eiskalte Verhältnisse auf Gwidem- und Belchenflue


Publiziert von Felix , 21. Dezember 2009 um 19:59. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum:20 Dezember 2009
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BL   CH-SO 
Aufstieg: 840 m
Abstieg: 840 m
Strecke:Hägendorf - Tüfelsschlucht - Oberi Schlucht - Allerheiligenberg - Wuesthöchi - Gwidemflue - Gwidemhöchi - Belchenflue - Gwidem - Allerheiligenberg - Tüfelsschlucht - Hägendorf
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW oder Bahn und Bus nach Hägendorf, dann ins Zentrum (grosser Parkplatz)
Kartennummer:1088, 1108

Wieder einmal in der Nähe "touren" - das bedeutet für Ursula und mich eine Fahrt in den nahen Jura: die bereits mehrfach beschriebene Tüfelsschlucht ist der "Aufhänger" - die Belchenflue letztendlich das Gipfelziel. Und dass es dann zwischenzeitlich "spannend" wurde, dafür sorgte die Besteigung der Gwidemflue - bei diesen Verhältnissen eher anspruchsvoll.
Doch erst zur Tüfelsschlucht: wenn sie allenfalls nicht im Inventar der eidgenössisch schützenswerten oder herausragenden Landschaften wäre - man|frau muss sie gesehen haben! Wir werden sie wieder begehen - zu einer anderen Jahreszeit; diesmal haben wir den guten Lichteinfall (ohne Blätter) und die mehrheitlich zugefrorenen Gewässer in ihren verschiedensten Ausprägungen genossen. Zu einer anderen Jahreszeit wird sie sich anders, doch nicht minder gewaltig eindrucksvoll präsentieren! Bereits heute sind wir - auf dem Rückweg - Dutzenden von Wanderern begegnet; wie muss es erst im Sommer sein?! Nebst dem unbeschreiblich eindrucksvollen Landschaftsbild haben diverse Freiwillige und Ortsvereine den Weg bestens und zahlreiche Picknickstellen einladend eingerichtet.
Wir hoffen, die Fotos und die entsprechenden Kommentare dokumentieren diese wohl nationale Sehenswürdigkeit auf's Beste - nur schon die Schlucht ist eine Reise wert. Unsere Fortsetzungstour war eine herrlich schöne Zugabe - bis an der Belchenflue der widrige Wind einsetzte ... Doch ab Allerheiligenberg (die Bergwirtschaft hat bis am 13. Januar Betriebsferien, der Hof kann seine Mutterkühe mit den Jungen nur wenige Quadratmeter vor dem Stall an die hier prallen Sonne auslassen ...) gibts eine Winterwanderung pur ohne Schwierigkeiten. Auf lauschigen Waldpfaden um den ersten Wald- und Felsriegel herum zum Sattel vor der Gwidemflue - hier erhalten wir eine eindrückliche Vorwarnung der Jurawinde ...
Den schwachen Spuren folgend, gewinnen wir noch einigermassen leicht den Aufschwung zur Gwidemflue, doch der letzte steile Gras-Stein-Hang erfordert präzises Gehen - Ausrutschen ist möglich, und sehr undankbar ... Ein weiterer Tourengänger vertraute unserer Spurlegung und schloss sich uns an; er sei vor 15 Jahren mal hier oben gewesen, da müssten einige Anlagen aus dem Ersten Weltkrieg stehen. Und wirklich: nach den schwierigen letzten zehn Metern eröffnet sich uns eine herrliche Aussicht - und Einblick in eine Welt, in welcher vor knapp 100 Jahren Soldaten diesen kleinen (Grenz)-Gipfel befestigt haben!
Auf dem nördlichen Weglein, alle sind sie wie die Felsen zugeschneit, marschieren wir ostwärts und gewinnen über eine nochmals heikle Stelle den Abhang zum "Einfamilienhaus", einem ehemaligen "überirdischen" Bunker, der, jetzt der Öffentlichkeit vermietet, farbig angemalt, doch etwas speziell in die Landschaft passt.
Der weitere Ab- und der Gegenanstieg zum Pässchen zur Belchenflue ist harmlos, von Schneeverwehungen geprägt: kein Wunder - hier bläst der Wind wiederum mit Stärke und bissiger Kälte.
Erstaunlich vielen Leuten begegnen wir auf dem kurzen Auf- und Abstieg zur Belchenflue, wo wir des Windes wegen, nur kurz verweilen - etwas unterhalb, südlich exponiert, finden wir ein Bänklein, etwas windgeschützt. Doch da nun auch die angesagte Schlechtwetterfront aus Westen aufzieht, nehmen wir den kürzesten Rückweg: um Gwidem herum wieder nach Allerheiligenberg - und dankbar nochmals die Tüfelsschlucht hindurch: die Gegenrichtung offenbart eine zusätzliche, andere Sichtweise. Erst jetzt werden wir des erratischen Blockes (Granit!), welcher vor 110'000 Jahren aus dem Aaremassiv vom Rhone-Gletscher hierhin verfrachtet wurde, gewahr!
(T4-: die Gwidemflue ist bei diesen Verhältnissen [Neuschnee auf gefrorener Unterlage, Gras oder Fels] anspruchsvoll)







Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (1)


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Henrik hat gesagt: ..wie
Gesendet am 21. Dezember 2009 um 21:36
Sputnik schreibt, seine Hausberge in Weiss...schliesse mich dem an...

Eisorgeln schon im Dezember sind wohl eher eine Ausnahme...prächtig eingefangen...

Hatte am Wochenende Dienst - sah aber vom Spital Laufen aus die Hohe Winde und den Trogberg...Days in White Satin.

(R)eisiger Bericht - herzlichen Dank

Silberquäki



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