Manchmal gibt es Tage, an denen möchte man am liebsten gar nicht erst vor die Tür gehen. Heute war so ein Tag!
Wind, Kälte und Nieselregen, also ich könnte mir wirklich einen schöneren Anfang für das Wochenende vorstellen. Doch meine Zweibeiner und mich hält ja nichts auf, wie ihr wisst, und so trotzten wir auch diesem Wetter. Denn wie man so schön sagt: “Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung.”
Wir fuhren nach Großstadelhofen, in diese Ecke lockte uns die Aussicht auf einen Cache und eine wunderschöne Waldrunde. Wir parkten am Waldrand, danach folgten wir dem schlammigen Weg immer tiefer in den Wald hinein. Neben uns floss ein kleiner Bach, der sich tief ins Land geschnitten hatte, aber diesen fand ich ziemlich uninteressant. Vielleicht lag es daran, dass ich sowieso schon von oben bis unten nass war nach den ersten Metern.
Außerdem gibt es viel spannendere Sachen als fließendes Wasser: Baumstammstapel zum Beispiel! Hinter einer Wegbiegung entdeckte ich ein besonders schönes Exemplar davon, natürlich ließ die Erstürmung nicht lange auf sich warten.
Es dauerte nicht lange, dann erreichten wir den Ort, wo der Cache versteckt liegen sollte. Der kleine Bach neben uns mündete in einen großen, den Furtbach. Laut der Cachebeschreibung sollte dieser auch murmeln, aber ich hörte nur das laute Rauschen des Wassers.
Wie hört sich überhaupt ein murmelnder Bach an? Wisst ihr das?
Ich suchte auf der Brücke nach dem Cache, doch dann rief Herrchen, dass er ihn gefunden hat – unter der Brücke. Wir loggten schnell unseren Besuch. Der Regen hatte inzwischen etwas nachgelassen und so beschlossen wir unsere Waldrunde auszuweiten und nahmen einen kleinen Weg nach links tiefer in den Wald hinein.
Meine Pfoten gruben sich tief in den Matsch des Waldweges. Lynnox fluchte ein wenig, denn sie hatte (mal wieder) nicht die richtigen Schuhe an. Aber das kennen wir ja schon, das passiert ihr eigentlich immer. Plötzlich ändere sich der Untergrund, mitten im Wald verlief ein steiniger Pfad. Herrchen meinte, dass es ihn sehr an eine Römerstraße erinnerte.
Ob hier wirklich bereits die alten Römer wanderten, werden wir wohl nie erfahren. Aber wenn würde mich brennend interessieren, ob die Brücke, auf die wir einen Augenblick später trafen, zu ihren Zeiten auch schon so marod war.
Auf dem Foto ist die Brücke direkt noch vorteilhaft getroffen. Wie morsch und kaputt sie wirklich war, kann man nur erahnen. Wir überlegten kurz: Sollten wir wirklich DA rüber gehen? Die Brücke brach ja schon fast vom Angucken zusammen!
Wir entschieden uns lieber den Hang hinter uns zu erklimmen, um von da aus auf einen anderen Weg zu gelangen. Ein Trampelpfad den Berg hinauf verriet uns, dass wir nicht die Ersten waren, die sich nicht über die Brücke getraut haben.
Wir folgten einem kleinen Waldweg, der Bach floss ruhig links neben uns. Ab und zu entdeckten wir weitere kleine Brücken, die sich in ihrem Morschheits- und Verfallgrat jedesmal übertrafen.
Schließlich verließen wir den Wald, überquerten eine große Wiese, vorbei an einem weiteren Baumstammstapel, und erreichten nach über 1,5 Stunden wieder unser Auto.
Dort wurde ich natürlich gleich richtig schön abgetrocknet. Eingemummelt in einem flauschigen Handtuch auf Lynnox' Schoß schlief ich ein, als ich aufwachte waren wir bereits wieder Zuhause.
Jetzt lege ich mich gleich wieder auf meinen Kuschelbären in den Würfel und kaue noch eine Runde auf meiner Hirschlangsehne herum. Nach so einem schönen Spaziergang sollte man den Abend ruhig ausklingen lassen.
Ich wünsche euch ein wunderschönes Wochenende! Euer Gipfelstürmer Archie
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