steile Metalltreppe hinab auf die Krone der Gibidum-Staumauer. Auf der anderen Seite wird eine senkrechte ca. 20 Meter hohe Mauer über eine Wendeltreppe überwunden. Die Treppe wackelt leicht, die Moiré-Effekte der Gitterroste irritieren das Auge. Oberhalb der Mauer folgt die Treppe dem felsigen Gelände bis hinauf zum Strässchen. Durch einen schönen Bergwald geht es dann zügig hinunter nach Blatten.
Fazit
Der Massaweg vermittelt zwar nicht das grosse Suonenerlebnis. Die Wanderung ist jedoch durchaus lohnend und sehr gut geeignet für Familien und Gruppen. Botanisch Interessierte kommen voll auf ihre Rechnung.
Im Jahr 1871 zählte man im Wallis 177 Suonen, im Jahr 1907 sogar deren 207. Es folgte die Modernisierung der Suonen, unterstützt von Bund und Kanton. Noch vor dem 1. Weltkrieg wurden 60 Sanierungsprojekte realisiert, 1929 standen 20 Erneuerungen mit 15 Stollen zur Subventionierung an. Der Bau von Tunneln und der Wechsel zum Beregnen besiegelten den Verfall vieler offener Leitungen, bis der Tourismus sie als Wanderwege entdeckte.
Die Riederi ist ein gutes Beispiel dieser Geschichte. Vor 1385 erstellt, wurde sie 1940 beim Bau des Riederhorntunnels aufgegeben. Nach dessen Durchstich bewässerten die Rieder doppelt soviel Land wie zuvor. Das Trassee der Riederi erlebte aber ab 1996 mit dem Massaweg eine neue Renaissance.
Massaweg mit Varianten
Die meisten Wanderer fahren mit dem Postauto nach Blatten ob Naters und begehen den Massaweg im Abstieg bis zur Luftseilbahn in Ried Mörel.
Mir war das zu bequem. Ich fuhr mit dem Zug nach Mörel und stieg in einer knappen Stunde zu Fuss hinauf nach Ried. Ich liebe diese Aufstiege durch die Vegetationsstufen und genoss die nach den Regenfällen fast explodierende Blumenpracht, und dies erst noch auf einem sehr schön angelegten Weg am besonnten Südhang. Botanische Leckerbissen waren die schönen Federgrasbestände und die erste blühende Türkenbundlilie in diesem Sommer.
Oben in Ried Mörel angekommen leiten die Wegweiser zum Weiler Summerseili, wo der Massaweg beginnt. Bald schon plätschert die Riederi Suon daher, wobei zu bemerken ist, dass ihr milchiges Wasser durch den Riederhorntunnel hergeführt wird. Deshalb ist bald Ende Wasser, der Weg folgt dem trockenen historischen Trassee. Nach dem Aussichtspunkt bei Pt. 1274 dreht der Weg hinein ins Tal der Massa mit stets eindrücklichem Tiefblick in die Massaschlucht. Alle exponierten Stellen in den Felsen sind mit Ketten oder Seilen gut gesichert, der Weg ist stets komfortabel breit. Einige rekonstruierte Stellen erinnern an die früher lebenswichtige Wasserfuhre. Nach den Häusern von Gragg führt dann ein Fahrweg zur Brücke bei Pt. 1336, wo die Massa überquert wird und der Abstieg nach Blatten beginnt.
Ich wähle jedoch den steilen Pfad, der in Richtung Riederfurka hinaufzieht. Bei Pt. 1454 halte ich links und steige über eine steile Metalltreppe hinab auf die Krone der Gibidum-Staumauer. Auf der anderen Seite wird eine senkrechte ca. 20 Meter hohe Mauer über eine Wendeltreppe überwunden. Die Treppe wackelt leicht, die Moiré-Effekte der Gitterroste irritieren das Auge. Oberhalb der Mauer folgt die Treppe dem felsigen Gelände bis hinauf zum Strässchen. Durch einen schönen Bergwald geht es dann zügig hinunter nach Blatten.
Fazit
Der Massaweg vermittelt zwar nicht das grosse Suonenerlebnis. Die Wanderung ist jedoch durchaus lohnend und sehr gut geeignet für Familien und Gruppen. Botanisch Interessierte kommen voll auf ihre Rechnung.
Tourengänger:
laponia41

Communities: Suonen / Bisses, Schlucht- und Höhlen-Touren
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (1)