Wie zu alten Zeiten, nur viel schneller (Speed-Test)


Publiziert von Tobi , 7. Juni 2010 um 22:37.

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum:28 Mai 2010
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-LU   Pilatusgebiet 
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 350 m
Strecke:Littau Dorfplatz (506m) - Schache (Pt 459) - Pt 512 - Ränggloch - Pt 565 - Pt 575 - Schachewald (Pt 593) - Pt 622 - Pt 635 - Stösswald - Pt 1040 - Chräigütsch (1081m) - Pt 984 - Rosebode (1275m) - Vorder Mülimoos (1325m) - Gummli (1390m)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Littau, Dorf
Unterkunftmöglichkeiten:Für Mitglieder im Gummli ;-)
Kartennummer:1150 Luzern, 1170 Alpnach

Der Alpenclup Littau (trotz des Namens keine Verbindung zum SAC) wurde von einigen Bergfreunden vor über 50 Jahren gegründet. Als ihre Clubhütte wählten sie eine ehemalige Alphütte oberhalb von Schwarzenberg: das Gummli (Foto von Felix). Wer heute dieser Hütte einen Besuch abstatten möchte, fährt mit dem Auto zum „Holzplatz“ genannten Parkplatz und wandert in gemütlichem Tempo in etwa einer Stunde hoch. Doch die Gründungsmitglieder dürften noch nicht so motorisiert gewesen sein und wanderten deshalb häufiger von Littau aus zu ihrer Clubhütte. Genau dies wollte ich auch mal machen. Da ich erst am Abend aufbrechen konnte, musste ich ein zügiges Tempo anschlagen und konnte dadurch gleich meine Leistungsgrenze testen.

Start meiner "Aufstiegs"-Variante ist auf dem Dorfplatz in Littau (506m) vor der katholischen Kirche. Gleich rechts von dieser führt ein kleines Weglein hinunter in den Schache. Zunächst der Bahnlinie entlang, dann über die idyllische Wiese (eine Art Moorgebiet) hinein in den Ränggschache-Wald. Hier folge ich einem Pfad, der plötzlich im grünen Dickicht endet, und so muss ich mich durch das Geäst auf den Wanderweg kämpfen. Auf diesem erreiche ich nach ein paar überwundenen Höhenmetern die Strassenbrücke über das Ränggloch. Hier wird das Bachufer gewechselt und ich steige weiter hinauf. Das dichte Blattwerk verdeckt leider die Tiefblicke auf diese schöne Schlucht. Weiter vorne könnte zwar für eine Besichtigung abgezweigt werden, doch möchte ich heute keine Zeit verlieren. So marschiere ich weiter dem Ränggbach entlang, wechsle bei Pt 565 nochmals die Seite, durchquere erneut einen Schachewald und erreiche nach einem kurzen Abschnitt auf der Fahrstrasse die gedeckte Holzbrücke (635m).

Zwischen Strasse und Bach führt nun ein Spazierweg zu einem Kiesparkplatz (hier macht die Strasse ihre erste grössere Kurve). Ich unterquere die Schusslinie des Schiessstandes Stalde und zucke dabei bei jedem Knall zusammen. Bald erreiche ich die Fahrstrasse, auf welchem für gewöhnlich die Biker zur Dorschnei hochpedalen. Um Zeit zu sparen, folge ich nicht dieser Strasse, sondern überquere sie nur und tauche direkt wieder hinein ins Dickicht. Der auf der Karte eingezeichnete Pfad ist nur noch schwach erkennbar und wegen dem Dauerregen ziemlich nass. Etwa 110 Höhenmeter später erreiche ich wieder die Fahrstrasse und folge dieser bis zum nächsten Abzweiger (auf 900m). Hier wähle ich die goldene Mitte und lasse mich von dem Pfad weiter dem Stössbach entlang führen. Dieser Weg ist noch schlechter erkennbar als die vorherige Abkürzung. Immer wieder zweigen Schneisen ab, doch ich bleibe offensichtlich auf dem auf der Karte eingezeichneten Pfad und komme ziemlich genau wie geplant aus dem Wald, so dass ich direkt auf dem Weg zu Pt 1040 hinüber traversieren kann. Hier erfolgt der Schlussanstieg über die Treppen zum Chräigütsch.

