DOLOMITEN - VINTAGE IV - Punta Civetta
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WEITER GEHTS
...mit 2 Extremklassikern in der Civetta
- IV - Punta Civetta ("Andrich/Fae", "Aste/Susassi")
Mein Tourenpartner waren Andreas und erneut Reinhard
HIGHLIGHTS
Für die langen, oberklassischen Touren an den bis zu 1200m hohen Nordwestwänden der Civetta (Solleder, Philipp-Flamm etc..) ist ein früher Aufbruch unerlässlich, wenn man nicht in der Wand biwakieren will. Die Touren an der Punta sind zwar ein Tick kürzer, aber ebenso extrem und bei den Sestogradisten begehrt
"Andrich/Fae" (ANDREAS) 30.7.1987
"Aste/Susatti" (REINHARD) 2.8.1995
1987 (keine Bilder)
Die ANDRICH/FAE mit Andreas
ANNÄHRUNG
Die "Andrich" an der Punta war meine erste "Pause"-Extrem-Tour. Andreas und dessen Partner Stefan (damals beide auch in Stuttgart wohnhaft) hatte ich wenige Jahre zuvor lustigerweise ebenfalls in den Dolomiten kennengelernt, als ich mit einem anderen Spezl am Sellapaß zum Kraxeln war. Damals konnte man dort in der "Steinernen Stadt" noch legal zelten und dementsprechend zahlreich war im Sommer das Klettervolk anzutreffen!! Nachdem wir, also ich und Andreas, ab1985 dann auch mehrfach zusammen alpin kraxelten, beschlossen wir, es wäre nun Zeit für eine gemeinsame "Pause-Extrem"-Route. Die Wahl fiel auf die Andrich - u.a. wegen der sagenumwobenen Freikletterei
ZUGANG
Mit einem leidlich bequemen, dafür unvergesslichen Biwak am Wandfuß.!
Der Zugang ab Passo Staulanza führte an der Coldai-Hütte vorbei (um dort zu übernachten hatten wir erstens kein Geld :D und außerdem hätten wir ab da ca 1.5h an den Einstieg gebraucht(?).
So stiegen wir weiter und hinüber auf die Nordwestseite der Wände. Dort ab der Forcella Col Negro in etwa waagrecht kurz auf dem WW, später auf seichten Spuren querend bis unter die Punta Civetta, wo wir zu schon späteren Stunde und im Schein der Stirnlampen einige Zeit benötigten, bis wir das "Hotel" im Blockfeld gefunden haben.
Die Nacht war eher wenig erquicklich, weil der Platz unter dem Riesenblock weder großflächiger eben, noch wirklich bequem war. (nicht mal Sitz-Höhe - oder waren wir am falschen Block?? -keine Ahnung)
Da es bereits dunkel war und nachts etwas regnete hatten wir jedoch weder die Zeit groß herumzusuchen und keine Wahl.
TOUR
Die Tour - Aber Hallo!
Gut, dass wir den Vorbau seilfrei klettern konnten, das sparte viel Zeit! (Stellen 4-!!). Dann herzhafte Verschneidungs- und oben anstrengende Kaminkletterei in den Graden V und VI. Die "Andrichplatte", laut Angaben zuweilen ausgenagelt, VI+(?), umgingen wir dann doch und waren insgesamt relativ zügig, auch der Abstieg über den Klettersteig gelang ohne Probleme. Da es Andreas' Idee gewesen war, im "Hotel Civetta" zu biwakieren, machte er sich dann -wir waren beide ziemlich fertig- ! ab der Coldai-Hütte nach kurzer Snack- und TrinkPause "leer" auf, um unsere Sachen (Schlafsäcke, Isomatten etc) zu holen. (Kein Spaß nach der langen Tour) CHAPEAU, er war auch die schwierigen Seillängen alle vorgestiegen!
Ich verweise für mehr Bilder und nähere Infos zur Andrichführe gerne auf die Weblinks (s.u.)
