Stürmische Zeiten im Mittelwallis
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Fürchterliche Fönstürme, Krasse Temperaturschwankungen, Regen, Schnee, Nebel, Wolken, Aufhellungen – Die Weihnachtswoche hatte wettermässig einiges parat.
Dumm nur, das ich mir ein Chalet im Wallis gemietet hatte, in der Hoffnung viele schöne Skitouren machen zu können.
Die Wetterkapriolen verhinderten dies, weil die Auswirkungen auch auf die Lawinensituation schwerwiegend waren: Erheblich bis teilweise gross schon ab 1600m.
Darunter kaum Schnee, oder stark verfrachtet.
Alles in allem eine ziemliche schwierige Sache, mit der Tourenwahl.
Das Horlini könnte eine mögliche Tour sein. Meinen ersten Versuch startete ich am 21.12. mit Skier. Eine fatale Fehlentscheidung. Als ich loslief war der Föhn noch zahm. Wenig später drehte der Sturm voll auf und ich kam nur etwa 500Hm bis 1660m. Beim Rückweg hatte der Wind fast allen Schnee verblasen. Den Belag ruinierte ich mir dabei gänzlich. Besonders hübsch waren die schneegefüllten Mulden und Wege, welche ich in meiner Verzweiflung zunächst suchte. Hier versoff ich mit den Skiern natürlich hoffnungslos. Am Ende trug ich die Latten, was die beste Fortbewegungsmöglichkeit war.
Zwei Tage später ,nach Neuschnee, versuchte ich mich mit Schneeschuhen. Der Wind hielt ab Mittag für einige Stunden still und ich erwischte ein gutes Zeitfenster. Bis 1600m lagen nur etwa 15cm Neuschnee. Darunter kaum eine brauchbare Unterlage (entweder gar nichts, oder tiefe Triebschneeansammlungen. Erst ab 1700 wurde die Sache klar besser. Hier lag viel Neuschnee (ca. 40-50cm). Der Weg führte mich über Sämsu nach Oberu. Ich hielt mich auf dem Sommerwanderweg. 100m unterhalb der im Winter unbewohnten Siedlung gelangt man auf offenes Gelände. Obwohl diese Hänge deutlich unter 30° steil waren, begleiten mich wiederholt Wummgeräusche. In Oberu lag dann sehr viel Schnee, sicherlich mehr als 1m. Die Hänge oberhalb der Siedlung sahen gruselig aus. Mega-Erheblich. Kein Schritt mehr weiter. Die vermeindliche L+ Skitour zum Horlini (2430m) wäre viel zu riskant gewesen.
Da es ohnehin schnell eintrübte und zudem der Wind sich langsam wieder aufbaute, begnügte ich mich mit dem Abstieg über die gleiche Route.
Anmerkung bei erheblicher Lawinengefahr: Nicht über die Fahrstrasse zur Siedlung gehen! Besser über den Wanderweg in Falllinie, links des Grabens aufsteigen.
Der Hang westlich von Oberu hat angeblich schon häufiger Menschen verschüttet, die auf den letzten Metern der Fahrstrasse diesen Hang selbstauslösten. Ungünstiegerweise ist genau hier die Skiroute in der Skitourenkarte eingezeichnet.

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