Etwas weniger als eineinhalb Stunden nach dem Start in Littau stehe ich auf dem Chräigütsch (1081m). Hier wollte ich mir eigentlich eine kurze Pause gönnen, doch lassen mich Wind und Regen dermassen frieren, so dass ich gerne darauf verzichte. Irgendwie scheint Petrus heute etwas gegen mich zu haben. Jedenfalls dünkt es mich, dass es immer nur regnet, wenn ich eine Wiese überquere, jedoch nie, wenn ich im schützenden Wald bin.

Im Abstieg zu Pt 984 (Gantersei) versuche ich mich etwas zu erholen und verpflegen. Im Eigental unten angekommen, starte ich gleich wieder mit dem Aufstieg. Auf dem steilen Bergweg mit seinen unzähligen Tritten und Kurven winde ich mich zum Rosebode (1275m) hoch. Diese knapp 300 Höhenmeter bringe ich in etwa 20 Minuten hinter mich. Die Höhe habe ich nun in etwa erreicht, nun kommt ein längerer „flacherer“ Abschnitt. Ich folge zunächst dem Wanderweg Richtung Maienstoss, bevor dieser aber abzusteigen beginnt, zweige ich nach Osten gegen Mülimoos ab. Ein schmaler, aber noch gut erkennbarer Pfad führt durch den Gällenmösliwald in einem Auf und Ab unter dem Regenflüeli hindurch.

Viel zu schnell ist dieser abwechslungsreiche Weg zu Ende und ich erreiche das Vorder Mülimoos (1325m). Hier bietet sich mir ein stimmungsvolles Panorama: zwei golden leuchtende Sonnenstrahlen bohren sich neben dem Sempachersee durch die Regenwolken. Doch leider habe ich (oder nehme ich mir) zu wenig Zeit zum Geniessen, da ich ja möglichst schnell in der Hütte sein will. Ein kurzer Blick auf die Uhr verrät mir, dass es ganz knapp wird mit der angepeilten Zeit. Also schnell weiter Richtung Hinder Mülimoos. Kurz bevor ich diese Alphütte erreiche (nach dem überqueren des Baches), verlasse ich den Wanderweg und traversiere die Wiese hinüber zum Waldrand. Diesem folge ich und werfe immer wieder einen prüfenden Blick in die steile Flanke. Da ich diesen direkten Weg ins Gummli meist nur in der entgegengesetzten Richtung begehe, weiss ich leider nicht, wo genau sich der Einstieg befindet. Ich vermute ihn zu weit unten, so dass ich noch etliche Höhenmeter dem Waldrand entlang hochsteigen muss. Erst beim oberen Zaun kann ich endlich in die Flanke hineinstechen. Der schmale Pfad ist in der aufkommenden Dämmerung noch ziemlich gut erkennbar. Auch der Erdrutsch, der vor einigen Jahren das Weglein mitgerissen hat, lässt sich mühelos überqueren. Den Weg der Kette entlang über die Nagelfluh-Felsen hinunter kenne aufgrund der unzähligen Begehungen auswendig. Erst nach dieser letzten Schlüsselstelle kann ich wieder etwas aufs Tempo drücken und einen Schlussspurt zum Gummli (1390m) hinlegen. Bei der Hütte angekommen, fällt mein Blick natürlich zuerst auf die Uhr: 2:34:27.


Fazit: Die angestrebte Zeit unter zweieinhalb Stunden habe ich zwar knapp um vier Minuten verpasst, ohne Fotopausen hätte es evtl. knapp gereicht. Immerhin habe ich die Strecke fast in der Hälfte der von SwissMap berechneten Zeit zurückgelegt. Auch mit dem erreichten Tempo kann ich zufrieden sein, ziemlich knapp habe ich an der Grenze von 10 Leistungskilometer pro Stunde gekratzt. Dies stimmt mich für die in diesem Sommer geplanten langen Touren optimistisch.
Unklar ist nun nur noch, ob es früher Mitglieder gab, welche diese Strecke schneller bewältigt haben. Jedenfalls dürften sie wohl damals mehr Bier mit im Gepäck gehabt haben, als ich mit meinem bescheidenen Fläschlein Eichhof alkoholfrei ;-)


Hinweis: Die Bilder stammen diesmal von meiner Handy-Kamera, deshalb (und wegen dem schlechten Wetter und Dämmerung) die schlechte Fotoqualität.


Tourengänger: Tobi


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