Puschlav - Trainspotting und Tafeln
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Als GA-Besitzer erhält man pro Jahr einmal die Möglichkeit, ein Mitnahme-GA für 30 Franken zu erwerben. Ein Tag durch die ganze Schweiz, das ist geschenkt.
Wir verbinden dies immer mit einem Besuch von meinem Bruder und seiner Frau, eine wunderschöne Art, ein wenig das Land kennen zu lernen und viel zu sehen. Wir waren schon im Tessin, im Wallis, sind die Centovalli-Bahn gefahren...
Dieses Jahr wollten wir eigentlich die Golden-Pass-Strecke machen, aber das Wetter war so mies für den geplanten Samstag vorhergesagt, dass sich das von der Aussicht her nicht gelohnt hätte. Und den Termin verschieben ist auch keine Lösung, selten haben wir mal alle zusammen ein WE frei, also musste eine Alternative her.
Der schon erwähnte Wetterbericht versprach für Samstag eine Aufhellung und zumindest Niederschlagsfreiheit im südlichen Graubünden und so schlug Silvia vor, doch mit der RhB über den Bernina-Pass ins Puschlav zu fahren.
Das war auch für uns beide neu, waren wir bisher doch nicht weiter als Pontresina gekommen.
Das Ganze ist mit einer sehr langen Hin-Und Rückfahrt verbunden, aber das gehört ja dazu.
Um kurzfristig dort unten für den knappen Aufenthalt etwas zu planen habe ich natürlich Hikr konsultiert und habe durch
chamuotsch hier und durch
KraxelDani da zwei super Anregungen bekommen.
So haben wir uns dann am Samstag Morgen um 6:37 in den IC nach Chur gesetzt, dort weiter über Samedan nach Pontresina und dann mit dem Regio über den Bernina nach Brusio.
Wir hatten die ganze Zeit über kaum andere Reisende in den Wägen, vielleicht lag dies am Wetter oder daran dass viele "Brücke" gemacht haben und deswegen schon in Ferien waren. Wobei, alle Bernina-Express-Züge die wir sahen waren vollgestopft! Da man da aber reservieren und Zuschlag zahlen muss kam dies für unsere kurzfristige Planung sowieso nicht in Frage und so zusammengepfercht macht es auch keinen Spass.
Die Fahrt an sich ist schon ein Erlebnis, ab Chur erst recht (leider war vorher, vor allem am Walensee die Churfirsten, nichts zu sehen, alles wolkenverhangen).
Aber dann natürlich die Albula-Strecke über das berühmte Landwasser-Viadukt und die Strecke über den Bernina - einfach genial - zumal das Wetter dann etwas besserte.
Nach dem Bernina hat man dann einen tollen Blick ins Puschlav und auf den Lago di Poschiavo und staunt über die unzähligen Windungen und Kehren, mit Hilfe derer die Bahn diese Höhenmeter überwindet.
Unser Plan war nun (dank
KraxelDani) in Brusio auszusteigen, zum Kreisviadukt zu spazieren (da freute ich mich besonders darauf) und dann entweder zu Fuss oder wieder mit der Bahn nach Miralago und (dank
chamuotsch) diesem Restaurant einzukehren.
Das Kreisviadukt ist zwischen den Stationen Brusio und Campascio. Wenn man am Bhf Brusio aussteigt, läuft man dem Schild "sentiero", welches sogar weiss-rot-weiss gekennzeichnet ist nach.
Der Weg führt in westlicher Richtung erst etwas aus dem Ort heraus, durch herrliche Wiesen und Obstbaumhänge den Poschiavino überquerend über eine Brücke und dann bergab zum südlichen Ende von Brusio wieder über den Fluss zurück. Das Viadukt gerät bei der Hälfte des höchstens 20min langen Weges ins Blickfeld und automatisch beschleunigen sich die Schritte, man will ja nicht etwa einen darüber fahrenden Zug verpassen.
