Durchs wilde Zürcher Oberland - 4 Wände und ein Sporn
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Einsame Tour durch wilde Tobel, steile Wände und über großartige Sporne
(Tourenbericht Robert)
Die Idee der heutigen Tour war, einige der wie auf einer Perlenkette aufgereihten kleinen und großen Wände des Züricher Oberlandes miteinander zu verbinden. Nach einigem Schmökern auf dieser Seite stand mein Plan fest: Über Brandegg-Westwand wollte ich ins Tösstal gelangen; dann durch den Früetobel hinauf an den Fuß des Warten, und diesen über die Hinter Warten-Nordwand erklimmen; anschließend hinab zum Beschtentobel und die Roten-Südwand durchsteigen; den Abschluss sollte die Hörnli-Westwand bilden. Eigenlich sollten es so fünf Wände werden, aber die Tour hat nun einen kleinen Schönheitsfehler; dazu gleich...
Brandegg-Westwand (T5)
(eine genaue Beschreibung von
Um 7:26 nahm ich die S26 in Steg und fuhr nach Gibswil. Hier begann planmäßig um 7:33 die Tour. Zunächst ging ich noch bei bedecktem Himmel und kühlen Temperaturen hinauf nach Rod und weiter nach Loch. Hier wählte ich den Feldweg hinüber an den Waldrand und zum Bachlauf. Diesem folgte ich bis zu dem markanten Sporn, der hinauf zur Brandegg-Westwand führt. Die Wurzelboulder waren ein Genuss und ich kletterte voller Vorfreude zum Forstweg hinauf. Nach weiteren steilen, teils etwas rutschig-glibschigen Kletterpassagen stand ich unter der Wand. Ich traversierte einige Meter nach links und um eine Ecke herum und stand gleich darauf vor dem Couloir. Der Zustieg und untere Teil war mit einer feucht-fröhlichen Mischung aus Laub, Matsch und Ästen gefüllt. Das Klettern durch das Kamin-ähnliche Couloir aber dann ein Genuss und für mich im Nachhinein das Highlight der gesamten Tour! Vom Ausstieg des Couloirs stieg ich bis an den Fuß der zweiten Nagelfluhwand hinauf. Rechts könnte man nun diese zweite Wandstufe umgehen und direkt auf den Grat steigen. Ich traviersierte wieder nach links zu der von
Delta beschriebenen Schwachstelle der Wand. Dann weiter zu einem kleinen Sporn, der mich schießlich direkt zum Wasserreservoir am Gipfel des Brandegg führte.
Nun folgte ich dem Wanderweg hinüber zum Hüttchopf und weiter dem Grat entland Richtung Tannen. Etwas links des "n" von Tannen verließ ich den Weg und stieg auf dem Grat hinab zum P. 848. Der Grat war teils recht zugewachsen und so folgte ich anschließend, den unteren steileren Teil umgehend, wieder dem Wanderweg zur Brücke über die Töss bei Buri. Von hier lief ich auf dem Fahrweg an der Töss entlang nach Chleger. Zum Glück verflüchtigte sich auch langsam die Hochnebeldecke und es wurde ein wunderbarer Tag.
Durchs Füertobel und "Breiter Sporn" hinauf nach Bärloch (T4)
(eine genaue Beschreibung von findest Du hier)
Dem Bachlauf folgend wanderte ich hinein in das Füertobel. Schon dieser Teil des zweiten Etappe war ein Erlebnis. Über zahlreiche kleine Stufen und Wasserfälle dringt man immer tiefer in dieses wilde Tobel ein. Natur pur, nur der Bach, das Vögelgezwitscher und das leise Rauschen der Bäume. Der Bach führte heute nur sehr wenig Wasser, daher war das Bouldern über die Stufen kein Problem. Schließlich gelangte ich zu einem auffälligen Sporn an einer Bachgabelung. Nachdem ich eine Weile über Tourenbeschreibung und Karte gebrütet hatte, nahm ich an, es sei der Mittelsporn, den ich eigentlich zur Füertobel-Wand hinaufsteigen wollte. So stieg ich voller Elan die Wurzelboulder auf dem zunächst steilen und teils ausgesetzten, dann immer flacher werdenden Sporn hinauf. Wann kommt nur die Wand? Nach ca. 20 min und als ich schon die Wiese bei Bärloch durch die Bäume schimmern sah fiel mein Blick nach links und ich erkannte meinen Irrtum: ich hatte den falschen Sporn erwischt! Ich war auf dem "Breiten-Sporn" und nicht auf dem Mittelsporn. Blöd! Etwas unschlüssig überlegte ich eine Weile... eigentlich wollte ich ja fünf Wände durchsteigen... aber es war noch weit bis zum Hörnli und noch einiges an Höhenmeter lag noch vor mir... nun ja, sei's drum. Ich hatte ja noch drei weitere Wände vor mir und der Mittelsporn läuft ja nicht weg. Ich ging weiter und erreichte kurz darauf Bärloch und wandere in wenigen Minuten hinüber nach Vorderschür.
