SKT Koflerspitzen (~2581 m) - Zeit zum Träumen und Powdern

Der Wetterbericht war ja nicht allzu euphorisch ob des bevorstehenden Tages, aber es heißt, das Glück ist mit den Mutigen. Manchmal zumindest. Außerdem wollten die neuen Ski ausprobiert werden. Nachdem mein Spezl, der Yeti69, inzwischen die Flugzeugträger unter den Tourenski sein Eigen nennt, wollte ich zumindest auf einen schweren Kreuzer aufrüsten. Man verzeihe mir bitte die maritime Wortwahl im Bergsportbereich ;-).

Soviel sei vorab gesagt: Zu den mindestens im Winter selten besuchten Koflerspitzen gab's heute reichlich Sonne, furchtbar viel Pulver und noch mehr Zeit zum Rumträumen auf dieser schönen Genußskitour.

Los ging's wieder mal in Oberperfuss mit der Bahn nach Stiglreith. Von hier entlang der Piste den üblichen Weg zum Rangger Köpfl und weiter zum altbekannten Krimpenbachsattel. Mangels echter Ortskenntnis und der noch bestehenden Hoffnung, nicht bis zur Inzinger Alm abfahren zu müssen, gurkte ich irgendwie zwischen steilen Gräben und lichten Wald umher. Eine Querung in's Kar oberhalb der Alm war faktisch nicht möglich, und so ging's letztlich doch nur in einer Richtung weiter... runter. Also zur Alm. Immerhin konnten die neuen Ski dabei schon einmal ihre Beweglichkeit zeigen.

Wieder aufgefellt zog eine Spur von ein paar 'Locals' in's westliche der beiden Kare, die vom Mitterkogelkamm voneinander getrennt sind. Über schöne Kuppen und Mulden ging's zu einer Rippe und von dieser zum Hundstalsee, der in einem steileren Hang oberhalb gequert wurde. Scheinbar machten die Inzinger wohl 'nur' die Runde hinüber in's östliche Kar, und so trennten sich kurz vor dem Übergang die Wege. Nach Westen über schöne Mulden hinaufziehend war der Gipfelsteinmann der angepeilten Koflerspitze (~2580 m) bald erreicht und Zeit, die tolle Aussicht und Sonne zu genießen.

Die sehr kurze Abfahrt zum Übergang in's östliche Kar war anfangs eher ein vorsichtiges Abrutschen. Zuviele Steine lauerten unter dem Schnee. Ab der Scharte fuhr es sich allerdings super hinein in den ersten Steilhang, bevor das Gelände wieder flacher wurde. Highlight war dann die Abfahrt über den schönen langen Schlußhang und eine breite Rinne zur Inzinger Alm. Nach dem erneuten Auffellen musste nur noch dem Sommerweg hinauf zum Rangger Köpfl gefolgt werden, bevor die finale Pistenabfahrt in's Tal anstand. 

Fazit:
Landschaftlich sehr schöne Tour abseits der Massen! Aufgrund des herrlichen Aufstiegsgeländes kann man wunderbar die Gedanken schweifen lassen und muss sich nicht viele Sorgen um Lawinen o.ä. machen. Die Abfahrt über das östliche Kar ist nicht spektakulär, aber der Schlußhang macht doch was her. Ideal, um den Ski mal die Sporen zu geben.

Schwierigkeit 'S-' nur wegen der kurzen Steilstufe in's östliche Kar und der Abfahrt vom Krimpenbachsattel zur Inzinger Alm. Sonst 'ZS'.

Risiko:
Bei der Abfahrt zur Inzinger Alm, der Hangquerung des Hundstalsees, der kurzen, steilen Einfahrt in's östliche Kar und beim Schlußhang oberhalb der Inzinger Alm sollten die Bedingungen schon sicher sein. Ansonsten eine unkritische Tour.