Und zu unserer grossen Freude konnten wir innerhalb kurzer Zeit jeweils einen tal- und bergwärts fahrenden Zug bestaunen.
Wir waren nicht die einzigen, es hatte dort witzigerweise mehrere "Trainspotter", ausgerüstet mit tollem Kamera-Material, die ebenso grossen Spass hatten wie wir.
Jetzt stellte sich uns die Frage : wie weiter?
Wir wussten, eine fast sechsstündige Rückfahrt steht uns in jedem Fall noch bevor, wir wollten gemütlich in dem erwähnten Restaurant etwas essen und ich wollte so gerne das Viadukt mit dem Zug befahren.
Zu Fuss nach Miralago würden wir in unserer Zusammensetzung eine gute Stunde brauchen, dann würde beim Essen ein gewisser Zeitdruck aufgrund der Abfahrtszeiten entstehen. Das macht dann keinen Spass.
Und das Viadukt wäre auch nicht "befahren".
Laut Fahrplan hatten wir aber in 30min in in Campascio einen Regionalzug, der uns bis Miralago bringen würde, der Bhf ist gleich bei dem Restaurant am See, welches wir schon bei der Hinfahrt sahen.
So liefen wir also weiter den Weg entlang durch das malerische Tal bergab. Man hat an der Vegetation gemerkt, dass der Frühling da schon länger eingekehrt war, auch wenn er die letzten Tage wie überall in der Schweiz eine längere Pause machte.
Aber wir hatten Glück, es war zwar nicht sonnig, aber wenigstens trocken und nur bewölkt und etwa 14° Da kann man sich nicht beschweren.
In wiederum nur 20min waren wir beim Bhf, wo sich eine anschmiegliche Katze während unserer Wartezeit ihre verdienten Streicheleinheiten von uns abholte.
Und dann das Vergnügen das Kreisviadukt zu befahren. Herrlich!
Übrigens, wie auch schon von anderen Hikr's erwähnt: in diesem Zug kann man das Fenster öffnen und den Kopf heraus strecken. Und natürlich fotografieren.
In wenigen Minuten stiegen wir dann in Miralago am südlichen Ende des Lago di Poschiavo aus und begaben uns in das Restaurant.
Und das kann man nur empfehlen. Sehr gutes Essen, freundliche Bedienung, liebevoll eingerichtet und das auch noch zu humanen Preisen. Wir kommen wieder, dann zum Übernachten und zum Wandern in dieser tollen Gegend.
Was auch lustig ist: die Bahnlinie führt direkt am Haus vorbei, man kann in dem langsam fahrenden Zug die neugierigen Gesichter anschauen, die ihrerseits auch hereinschauen können(haben wir natürlich auch gemacht) Man spürt beim Essen das Vibrieren des Bodens durch den Zug.
Und nach dem gemütlichen Mahl spazierten wir noch den See entlang zu dessem nördlichen Ende nach Le Prese, man hat etwa 30min, wo uns dann nach kurzer Wartezeit ein Zug aufgabelte und wieder in eindrücklicher Fahrt über den Bernina nach Pontresina brachte. Diese Fahrt ist wirklich ein Erlebnis!
Man hat natürlich aus der Deutschschweiz eine ziemlich lange Anreise, aber wer dem Zugfahren nicht abgeneigt ist, der wird durch tolle Aussichten und nicht zuletzt auch durch die tolle Ingenieurskunst sowohl der Albula- als auch der Bernina-Strecke belohnt.
Ich weiss nicht ob es sich lohnt, den Bernina-Express zu reservieren. Wie schon erwähnt, die die wir sahen waren knallvoll, wir hatten in dem Regio einen ganzen Wagen fast für uns alleine. Natürlich hat man da keine Panorama-Fenster und auch keine Bewirtung, aber wir hatten ja sowieso vor in Miralago einzukehren.