Hinter Warten-Nordwand (T5+)
(eine genaue Beschreibung von findest Du hier)
Nun stand der - wie ich fand - schwierigste Abschnitt der Tour vor mir, die Hinter Warten-Nordwand. Eine Herausforderung war schon die Wiese hinauf zum Waldrand: vollgesogen mit Wasser und knöchel-tiefen Matschlöchern. Mit reichlich Schlamm an den Schuhen erreichte ich den lichten Laubwald und stieg steil hinauf zur ersten Wandstufe. Wie von Ossi beschrieben, umging ich die erste Wandstufe links und querte dann wieder nach rechts zu dem kleinen Sporn. Über großartige Wurzelboulder stieg ich hinauf zum zweiten Wandstufe. Recht heikel querte ich durch das nasse Laub-Lehm-Gemisch direkt am Fuß der Wand nach links. Zunächst erreichte ich ein kleines, steiles Couloir in einer Wandecke. Ich versuchte ein paar Züge; der Fels war aber etwas brüchig und glitschig. So querte ich weiter nach links bis ich den Schrofenhang erreichte. Mein Pickel erwieß mir große Dienste, und ich konnte in direkter Linie hinauf zum Gipfel steigen. Eine großartige Route durch die Wand, aber nichts für schwache Nerven!
Auf dem Grat stieg ich hinauf zum Warten und anschließend hinunter nach Stralegg. Leider bietet der Warten keinen so schönen Anblick mehr. Der Wald auf der O- und S-Seite und auf dem SW-Grat ist durch Holzfällarbeiten ziemlich gelichtet worden, teils gänzlich verschwunden. Ich hatte noch die Bilder vom Winter in Erinnerung, als ich durch knie-tiefen Pulver hier entlang gewandert war. Voller Wehmut erreichte ich die Straße bei Stralegg. Über Bärloch, Füliweid und P. 802 stieg ich, teils auf dem Wanderweg, teils weglos, in flottem Tempo hinab zum Einstieg des Beschtentobels (P. 791).
Beschtentobel und Roten-Südwand (T5)
(eine genaue Beschreibung von findest Du hier)
Ähnlich wie der Füertobel ist auch der Beschtentobel ein besonders Erlebnis. Man lässt die Zivilisation völlig hinter sich und taucht ein in eine wunderbare Natur. Die Stufen und Wasserfälle sind nicht so zahlreich, trotzdem kommt jeder Flusswanderer auf seine Kosten. Ohne Probleme erreichte ich den Sporn bei der zweiten Bachgabelung (zum Glück nicht wieder ein Verhauer wie im Füertobel!). Nun ging's steil hinauf auf den Sporn. Die Sonne schien schon recht kräftig in den Talkessel und ich hatte meine Freue an den teils wirklich wunderbaren Wurzelgriffen. Einige heikle Gras-Kletterpassagen war auch dabei. Dann stand ich vor der impossanten, überhängenden Roten-Südwand. Ich stieg steil rechts durch Gras und Schotter hinauf zum dem Nagelfluhband. Diese drei Meter sind wirklich nicht ganz einfach; die Steine sind teils lose (ich erkannte schon einige Ausbruchstellen) und Wurzelgriffe sind nur im oberen Teil und auch hier eher spärlich. Etwas schwitzen musste ich schon, bevor ich unter der nächsten Wandstufe stand. Jetzt querte ich heikel durch Gras und loses Zeugs nach rechts auf einen kurzen Grat und über diesen hinauf in einen Schrofenhang. Unter Einsatz des Pickels und gelangte ich auf den Wanderweg. Gleich rechts lachte mich ein fast senkrechter Wurzelboulder unterhalb eines großen Baumes an. Hier stieg ich hinauf und dann über den abflachenden Hang und den anschließenden Grat zum Gipfel des Roten.
