Teufelstättkopf (1758 m) mit Schneeschuhen


Publiziert von ju_wi , 21. März 2010 um 22:29.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:20 März 2010
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 925 m
Abstieg: 925 m
Strecke:11,3 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz am Lift in Unterammergau
Kartennummer:BayLV UK L3 - Pfaffenwinkel

Der markante und felsige Teufelstättkopf (1758 m) - mitten im Klammspitzgrat der Ammergauer -  ist auch ein Berg, den wir mit seinem markenten Gegenüber des Laubenecks neuerdings vom Wohnzimmerfenster bewundern können. Nach der Einweihungsfete am Freitag abend, die bis fast 3 Uhr in der Früh ging, brechen wir Samstag etwas später gegen 11:30 Uhr vom Parkplatz Steckenberglift bei Unterammergau zum Teufelstättkopf auf.

Der Weg zum Pürschlinghaus ist gewalzt und eine beliebte Route für Bobfahrer und Skitourer. Dennoch sind wir bei unserer späten Startzeit im Aufstieg recht einsam unterwegs. Es ist fönig warm. Auf ca. 1050 m biegt die Forststraße rechts ab und vollführt ein paar Kehren bis zum nächsten Sattel. Dort gehen wir geradeaus - mit der E4-Führung - und kürzen so die Kehren in direkter und recht steiler Geradeausführung ab. Das Wegstück ist etwas vereist, lässt sich aber aufgrund der warmen Temperaturen noch vergleichsweise gut gehen. Auf ca. 1200 m flacht das Gelände komplett an und wir befinden uns in dem Plattenberggraben.

Hier stößt die Forststraße Pürschlinghaus wieder zu uns dazu, doch schon 100 m später verlassen wir diese nach rechts mit ein paar Ski- und Schneeschuhspuren. Wir folgen vom Gelände dem Plattenberggraben und passieren einige Almhütten. Nach einer Waldschneise wird ein wenig baumbestandener Hang erreicht, in dem nun in ein paar Serpentinen die Skispuren hinaufziehen um den Geländerücken zu erreichen. Auf dem Rücken wird ein Waldstück durchquert, dann - inzwischen nahe dem Pürschinghaus kommen wir wieder in offenes Gelände. Ein Teil der Spuren wendet sich nun in die Hangquerung Richtung  Pürschlinghaus, während wir der am weitesten recten Spur den Hang möglichst steil hinauf folgen - denn wir wollen noch zum Teufelstättkopf hinauf.

Oberhalb des Pürschlinghauses wird zunächst ein breiter Hang durchquert und erneut ein kleiner Grat gewonnen. Diesem folgen wir nun weiter bergauf, nachdem wir einen ersten Blick auf den Felskopf des Teufelstättkopf mit Kreuz erheischen konnten - noch liegt er unter blauem Himmel. Der Rücken wird ertwas schmaler und der Hang links abschüssiger. Nun eher auf der Südseite des Grates kommen Gras und Felsen durch den Schnee durch und so sind ein paar kurze mit Schneeschuhen etwas unangenehm zu gehende Passagen im Steilgelände zu überwinden. Aber es lohnt auch nicht für die paar Meter die Schneeschuhe auszuziehen - zumal der Boden hier doch stark vereist ist und wir keine Steigeisen mithaben - fast ein wenig leichtsinnig ...

Es bleibt jedoch hier bei wenigen wurzlig, abschüssigen Metern und bald schon sind wir wieder in üppig schneeiger Rinne. Mit ihr steigen wir den Grat weiter auf, bis der Fels des Laubeneck mächtig vor uns aufragt und wir rechts ab zum Grat des Teufelstättkopf abbiegen müssen. Dies tun wir jedoch etwas zu früh - statt um die ersten Felsen noch herum zu gehen. So lassen wir unsere Schneeschuhe im Schrofengelände bald dort und steigen einen felsigen Rücken hinauf. Jetzt sehen wir, das der Weg eigentlich auf der Rückseite entlangführt und klettern zu diesem hinab. Dem verschneiten und vereisten Pfad folgen wir vorsichtig bis an den finalen Felsaufbau des Teufelstättkopf, der uns hier höchstens noch 10 - 15 m überragt. In der steilen und komplett verschneiten O-Flanke sind einige Trittspuren zum Kreuz hinauf zu sehen. Dabei ist neben dem Schnee auch eine machbare felsige Linie sichtbar, die in einer Rinne zum Gipfel führt (geschätzte II). Ich will schon die Felsrinne nehmen, aber Margit meint der Schnee sei sicherer. Tatsächlich ist der Aufstieg mit festen Tritten in den Schnee sehr mühelos und so stehen wir bald schon am Kreuz des Teufelstättkopf (1758 m).

Wir genießen die Aussicht über den Klammspitzgrat, zur Hochplatte, Geierköpfen und Kreuzspitze sowie Daniel und Wetterstein mit Zugspitze. Doch schnell wird es kalt hier oben und wir wollen wieder hinab. Der Abstieg ist dann bei weitem nicht mehr so einfach und mit weichen Knien und sehr kalten Händen vom verzweifelten Schneegreifen stapfen wir sehr langsam wieder hinab. Da das Gelände etwas gemischt von reinem Schnee und Fels ist sind wir uns im Abstieg bei den Tritten nie ganz sicher bezüglich Halt - und sehen können wir von oben nix...

Nach dieser kurzen Steilpassage (wie gesagt "nur" 10 - 15 Hm) wärmen wir kurz die durchfrorenen Finger und steigen wieder den Grat hinab. Diesmal queren auch wir letztlich den Hang zum Pürschlinghaus (1564 m), wo wir einkehren. Nach der Einkehr foglen wir diesmal auch dem gewalzten Pürschlingweg und sind schon gut 1 Stunde nach dem Haus wieder unten am Liftparkplatz bei Unterammergau.

Eine schöne und mit dem felsigen Teufelstättkopf auch ein wenig spannende Wintertour liegt hinter uns.

Tourengänger: ju_wi
Communities: Schneeschuhtouren


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Geodaten
 2126.gpx Teufelstättkopf

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