...
ASTE/SUSATTI mit Reinhard
Sprung ins Jahr 1995, einige Jahre später - auch Reinhard war ein begeisterter Alpin- und Dolomiten-Kletterer, mit dem ich ganz viele Touren unternommen habe. Während einem längeren Dolomiten-Urlaub bekraxelten wir einige Klassiker, u.a. die zur "Andrich"-Führe parallel laufende "Aste/Susatti".
Ich erinnere mich nicht mehr an alle Details. Das "Hotel"(wieder Biwak=?, ich glaube ja -) und den ungesicherten Vorbau kannten wir ja bereits und waren nach anderen Routen gut eingeklettert. In Wechselführung ging es entlang der Riß- und Kaminreihe ebenso steil und lang himmelwärts wie in der Andrich.
Die wenigen Passagen mit für uns zwingender Hakenhilfe an alten, schwer einzuschätzenden Rostgurken sorgten auch so für gehörige Adrenalin-Schübe. Aber lieber A0 als da reinstürzen und alles samt Stand rausreissen !
Aber es ging alles glatt. Einige Bilder davon zeige ich Euch gerne.
Abstieg von der Punta über die Ferrata Alleghesi , ca. K2+/T4
...
WEBTIPS:
Andrich: https://www.geiselstein.com/blog/punta-civetta-civettagruppe-2892m-nw-wand-andrichfae-6-ca-18-sl
Aste: http://www.gallery.quivertree.de/galleries/02-Berge/1999-09-10-13-Klettertour-Civetta/
Solleder: https://forum.rocksports.de/showthread.php?tid=844
Weitere Literatur:
Walter Pause /Jürgen Winkler. "Im extremen Fels", 3te Aufl., antiquarisch
Neuauflage Christoph Klein/Jürgen Winkler
...
ALLGEMEINES
Viele Routen in den Dolomiten waren (und sind es teils heute noch!) - das muss deutlichst angemerkt werden! - nur mit Normalhaken ausgerüstet. Bohrhaken waren noch sehr selten oder sogar verpönt. So war es für alle üblich und dringend notwendig, ein ausgewogenes Keil-Sortiment (damals hauptsächlich Stopper und Hexentrics) und Schlingen mitzuführen. Hammer und einige Haken wurden ebenfalls empfohlen.
Diese Form der alpinen-klassischen "Abenteuer-Kletterei" hat wenig mit dem trendigen Fun-Plaisier heutiger Sportkletterei gemein. Aber es geht nicht um einen Vergleich oder eine Bewertung - es waren einfach andere Zeiten. Die gesteigerten Anforderungen an Orientierung, Selbsteinschätzung und Klettertechnik/Ausdauer bei manch tagesfüllenden Unternehmungen sind/waren mir wichtiges "Salz in der Suppe" meiner Kletterei!
Die vielen Spielarten des Alpinismus lassen die unterschiedlichsten Philosophien der Absicherung und des Erlebens zu. Wäre ich damals nicht mit ebenso begeisterten Alpinklettereren bekannt geworden - wer weiss...
....
MEINE SERIE
Um die zahlreichen Begehungen alpiner Kletterrouten in den Dolomiten wiederaufleben zu lassen, begann ich mit einer eigenständigen Reihe, die ich "DOLOMITEN VINTAGE" nenne. Ich möchte euch jeweils exemplarisch Eindrücke und Bilder aus einigen von mir bekraxelten Routen (Scans von Fotoabzügen) zeigen.
Weitere Infos und Topos dazu findet ihr überall im Netz - weshalb ich hier keine einzelnen Seillängen beschreibe.