Nach einer kleinen Mittagspause machte ich mich an den Abstieg nach Norden. Der Nordgrat des Roten ist im oberen Bereich ziemlich zugewachsen und ich wich einige Mal in die Flanke aus. Dann war der Abstieg problemlos. In fast direkter Linie, mich möglichst auf dem Grat haltend, stieg ich hinab nach Rechboden. Ein Stück wanderte ich an der Straße entland, dann ging's hinein in das Tal Richtung Burgstock. Anders als bei seiner Zürcher Oberland Wand-Trilogie stieg ich nicht hinauf zum Johannenböl sondern wanderte ich weiter in das Tal hinein nach Vorder Storchenegg hinauf nach Breitenweg. Der Weg ist nach Vorder Storchenegg etwas versteckt, aber zu finden; und wieder waren einige Matschpassagen zu überwinden. Dann lief ich hinüber nach Charhörnli und stieg in rasantem Tempo auf einem Grat in NO-Richtung in den Bärtobel ab.
Hörnli-Westwand (T5)
(der Bericht von
Delta ist hinter diesem Link versteckt)
Den Abschluss der Tour bildete die Hörnli-Westwand. Hierzu muss ich nicht mehr viel schreiben, ist diese Route mittlerweile doch zur "Mode-Tour" auf Hikr geworden. Nur so viel: es waren ideale Bedingungen und ich konnte die gesamte Strecke in nicht einmal 45 min bis zum Restaurant durchsteigen. Im Vergleich zu den anderen Routen an diesem Tag hatte die Hörnli-Westwand für mich nicht mehr ganz so viel Charme. Der Weg wird viel begangen und ist deshalb leicht zu finden; auch störten mich etwas die grölenden Touristen am Restaurant, die man im ganzen Talkessel hört. Ansonsten sind die Kletterei auf dem Sporn ein Genuss und bieten jede Menge Spaß un Abwechslung. Leider konnte ich das Wandbuch von nicht finden, obwohl ich extra die Beschreibung mit hatte und mich auch nach Vergleich mit den Fotos an der richtigen Stelle befand. Aber ich war schon müde und Suchen war noch nie meine Stärke. Nach einer kurzen Rast beim Restaurant stieg ich flott hinab nach Steg zum Parkplatz am Bahnhof.
Fazit
Was für eine Tour! Ich bin immer noch begeistert von der Vielfalt, Wildnis und Abgeschiedenheit dieser Routen im Zürcher Oberland. Auf meinem Weg traf ich keinen anderen Wanderer, nur zum Schluss ein paar Leute auf dem Hörnli, die mich verdutzt ansahen, als ich über den Komposthaufen herauf kam. Die Tobel sind von einmaliger Schönheit; voller Ehrfurcht wanderte ich durch diese wunderbare Natur. Und den Füertobel-Mittelsporn werde ich natürlich bald nachholen!
(Tourenbericht Robert)
Die Idee der heutigen Tour war, einige der wie auf einer Perlenkette aufgereihten kleinen und großen Wände des Züricher Oberlandes miteinander zu verbinden. Nach einigem Schmökern auf dieser Seite stand mein Plan fest: Über Brandegg-Westwand wollte ich ins Tösstal gelangen; dann durch den Früetobel hinauf an den Fuß des Warten, und diesen über die Hinter Warten-Nordwand erklimmen; anschließend hinab zum Beschtentobel und die Roten-Südwand durchsteigen; den Abschluss sollte die Hörnli-Westwand bilden. Eigenlich sollten es so fünf Wände werden, aber die Tour hat nun einen kleinen Schönheitsfehler; dazu gleich...
Brandegg-Westwand (T5)
(eine genaue Beschreibung von
Um 7:26 nahm ich die S26 in Steg und fuhr nach Gibswil. Hier begann planmäßig um 7:33 die Tour. Zunächst ging ich noch bei bedecktem Himmel und kühlen Temperaturen hinauf nach Rod und weiter nach Loch. Hier wählte ich den Feldweg hinüber an den Waldrand und zum Bachlauf. Diesem folgte ich bis zu dem markanten Sporn, der hinauf zur Brandegg-Westwand führt. Die Wurzelboulder waren ein Genuss und ich kletterte voller Vorfreude zum Forstweg hinauf. Nach weiteren steilen, teils etwas rutschig-glibschigen Kletterpassagen stand ich unter der Wand. Ich traversierte einige Meter nach links und um eine Ecke herum und stand gleich darauf vor dem Couloir. Der Zustieg und untere Teil war mit einer feucht-fröhlichen Mischung aus Laub, Matsch und Ästen gefüllt. Das Klettern durch das Kamin-ähnliche Couloir aber dann ein Genuss und für mich im Nachhinein das Highlight der gesamten Tour! Vom Ausstieg des Couloirs stieg ich bis an den Fuß der zweiten Nagelfluhwand hinauf. Rechts könnte man nun diese zweite Wandstufe umgehen und direkt auf den Grat steigen. Ich traviersierte wieder nach links zu der von

Nun folgte ich dem Wanderweg hinüber zum Hüttchopf und weiter dem Grat entland Richtung Tannen. Etwas links des "n" von Tannen verließ ich den Weg und stieg auf dem Grat hinab zum P. 848. Der Grat war teils recht zugewachsen und so folgte ich anschließend, den unteren steileren Teil umgehend, wieder dem Wanderweg zur Brücke über die Töss bei Buri. Von hier lief ich auf dem Fahrweg an der Töss entlang nach Chleger. Zum Glück verflüchtigte sich auch langsam die Hochnebeldecke und es wurde ein wunderbarer Tag.
