Rodelausflug zur Rosskogelhütte

Ich schlage eine neue Skala für Rodel-Varianten vor - eine "R-Skala". Da ich die letzten 2 Jahre selbst immer mal wieder auf Kufen statt auf Brettern hinunter gedonnert bin, hätte ich bereits den einen oder anderen R-Touren-Bericht im Köcher :-)

P.S. "Sch-Skala" (Schlitten-Skala) könnte missverstanden werden... :-)

Das finde ich eine super Idee, fragt sich nur, welche Klassifizierungsskale hier die beste wäre. Mir ist bis jetzt von keiner 'offiziellen' Variante etwas bekannt ...

"Offiziell" gibt es nach eigenem Research nur "Leicht" bis "Schwer" - ist irgendwie viel zu langweilig. Besser wir führen die allseits bekannte R1 bis R6 ein:

R1: bei gerader (horizontaler, 0 Grad) Strecke auf dem Rodel sitzend und sich von einer Drittperson ziehen lässt (aufgrund der privilegierten Perspektive am besten von einer Frau...). Perfektes Gelände für Frisch-Verliebte, welche lieber stundenlang hintereinander auf dem Schlitten sitzen (nicht fahren) und die physikalischen Gesetze von Reibung = Wärme praktizieren. Schuhwerk: Halbschuhe, Saunaschlarpen, Tiger-Tatzen-Pantoffeln. Max. Hangneigung: 0-5 Grad.

R2: Anschieben ist Pflicht, Neuschnee bremst und für Kurvenfahren reicht es, in die Gegenrichtung zu husten (Fahre links, huste rechts). Schuhwerk: Winterschuhe, Snowboard-Boots, notfalls Adidas-Turnschuhe (nur mit Original 3 Streifen). Ideales Kinder-Rodel-Gelände. Max. Hangneigung: ca. 5-15 Grad.

R3: Fährt von alleine, Anschieben könnte bereits am Start zu Schittenverlust führen. Kurven benötigen bereits Fahrtechnik, alte Davoser-Schlitten tendieren die Kurve auszulassen während moderne Lenkrodel die Kurven noch schnittig und sicher ausfahren. Perfektes Gelände für Familien ohne Kleinkinder, Gaudi-Maxe und Geschäfts-Anlässe, wo auch der Lehrling dem Big Boss zünftig eines auswischen kann. Max. Schuhwerk: knöchelhöhe Winterschuhe, ausgeprägtes Profil. Polsterung wie die berühmten Yeti-Boots vorteilhaft. Hangneigung: ca. 15-25 Grad.

R4: nur noch für Fortgeschrittene geeignet. Unterlage meist gefroren und vereist, teilweise mit Neuschnee überzuckert. Schlaglöcher können bereits verherende Folgen haben. Kurvenfahrten nur noch mit Lenkrodel möglich, erste Fusseinsätze notwendig. Perfektes Gelände für Fortgeschrittene, Mutproben im Promillezustand und Crash-Dummie-Tests. Schuhwerk: Farbrikneue Winterboots oder gleichwärtig. Ebenso auch Spikes-gespickte Golfschuhe mit integrierter Gamasche. Max. Hangneigung: ca. 25-35 Grad

R5: Schutzausrüstung zwingend notwendig. Rodelbahn wird entweder künstlich bearbeitet (vereist, gewalzt) oder aber der selbst ausgewählte Hang lässt keine andere Alternative zu, als ausgerechnet diese Linie auszuwählen. Hindernisse haben schwerwiegende, meist tödliche Folgen. Kurvenmanöver können nur noch mit extremer Gewichtsverlagerung (am besten man legt sich bereits in der ersten Kurve in den Schnee und lässt den Schlitten los...) und gezielt eingesetzten Fussmanöver (zwingend Spikes!) gefahren werden. First-Aid-Package zwingend dabei. Perfektes Gelände für Rodel-Profis ohne Sponsoren, erste Rodel-Suizid-Versuche oder den Verlierer eines Drinkspieles beim Hüttengaudi. Schuhwerk: von Rodelherstellern in Fachkreisen angebotene Spike-Rodel-Schuhe oder schwarze-Porno-Stiefel mit mind. 30cm Absatz ("Stöggel"). Max. Hangneigung: ca. 35-50 Grad

R6 "klassisch": Typische Merkmale sind Sponsoren-Banden entlang des Eiskanales, eine piepende Uhr am Star und schreiende und BH-werfende Groupies entlang der Rodelstrecke. First-Aid-Package kann getrost zu Hause gelassen weden - a) nützt es eh nichts mehr und b) stehen überall Notärzte und Rettungshubschrauber bereit. Rodel muss zwingend windkanalgetestet sein - Abriss-Strömungen führen zu Kontrollverlust und enden meist mit fatalen Folgen. Perfektes Gelände für Profi-Rodler, Zirkus-Clowns welche ihr breites Grinsen durch natürliche Zentrifugalkräfte vergrössern möchten und angehende Rockstars, welche auf der Suche nach Groupies sind. Nicht geeignet für Kleinkinder, dafür aber für Schwiegermütter (brauchen kein Schutzanzug!). Schuhwerk: mit Anschieben zwingend Spikes, ohne Anschieben barfuss (Schuhe können vor der Fahrt mit gutem Gewissen der Alt-Kleider-Sammlung übergeben werden). Max. Hangneigung: 90 Grad (wenn der Rodel vom Hebekran fällt)

R6 "alpin": siehe R6 "klassisch", jedoch ohne Groupies.

... hm, dann würde ich die Tour mal als R3 klassifizieren und für R6 'klassisch' muss ich mich wohl auf die Suche nach Tourenpartnern machen - oder weiss ich vielleicht von einer früheren Rodelkarriere von Bombo noch nichts?

Man(n) steckt voller Geheimnisse :-)

Sehr guter Vorschlag, Bombo! Ich habe mich köstlich amüsiert...