Es war ein toller erlebnisreicher Tag, wir haben das Beste aus der diesjährigen bisher unfreundlichen Mai-Witterung gemacht, viel gesehen, viele Eindrücke gesammelt und einer schönen Gegend einen ersten Besuch abgestattet.
Es wird nicht der Letzte gewesen sein.
Nochmals vielen Dank an
chamuotsch und
KraxelDani für die Berichte und damit die Anregungen.
Wir verbinden dies immer mit einem Besuch von meinem Bruder und seiner Frau, eine wunderschöne Art, ein wenig das Land kennen zu lernen und viel zu sehen. Wir waren schon im Tessin, im Wallis, sind die Centovalli-Bahn gefahren...
Dieses Jahr wollten wir eigentlich die Golden-Pass-Strecke machen, aber das Wetter war so mies für den geplanten Samstag vorhergesagt, dass sich das von der Aussicht her nicht gelohnt hätte. Und den Termin verschieben ist auch keine Lösung, selten haben wir mal alle zusammen ein WE frei, also musste eine Alternative her.
Der schon erwähnte Wetterbericht versprach für Samstag eine Aufhellung und zumindest Niederschlagsfreiheit im südlichen Graubünden und so schlug Silvia vor, doch mit der RhB über den Bernina-Pass ins Puschlav zu fahren.
Das war auch für uns beide neu, waren wir bisher doch nicht weiter als Pontresina gekommen.
Das Ganze ist mit einer sehr langen Hin-Und Rückfahrt verbunden, aber das gehört ja dazu.
Um kurzfristig dort unten für den knappen Aufenthalt etwas zu planen habe ich natürlich Hikr konsultiert und habe durch


So haben wir uns dann am Samstag Morgen um 6:37 in den IC nach Chur gesetzt, dort weiter über Samedan nach Pontresina und dann mit dem Regio über den Bernina nach Brusio.
Wir hatten die ganze Zeit über kaum andere Reisende in den Wägen, vielleicht lag dies am Wetter oder daran dass viele "Brücke" gemacht haben und deswegen schon in Ferien waren. Wobei, alle Bernina-Express-Züge die wir sahen waren vollgestopft! Da man da aber reservieren und Zuschlag zahlen muss kam dies für unsere kurzfristige Planung sowieso nicht in Frage und so zusammengepfercht macht es auch keinen Spass.
Die Fahrt an sich ist schon ein Erlebnis, ab Chur erst recht (leider war vorher, vor allem am Walensee die Churfirsten, nichts zu sehen, alles wolkenverhangen).
Aber dann natürlich die Albula-Strecke über das berühmte Landwasser-Viadukt und die Strecke über den Bernina - einfach genial - zumal das Wetter dann etwas besserte.
Nach dem Bernina hat man dann einen tollen Blick ins Puschlav und auf den Lago di Poschiavo und staunt über die unzähligen Windungen und Kehren, mit Hilfe derer die Bahn diese Höhenmeter überwindet.
Unser Plan war nun (dank


Das Kreisviadukt ist zwischen den Stationen Brusio und Campascio. Wenn man am Bhf Brusio aussteigt, läuft man dem Schild "sentiero", welches sogar weiss-rot-weiss gekennzeichnet ist nach.
Der Weg führt in westlicher Richtung erst etwas aus dem Ort heraus, durch herrliche Wiesen und Obstbaumhänge den Poschiavino überquerend über eine Brücke und dann bergab zum südlichen Ende von Brusio wieder über den Fluss zurück. Das Viadukt gerät bei der Hälfte des höchstens 20min langen Weges ins Blickfeld und automatisch beschleunigen sich die Schritte, man will ja nicht etwa einen darüber fahrenden Zug verpassen.
Und zu unserer grossen Freude konnten wir innerhalb kurzer Zeit jeweils einen tal- und bergwärts fahrenden Zug bestaunen.
Wir waren nicht die einzigen, es hatte dort witzigerweise mehrere "Trainspotter", ausgerüstet mit tollem Kamera-Material, die ebenso grossen Spass hatten wie wir.
