Tüfelsschlucht, Gwidemflue, Belchenflue (Schweizer Belchen)


Publiziert von Frankman , 28. November 2019 um 20:31.

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum:24 November 2019
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BL   CH-SO 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 724 m
Abstieg: 724 m
Strecke:13,5 km Hägendorf, Allerheiligenberg, Gwidemflue, Belchenflue, Fasiswald, Hägenforf
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Schweiz A2 - Belchentunnel - Ausfahrt Egerkingen - Richtung Olten bis Hägendorf oder cff logo Hägendorf
Kartennummer:outdooractive.com

Natürlich strahlend schön:

Der stark reliefierte Kettenjura, der mehrere hintereinanderliegende, durch Verwerfungen, Überschiebungen und Erosion untergliederte Bergketten umfasst, wird durch den Cholersbach entwässert, der in seinem unteren Streckenabschnitt innerhalb Jahrmillionen die Teufelsschlucht gebildet hat. Ein Fussweg führt in vielen Windungen über Brücken und Stege, vorbei an Höhlen und Klüften bis hinauf auf den Allerheiligenberg. vgl.www.tüfelsschlucht.ch

Die "Tüfelsschlucht" gilt als eine der schönsten unter den zahlreichen Juraschluchten. Die über 2 km lange Schlucht entlang dem Cholersbach ist durch 32 Brücken und Stege begehbar. Mehrere Kunstbauten schützen vor Steinschlag und Hochwasser. Die Schlucht wird von der Autobahnbrücke der A2 Basel – Gotthard  Chiasso überspannt, auf der die Rastanlage „Teufengraben“ einen Hinweis auf das darunterliegende Kleinod gibt. Auf tüfelsschlucht.ch findet man auch die passende Sage aus den Solothurner Geistersagen.
Im Ortszentrum in Hagendorf weist ein Wegweiser zum Wanderparkplatz der Tüfelsschlucht. Der Wanderweg führt an den letzten Häusern vorbei zur Schlucht und wird bald von schönen Juraformationen eingerahmt. An einem kleinen Durchlass ist eine Kasse eingelassen, die um Unterstützung für die Unterhaltung der Wege bitte. Diesen Franken bezahlt man doch gerne, Ehrensache.
Im weiteren Verlauf wird dann auch deutlich, dass der Erhalt des Weges großer Anstrengung bedarf. Nach einer kurzen Steinschlagverbauung überspannt bald schon die Brücke der Autobahn das Tal. Das KlongKlong der Fahrzeuge, die die Brückenlager überfahren, dröhnt hier unten im Talgrund. An der Autobahn selbst, weisen die Rastanlagen Teufengraben (Richtung Bern/Gotthard) und Eggberg (Richtung Basel) auf das tieferliegende jurassische Kleinod hin.
Über den Allerheiligenbergrank und die Obere Schlucht erreicht man bald Allerheiligenberg mit Bergwirtschaft, Buurehof und Höhenklinik. Die große Metallplastik „Stiron“ ist hier der Blickfang. Sie war ein Geschenk des Oltner Künstlers Franz Stirnimann aus dem Jahre 1977. Der Name Stiron setzt sich aus den drei Anfangsbuchstaben des Künstlernamens und aus dem englischen Wort für Eisen "iron" zusammen. Allerheiligenberg ist Ausgangsort mehrerer Rundwanderwege und Nordic Walking Strecken.
Oberhalb der Klinik verläuft der Wanderweg dann wieder als Bergweg und wechselt auf die Nordseite des Allerheiligenbergs Richtung Wuesthöchi und Gwidemhöchi. Hier erkennt man erstmals den Belchen und die Felsformationen der Gwidemflue.
Beim P.1001 zweigt der unmarkierte Weg zur Gwidemflue rechts ab. Entlang des Grats gewinnt man auf schönem Pfad einige Höhenmeter, bevor zum Schlussanstieg an der Steilstufe vor der Fortifikation für einige Meter auch die Hände ran müssen.
Reste der Fortifikation Hauenstein aus dem Ersten Weltkrieg findet man an mehreren Stellen auf dem Rücken der Gwidemflue. Spannend sind die Ausblicke aus den Schießscharten. Einige der Befestigungsanlagen sind heute als Chalet aus- und umgebaut. Militaristen erfreuen sich bis heute an Dekorationen aus Festungsmaterial und Resten von Mörsergranaten, naja – Geschmackssache.
Auf dem mittleren Gipfel befindet sich ein kleines Panoramabänkli mit Blick übers Mittelland und Alpensicht oder zum Menschenauflauf an der Belchenflue.
Nach den Fundamenten am Ostgipfel wendet sich der Weg zur Nordseite hin und führt über eine Seilpassage zur Gwidemhöchi. Die Steilstufe vor der Fortifikation West und die Seilpassage machen aus der Wanderung eine T3+ Tour.
In einem kurzen Moment der Unachtsamkeit rutsche ich vor der Gwidemhöchi auf nassem Gras aus und hinterlasse im tiefen Boden einen ordentlichen Abdruck. „Saudreckig“ befinde ich mich dann inmitten der Spaziergänger, die vom Chilchzimmersattel den Belchen erreichen.
Als Abstiegsroute entscheide ich mich für die Variante via Fasiswald und über die an der Gwidemhöchi angekündigte Leiter.
Auf dem Weg Richtung Hägendorf hat der Rickenbach eine Klus geschaffen, in der eine große Hinweistafel zum Bau des Sanierungsstollens des Belchentunnels errichtet wurde. Bis vor wenigen Wochen wurde das Ausbruchsmaterial aus dem Tunnel via Förderband zur Deponie Fasiswald transportiert.
Wenige Minuten später erreicht der Weg das Südportal des Belchentunnels mit weiteren Informationstafeln zum Verlauf der Bauarbeiten. Bis zum finalen Abtauchen in die Tüfelsschlucht, ist der Lärm der Autobahn sehr störend.
Entlang des Cholersbachs in der unteren Tüfelsschlucht geht es talauswärts. Die schönen Passagen in der Schlucht begleiten die letzten Meter Richtung Hägendorf.
Innerhalb einer Woche habe ich den Belchen im Schwarzwald und die Belchenflue im Jura unter die Füße genommen. Fehlt in der Belchentrilogie noch der Grand Ballon im Elsass.
Alors, on y va.

Tourengänger: Frankman


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