_________________________________
- I - Torre Venezia ("Tissi")
- II - Torre Trieste ("Cassin" + "Carlesso")
- III - Heiligkreuzkofel ("Große Mauer")
- IV - Punta Civetta ("Andrich/Fae", "Aste/Susatti")
- V - Tofana ("Pilastro")
...mit 2 Extremklassikern in der Civetta
- IV - Punta Civetta ("Andrich/Fae", "Aste/Susassi")
Mein Tourenpartner waren Andreas und erneut Reinhard
HIGHLIGHTS
Für die langen, oberklassischen Touren an den bis zu 1200m hohen Nordwestwänden der Civetta (Solleder, Philipp-Flamm etc..) ist ein früher Aufbruch unerlässlich, wenn man nicht in der Wand biwakieren will. Die Touren an der Punta sind zwar ein Tick kürzer, aber ebenso extrem und bei den Sestogradisten begehrt
"Andrich/Fae" (ANDREAS) 30.7.1987
"Aste/Susatti" (REINHARD) 2.8.1995
1987 (keine Bilder)
Die ANDRICH/FAE mit Andreas
ANNÄHRUNG
Die "Andrich" an der Punta war meine erste "Pause"-Extrem-Tour. Andreas und dessen Partner Stefan (damals beide auch in Stuttgart wohnhaft) hatte ich wenige Jahre zuvor lustigerweise ebenfalls in den Dolomiten kennengelernt, als ich mit einem anderen Spezl am Sellapaß zum Kraxeln war. Damals konnte man dort in der "Steinernen Stadt" noch legal zelten und dementsprechend zahlreich war im Sommer das Klettervolk anzutreffen!! Nachdem wir, also ich und Andreas, ab1985 dann auch mehrfach zusammen alpin kraxelten, beschlossen wir, es wäre nun Zeit für eine gemeinsame "Pause-Extrem"-Route. Die Wahl fiel auf die Andrich - u.a. wegen der sagenumwobenen Freikletterei
ZUGANG
Mit einem leidlich bequemen, dafür unvergesslichen Biwak am Wandfuß.!
Der Zugang ab Passo Staulanza führte an der Coldai-Hütte vorbei (um dort zu übernachten hatten wir erstens kein Geld :D und außerdem hätten wir ab da ca 1.5h an den Einstieg gebraucht(?).
So stiegen wir weiter und hinüber auf die Nordwestseite der Wände. Dort ab der Forcella Col Negro in etwa waagrecht kurz auf dem WW, später auf seichten Spuren querend bis unter die Punta Civetta, wo wir zu schon späteren Stunde und im Schein der Stirnlampen einige Zeit benötigten, bis wir das "Hotel" im Blockfeld gefunden haben.
Die Nacht war eher wenig erquicklich, weil der Platz unter dem Riesenblock weder großflächiger eben, noch wirklich bequem war. (nicht mal Sitz-Höhe - oder waren wir am falschen Block?? -keine Ahnung)
Da es bereits dunkel war und nachts etwas regnete hatten wir jedoch weder die Zeit groß herumzusuchen und keine Wahl.
TOUR
Die Tour - Aber Hallo!
Gut, dass wir den Vorbau seilfrei klettern konnten, das sparte viel Zeit! (Stellen 4-!!). Dann herzhafte Verschneidungs- und oben anstrengende Kaminkletterei in den Graden V und VI. Die "Andrichplatte", laut Angaben zuweilen ausgenagelt, VI+(?), umgingen wir dann doch und waren insgesamt relativ zügig, auch der Abstieg über den Klettersteig gelang ohne Probleme. Da es Andreas' Idee gewesen war, im "Hotel Civetta" zu biwakieren, machte er sich dann -wir waren beide ziemlich fertig- ! ab der Coldai-Hütte nach kurzer Snack- und TrinkPause "leer" auf, um unsere Sachen (Schlafsäcke, Isomatten etc) zu holen. (Kein Spaß nach der langen Tour) CHAPEAU, er war auch die schwierigen Seillängen alle vorgestiegen!
Ich verweise für mehr Bilder und nähere Infos zur Andrichführe gerne auf die Weblinks (s.u.)
...