Durchs Füertobel und "Breiter Sporn" hinauf nach Bärloch (T4)
(eine genaue Beschreibung von findest Du hier)
Dem Bachlauf folgend wanderte ich hinein in das Füertobel. Schon dieser Teil des zweiten Etappe war ein Erlebnis. Über zahlreiche kleine Stufen und Wasserfälle dringt man immer tiefer in dieses wilde Tobel ein. Natur pur, nur der Bach, das Vögelgezwitscher und das leise Rauschen der Bäume. Der Bach führte heute nur sehr wenig Wasser, daher war das Bouldern über die Stufen kein Problem. Schließlich gelangte ich zu einem auffälligen Sporn an einer Bachgabelung. Nachdem ich eine Weile über Tourenbeschreibung und Karte gebrütet hatte, nahm ich an, es sei der Mittelsporn, den ich eigentlich zur Füertobel-Wand hinaufsteigen wollte. So stieg ich voller Elan die Wurzelboulder auf dem zunächst steilen und teils ausgesetzten, dann immer flacher werdenden Sporn hinauf. Wann kommt nur die Wand? Nach ca. 20 min und als ich schon die Wiese bei Bärloch durch die Bäume schimmern sah fiel mein Blick nach links und ich erkannte meinen Irrtum: ich hatte den falschen Sporn erwischt! Ich war auf dem "Breiten-Sporn" und nicht auf dem Mittelsporn. Blöd! Etwas unschlüssig überlegte ich eine Weile... eigentlich wollte ich ja fünf Wände durchsteigen... aber es war noch weit bis zum Hörnli und noch einiges an Höhenmeter lag noch vor mir... nun ja, sei's drum. Ich hatte ja noch drei weitere Wände vor mir und der Mittelsporn läuft ja nicht weg. Ich ging weiter und erreichte kurz darauf Bärloch und wandere in wenigen Minuten hinüber nach Vorderschür.
Hinter Warten-Nordwand (T5+)
(eine genaue Beschreibung von findest Du hier)
Nun stand der - wie ich fand - schwierigste Abschnitt der Tour vor mir, die Hinter Warten-Nordwand. Eine Herausforderung war schon die Wiese hinauf zum Waldrand: vollgesogen mit Wasser und knöchel-tiefen Matschlöchern. Mit reichlich Schlamm an den Schuhen erreichte ich den lichten Laubwald und stieg steil hinauf zur ersten Wandstufe. Wie von Ossi beschrieben, umging ich die erste Wandstufe links und querte dann wieder nach rechts zu dem kleinen Sporn. Über großartige Wurzelboulder stieg ich hinauf zum zweiten Wandstufe. Recht heikel querte ich durch das nasse Laub-Lehm-Gemisch direkt am Fuß der Wand nach links. Zunächst erreichte ich ein kleines, steiles Couloir in einer Wandecke. Ich versuchte ein paar Züge; der Fels war aber etwas brüchig und glitschig. So querte ich weiter nach links bis ich den Schrofenhang erreichte. Mein Pickel erwieß mir große Dienste, und ich konnte in direkter Linie hinauf zum Gipfel steigen. Eine großartige Route durch die Wand, aber nichts für schwache Nerven!
Auf dem Grat stieg ich hinauf zum Warten und anschließend hinunter nach Stralegg. Leider bietet der Warten keinen so schönen Anblick mehr. Der Wald auf der O- und S-Seite und auf dem SW-Grat ist durch Holzfällarbeiten ziemlich gelichtet worden, teils gänzlich verschwunden. Ich hatte noch die Bilder vom Winter in Erinnerung, als ich durch knie-tiefen Pulver hier entlang gewandert war. Voller Wehmut erreichte ich die Straße bei Stralegg. Über Bärloch, Füliweid und P. 802 stieg ich, teils auf dem Wanderweg, teils weglos, in flottem Tempo hinab zum Einstieg des Beschtentobels (P. 791).
