Mulle 3159m - Wie im Rausch


Publiziert von georgb , 9. März 2025 um 22:58.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 9 März 2025
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m

"I hon an Mulle" sagt der Puschtra wenn er beschwipst ist, wie weit das mit dem Namen unseres Gipfels zusammenhängt, weiß man nicht. Dandl scheint jedenfalls von Rein berauscht zu sein, heute ist seine sechste Skitour innerhalb weniger Wochen in diesem Gebiet. Aber auch mich zieht es schon wieder dahin, die Bedingungen sind heuer einfach außerordentlich gut.
Das hat sich natürlich längst herumgesprochen und in Karawanen ziehen die Tourengeher zu den üblichen Klassikern um die Kassler Hütte. DIE neue Modetour in diesem Winter ist aber die Barmer Spitze, sie wird überrannt wie selten zuvor. Aber auch auf der Mulle waren schon Tourengeher, das hat es wohl auch selten gegeben, normalerweise kennt kaum jemand überhaupt ihren Namen.
Wir folgen der Autobahn durchs Ursprungtal, für die steile Schlucht an seinem Ende braucht es inzwischen Harscheisen. Unter der Ursprungalm zweigen wir ins Nirwana ab, nur eine alte Spur hilft uns bei der Orientierung in Richtung Mullespitz. Wir queren um den Südwestkamm der Mulle herum, spitzen vorsichtig ein steiles Tälchen aufwärts und gelangen in den Kessel unter Muklaspitz und Mulle.
Der Südföhn drückt und die Sonne tut ihres dazu, wir sind heute beide nicht recht frisch und es wird anstrengend. Wir queren unter dem Ostgrat der Mulle nach links, schultern für ein kurzes Steilstück die Skier und kommen am Ende auf denselben bis zum Gipfel, wer hätte das gedacht. Unter uns breitet sich das Fleischbachkees aus und gegenüber strahlen die höchsten Rieserferner. Die Mulle fristet normalerweise ein Stiefmutterdasein, doch in diesem Winter wurde auch sie schon besucht, nicht nur von uns.
Das große Fragezeichen bleibt heute der Schnee, firnt es auf oder findet sich etwa noch Pulverschneereste? Wir sind begeistert, im Wechsel surfen wir durch firnige Steilhänge und wedeln im Pulver, dabei waren wir auch auf übelsten Bruchharsch gefasst. So kommen wir überraschend entspannt talwärts, rutschen ein paar Steilrinnen ab, schwingen an den Resten eine alten Finanzerstellung links! vorbei und stürzen uns in die Ursprungschlucht.
Immer noch liegt genug Auflage, um steinfrei bis zur Furtalm zu kommen. Danach schieben wir uns über den Forstweg wie üblich zum Indereder, die Wirtin kennt uns schon. Der kalte Südwind kündigt ein Tief mit Niederschlägen an, für die gesamte nächste Woche ist Schlechtwetter angesagt. Wir flüchten in die warme Stube und berauschen uns an dem bekannt guten Apfelstrudel.

PS.: Dandl hat sich inwischen von Hikr zurückgezogen und seine Berichte gelöscht. Warum, weiß nur er selbst!?

Tourengänger: georgb


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Kommentare (2)


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Bertrand hat gesagt:
Gesendet am 5. April 2025 um 10:10
>PS.: Dandl hat sich inwischen, zu meinem großen Bedauern, von Hikr zurückgezogen und seine homepage und seine Berichte gelöscht.

Schade...aber Hauptsache, wir beide machen weiter, oder ?

georgb hat gesagt:
Gesendet am 5. April 2025 um 15:31
Wir beide und der ein oder andere auch noch ;-)


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