Jetzt stellte sich uns die Frage : wie weiter?
Wir wussten, eine fast sechsstündige Rückfahrt steht uns in jedem Fall noch bevor, wir wollten gemütlich in dem erwähnten Restaurant etwas essen und ich wollte so gerne das Viadukt mit dem Zug befahren.
Zu Fuss nach Miralago würden wir in unserer Zusammensetzung eine gute Stunde brauchen, dann würde beim Essen ein gewisser Zeitdruck aufgrund der Abfahrtszeiten entstehen. Das macht dann keinen Spass.
Und das Viadukt wäre auch nicht "befahren".
Laut Fahrplan hatten wir aber in 30min in in Campascio einen Regionalzug, der uns bis Miralago bringen würde, der Bhf ist gleich bei dem Restaurant am See, welches wir schon bei der Hinfahrt sahen.
So liefen wir also weiter den Weg entlang durch das malerische Tal bergab. Man hat an der Vegetation gemerkt, dass der Frühling da schon länger eingekehrt war, auch wenn er die letzten Tage wie überall in der Schweiz eine längere Pause machte.
Aber wir hatten Glück, es war zwar nicht sonnig, aber wenigstens trocken und nur bewölkt und etwa 14° Da kann man sich nicht beschweren.
In wiederum nur 20min waren wir beim Bhf, wo sich eine anschmiegliche Katze während unserer Wartezeit ihre verdienten Streicheleinheiten von uns abholte.
Und dann das Vergnügen das Kreisviadukt zu befahren. Herrlich!
Übrigens, wie auch schon von anderen Hikr's erwähnt: in diesem Zug kann man das Fenster öffnen und den Kopf heraus strecken. Und natürlich fotografieren.
In wenigen Minuten stiegen wir dann in Miralago am südlichen Ende des Lago di Poschiavo aus und begaben uns in das Restaurant.
Und das kann man nur empfehlen. Sehr gutes Essen, freundliche Bedienung, liebevoll eingerichtet und das auch noch zu humanen Preisen. Wir kommen wieder, dann zum Übernachten und zum Wandern in dieser tollen Gegend.
Was auch lustig ist: die Bahnlinie führt direkt am Haus vorbei, man kann in dem langsam fahrenden Zug die neugierigen Gesichter anschauen, die ihrerseits auch hereinschauen können(haben wir natürlich auch gemacht) Man spürt beim Essen das Vibrieren des Bodens durch den Zug.
Und nach dem gemütlichen Mahl spazierten wir noch den See entlang zu dessem nördlichen Ende nach Le Prese, man hat etwa 30min, wo uns dann nach kurzer Wartezeit ein Zug aufgabelte und wieder in eindrücklicher Fahrt über den Bernina nach Pontresina brachte. Diese Fahrt ist wirklich ein Erlebnis!
Man hat natürlich aus der Deutschschweiz eine ziemlich lange Anreise, aber wer dem Zugfahren nicht abgeneigt ist, der wird durch tolle Aussichten und nicht zuletzt auch durch die tolle Ingenieurskunst sowohl der Albula- als auch der Bernina-Strecke belohnt.
Ich weiss nicht ob es sich lohnt, den Bernina-Express zu reservieren. Wie schon erwähnt, die die wir sahen waren knallvoll, wir hatten in dem Regio einen ganzen Wagen fast für uns alleine. Natürlich hat man da keine Panorama-Fenster und auch keine Bewirtung, aber wir hatten ja sowieso vor in Miralago einzukehren.
Es war ein toller erlebnisreicher Tag, wir haben das Beste aus der diesjährigen bisher unfreundlichen Mai-Witterung gemacht, viel gesehen, viele Eindrücke gesammelt und einer schönen Gegend einen ersten Besuch abgestattet.
Es wird nicht der Letzte gewesen sein.
Nochmals vielen Dank an


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