Beschtentobel und Roten-Südwand (T5)
(eine genaue Beschreibung von findest Du hier)
Ähnlich wie der Füertobel ist auch der Beschtentobel ein besonders Erlebnis. Man lässt die Zivilisation völlig hinter sich und taucht ein in eine wunderbare Natur. Die Stufen und Wasserfälle sind nicht so zahlreich, trotzdem kommt jeder Flusswanderer auf seine Kosten. Ohne Probleme erreichte ich den Sporn bei der zweiten Bachgabelung (zum Glück nicht wieder ein Verhauer wie im Füertobel!). Nun ging's steil hinauf auf den Sporn. Die Sonne schien schon recht kräftig in den Talkessel und ich hatte meine Freue an den teils wirklich wunderbaren Wurzelgriffen. Einige heikle Gras-Kletterpassagen war auch dabei. Dann stand ich vor der impossanten, überhängenden Roten-Südwand. Ich stieg steil rechts durch Gras und Schotter hinauf zum dem Nagelfluhband. Diese drei Meter sind wirklich nicht ganz einfach; die Steine sind teils lose (ich erkannte schon einige Ausbruchstellen) und Wurzelgriffe sind nur im oberen Teil und auch hier eher spärlich. Etwas schwitzen musste ich schon, bevor ich unter der nächsten Wandstufe stand. Jetzt querte ich heikel durch Gras und loses Zeugs nach rechts auf einen kurzen Grat und über diesen hinauf in einen Schrofenhang. Unter Einsatz des Pickels und gelangte ich auf den Wanderweg. Gleich rechts lachte mich ein fast senkrechter Wurzelboulder unterhalb eines großen Baumes an. Hier stieg ich hinauf und dann über den abflachenden Hang und den anschließenden Grat zum Gipfel des Roten.
Nach einer kleinen Mittagspause machte ich mich an den Abstieg nach Norden. Der Nordgrat des Roten ist im oberen Bereich ziemlich zugewachsen und ich wich einige Mal in die Flanke aus. Dann war der Abstieg problemlos. In fast direkter Linie, mich möglichst auf dem Grat haltend, stieg ich hinab nach Rechboden. Ein Stück wanderte ich an der Straße entland, dann ging's hinein in das Tal Richtung Burgstock. Anders als bei seiner Zürcher Oberland Wand-Trilogie stieg ich nicht hinauf zum Johannenböl sondern wanderte ich weiter in das Tal hinein nach Vorder Storchenegg hinauf nach Breitenweg. Der Weg ist nach Vorder Storchenegg etwas versteckt, aber zu finden; und wieder waren einige Matschpassagen zu überwinden. Dann lief ich hinüber nach Charhörnli und stieg in rasantem Tempo auf einem Grat in NO-Richtung in den Bärtobel ab.
Hörnli-Westwand (T5)
(der Bericht von

Den Abschluss der Tour bildete die Hörnli-Westwand. Hierzu muss ich nicht mehr viel schreiben, ist diese Route mittlerweile doch zur "Mode-Tour" auf Hikr geworden. Nur so viel: es waren ideale Bedingungen und ich konnte die gesamte Strecke in nicht einmal 45 min bis zum Restaurant durchsteigen. Im Vergleich zu den anderen Routen an diesem Tag hatte die Hörnli-Westwand für mich nicht mehr ganz so viel Charme. Der Weg wird viel begangen und ist deshalb leicht zu finden; auch störten mich etwas die grölenden Touristen am Restaurant, die man im ganzen Talkessel hört. Ansonsten sind die Kletterei auf dem Sporn ein Genuss und bieten jede Menge Spaß un Abwechslung. Leider konnte ich das Wandbuch von nicht finden, obwohl ich extra die Beschreibung mit hatte und mich auch nach Vergleich mit den Fotos an der richtigen Stelle befand. Aber ich war schon müde und Suchen war noch nie meine Stärke. Nach einer kurzen Rast beim Restaurant stieg ich flott hinab nach Steg zum Parkplatz am Bahnhof.
Fazit
Was für eine Tour! Ich bin immer noch begeistert von der Vielfalt, Wildnis und Abgeschiedenheit dieser Routen im Zürcher Oberland. Auf meinem Weg traf ich keinen anderen Wanderer, nur zum Schluss ein paar Leute auf dem Hörnli, die mich verdutzt ansahen, als ich über den Komposthaufen herauf kam. Die Tobel sind von einmaliger Schönheit; voller Ehrfurcht wanderte ich durch diese wunderbare Natur. Und den Füertobel-Mittelsporn werde ich natürlich bald nachholen!
Tourengänger:
alpinos

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