Schneebiger Nock (3.358 m) - First Track


Publiziert von Manuel , 21. April 2024 um 17:52.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:11 April 2024
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:15
Aufstieg: 1780 m
Abstieg: 1780 m
Strecke:12,20 km
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Homebase - Bruneck - Sand - Rein in Taufers - Alte Säge.
Unterkunftmöglichkeiten:Hochgallhütte

Schneebiger Nock - ein wohlklingender Name, obwohl die alte Bezeichnung, Ruthner Horn, mir fast besser gefällt. Traurige Berühmtheit hat der Gipfel jedenfalls durch den großen Lawinenabgang in der Nordwestflanke am 12.03.2016 erlangt.
Ungeachtet dieses tragischen Ereignisses erreichten Christian und ich am 25.04.2023 ohne Probleme den Gipfel, damals waren an dei 1.250 Höhenmeter zu spuren. Heuer wollte ich als Erster den ganzen Aufstieg bewältigen.
Nach teils ergiebigen Regen- und Schneefällen am 10.04.2024 stand der Plan fest, dass ich am nächsten Tag dem Schneebigen Nock einen Besuch abstatten würde.
Kurz nach fünf Uhr startete ich am Parkplatz der Alten Säge ins Abenteuer Spurarbeit. Schon bald wurde mir bewusst, dass es an diesem Tag, aufgrund der geringen nächtlichen Abstrahlung, besonders im Waldabschnitt durch die erschwerten Bedingungen recht anstrengend würde. So gesehen war ich mehr als froh, dass ich nach etwa einer Stunde offenes Gelände erreicht hatte und das Problem mit dem Anstollen durch die höhere Lage und die bessere Abstrahlung und die kälteren Temperaturen gelöst sein würde. Beim Abzweig zum Schneebigen Nock hatte ich noch eine kurze Diskussion mit einem etwas älteren Skitourengeher bezüglich der Lawinengefahr zu meistern. So gesehen war ich mehr als froh, dass er und seine Begleitung den Weg Richtung Hütte und Magerstein einschlugen, während ich stattdessen den ersten steileren Hang in Angriff nahm.
Meter für Meter kämpfte ich mich Richtung Gipfel und gewann langsam an Höhe. Zugegebenermaßen verzichtete ich an diesem Tag auf eine optimale Spuranlage, stattdessen spurte ich untypisch für mich, relativ steil nach oben. Nach der Erreichung des kleinen Plateaus bei Punkt 2.740 m gestaltete ich die Spur wieder etwas humaner und als ich den Nordgrat erreicht hatte, erblickte ich zum ersten Mal zwei weitere Aspiranten. Am Grat selbst überwand ich den unteren Teil zu Fuß, den restlichen Abschnitt bis zum Skidepot bei Punkt 3.300 m bewältigte ich mit Skiern.
Am Gipfel verweilte ich relativ kurz, nach einigen Fotos ging es wieder zurück zum Skidepot. Unterwegs traf ich noch den Wirt der Rieserfernerhütte, der mir als einziger ein Dankeschön für die geleistete Spurarbeit aussprach. Wenn es irgendwie möglich ist, versuche ich den ganzen Winter über spuren zu dürfen. Es gibt halt nichts schöneres, im Aufstieg und in der Abfahrt die First Tracks zu ziehen. Dafür nehme ich oft Kritik und Unverständis in Kauf.
Am Skidepot war nach dem obligaten Abfellen die Zeit reif für die beginnende Abfahrt. Zuerst ging es ein paar Meter entlang des Grates zurück, ehe ich dann in einer Querfahrt in die Nordwestflanke einfuhr. Aufgrund der sehr variablen Schneebedingungen beschloss ich Richtung Aufstiegsspur zu queren und dann im großen Nordkessel Richtung Punkt 2.740 m zu fahren. Schneetechnisch gesehen war die Abfahrt nicht unbedingt sehr lohnend, dafür hätte es einfach kälter sein müssen. Kurz vor Erreichen des Hüttenzustiegs begleitete mich ein Nassschneerutsch ein paar Meter des Weges. Erstaunlicherweise blieb ich ganz ruhig, mehr als nass war ich nicht geworden und setzte dann die Abfahrt fort. Ein Stück des Steiges absolvierte ich zu Fuß, die restliche Abfahrt bestritt ich dann wieder mit den Tourenskier.

Tourengänger: Manuel


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Kommentare (1)


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georgb hat gesagt:
Gesendet am 26. August 2024 um 09:34
Donnerwetter, was für eine Energieleistung!


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