ASTE/SUSATTI mit Reinhard
Sprung ins Jahr 1995, einige Jahre später - auch Reinhard war ein begeisterter Alpin- und Dolomiten-Kletterer, mit dem ich ganz viele Touren unternommen habe. Während einem längeren Dolomiten-Urlaub bekraxelten wir einige Klassiker, u.a. die zur "Andrich"-Führe parallel laufende "Aste/Susatti".
Ich erinnere mich nicht mehr an alle Details. Das "Hotel"(wieder Biwak=?, ich glaube ja -) und den ungesicherten Vorbau kannten wir ja bereits und waren nach anderen Routen gut eingeklettert. In Wechselführung ging es entlang der Riß- und Kaminreihe ebenso steil und lang himmelwärts wie in der Andrich.
Die wenigen Passagen mit für uns zwingender Hakenhilfe an alten, schwer einzuschätzenden Rostgurken sorgten auch so für gehörige Adrenalin-Schübe. Aber lieber A0 als da reinstürzen und alles samt Stand rausreissen !
Aber es ging alles glatt. Einige Bilder davon zeige ich Euch gerne.
Abstieg von der Punta über die Ferrata Alleghesi , ca. K2+/T4
...
WEBTIPS:
Andrich: https://www.geiselstein.com/blog/punta-civetta-civettagruppe-2892m-nw-wand-andrichfae-6-ca-18-sl
Aste: http://www.gallery.quivertree.de/galleries/02-Berge/1999-09-10-13-Klettertour-Civetta/
Solleder: https://forum.rocksports.de/showthread.php?tid=844
Weitere Literatur:
Walter Pause /Jürgen Winkler. "Im extremen Fels", 3te Aufl., antiquarisch
Neuauflage Christoph Klein/Jürgen Winkler
...
ALLGEMEINES
Viele Routen in den Dolomiten waren (und sind es teils heute noch!) - das muss deutlichst angemerkt werden! - nur mit Normalhaken ausgerüstet. Bohrhaken waren noch sehr selten oder sogar verpönt. So war es für alle üblich und dringend notwendig, ein ausgewogenes Keil-Sortiment (damals hauptsächlich Stopper und Hexentrics) und Schlingen mitzuführen. Hammer und einige Haken wurden ebenfalls empfohlen.
Diese Form der alpinen-klassischen "Abenteuer-Kletterei" hat wenig mit dem trendigen Fun-Plaisier heutiger Sportkletterei gemein. Aber es geht nicht um einen Vergleich oder eine Bewertung - es waren einfach andere Zeiten. Die gesteigerten Anforderungen an Orientierung, Selbsteinschätzung und Klettertechnik/Ausdauer bei manch tagesfüllenden Unternehmungen sind/waren mir wichtiges "Salz in der Suppe" meiner Kletterei!
Die vielen Spielarten des Alpinismus lassen die unterschiedlichsten Philosophien der Absicherung und des Erlebens zu. Wäre ich damals nicht mit ebenso begeisterten Alpinklettereren bekannt geworden - wer weiss...
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MEINE SERIE
Um die zahlreichen Begehungen alpiner Kletterrouten in den Dolomiten wiederaufleben zu lassen, begann ich mit einer eigenständigen Reihe, die ich "DOLOMITEN VINTAGE" nenne. Ich möchte euch jeweils exemplarisch Eindrücke und Bilder aus einigen von mir bekraxelten Routen (Scans von Fotoabzügen) zeigen.
Weitere Infos und Topos dazu findet ihr überall im Netz - weshalb ich hier keine einzelnen Seillängen beschreibe.
_________________________________
- I - Torre Venezia ("Tissi")
- II - Torre Trieste ("Cassin" + "Carlesso")
- III - Heiligkreuzkofel ("Große Mauer")
- IV - Punta Civetta ("Andrich/Fae", "Aste/Susatti")
- V - Tofana ("Pilastro")
Tourengänger:
Nyn

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