Brecherspitz Nordostgrat
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☠ Vorsicht, das ist keine normale Berg- bzw. Wandertour ☠
In diversen Abschnitten teilweise ausgesetztes absturzgefährdetes steiles Gelände!
Der Brecherspitz ist das Wahrzeichen vom Schliersee und liegt im Mangfallgebirge in den Bayrischen Voralpen. Das Mangfallgebirge ist der östliche Teil der bayrischen Voralpen. Bei dem Mangfallgebirge handelt es sich nicht um eine geschlossene Gebirgsgruppe, sondern um eine Vielzahl von selbständigen und durch Täler voneinander getrennten Gebirgsstöcken. Der Brecherspitz ist so ein Gebirgsstock, der einen U- förmigen Verlauf aufweist. Über den Hausberg vom Schliersee steht im AVF, dass seine klare, pyramidenförmige Berggestalt südlich über den See aufragt. Der hufeisenförmige Gratverlauf mit seinem markanten Karkessel wird allerdings nicht erwähnt. Auch nicht die beiden auslaufenden extrem steilen Gratverläufe, der Nordost- und Nordwestgrat. Im Netz existiert nur ein Tourenbericht zu einer Gesamtüberschreitung über den hufeisenförmigen Gratverlauf vom Autor Bromba, M..
Start war am Tourentag der Bahnhof Fischhausen- Neuhaus. Man folgt den DAV- Wegweisern Brecherspitz über Ankl – Alm (Nr. 625) in Richtung Bockerlbahn Weg. Zu Beginn ist dieser ein breiter Forstweg, den ich unterhalb vom Anklspitz an einer Linkskurve nach rechts zu einer Brücke verlassen habe. Dort ist nach Bayernatlas der Einstieg zu einem Pfad/Steig, mit dem ich den Forstweg abkürzte. Dieser geht durch die steile Flanke im Dürnbachwald, quert einmal den Forstweg und endet in 1.040 hm wieder an diesen. Ich folgte ca. 100 m den Forstweg in Richtung Ankl- Alm und an einer kleinen Lichtung ging es dann nach links in den Wald hinein zum Brecherspitz Nordostgrat. Ab dort geht es weglos weiter, es existiert keine Pfad-/Steigspur und auch keine Markierungen von Stoamandl etc.. Die Gratkante vom Nordostgrat muss erreicht werden, da die Geländeflanke im Wald nach oben hinaus immer steiler wird. Es gibt hin und wieder auch mal Pfadspuren, die von Gämsen und Jägern stammen könnten, sich aber im steilen Gelände verlieren. Die nächsten 360 hm erweisen sich als herausfordernd. Es geht durch sehr steiles Grashalden und Felsschrofen durchsetztes raues Gelände. Am Gratverlauf stellen sich auch dichte Felder von Latschenkiefern einen in den Weg. Stellenweise gibt es vorwiegend linker- aber auch rechterseits extrem steile Geländeflanken. Es herrscht über längere Strecken Absturzgefahr. Einen sperrenden Felsriegel habe ich in der linken Geländeflanke umgangen, dort gab es auch die einzige Kletterstelle mit I/UIAA am Nordostgrat. Danach kommt ein schmaler Gratverlauf, der nach links (in Aufstiegsrichtung) ca. 15 hm senkrecht abbricht. Danach lehnt sich das Gelände deutlich zurück und ein Stacheldrahtzaun ist das letzte Hindernis vor dem Nordgrat Brecherschneid. Ab dort war es einfacher aufzusteigen, es gibt einen breiten angelegten markierten Steig zum Gipfel Brecherspitz hinauf. Zwar ist auch hier eine Stelle, die man mit I/UIAA bewerten kann, jedoch fand ich den Aufstieg nicht schwerer als T2. Der Brecherspitz war am Tourentag wie immer gut besucht. Der weitere Weg ging über den Westgrat zum Westgipfel vom Brecherspitz mit seiner auffallenden Wetterstation. Der Westgrat hat Fixseilversicherungen, jedoch kommt es dort aber immer wieder zu Unfällen mit tödlichem Ausgang, zuletzt im August 2024. Am Tourentag war mir allerdings aufgefallen, dass am Westgrat nicht wenige Leute mit falschem Schuhwerk unterwegs sind. Mit Turnschuhen hat man in diesem exponierten Gelände definitiv keinen guten Halt, mit den glatten Sohlen rutscht man auf dem feinbrösligen Geröll aus.
Ab dem Brecherspitz Westgipfel geht es auf dem Kammverlauf in Richtung der Freudenreichkapelle weiter. Nach der Kapelle bin ich in Richtung des Nordwestgrat, wo ich eine Rinne mit ca. 80 hm abgestiegen bin. Die Rinne ist bei Nässe unangenehm abzusteigen, vereinzelt sind auch Stellen mit I/UIAA (im Abstieg) zu bewältigen. Man kommt dann in eine Scharte mit einer Lichtung, wo man rechts zur Anklalm absteigen kann. Der Pfad/Steig geht direkt am Kammverlauf zwischen den Tannen weiter, diesen kann man nicht verfehlen. Der Nordwestgrat beginnt aus meiner Sicht nach dem Punkt 1.524 hm. Ab dort wird das Gelände auch ausgesetzter. Die Schlüsselstelle ist ein Felskopf mit ca. 1.400 hm. Bei der Überschreitung von diesem ist alpine Erfahrung notwendig. Dort gibt es Stellen, die ich mit der Schwierigkeit II/UIAA (Drei - Punkt- Regel) bewerte. Auch ist das Gelände dort extrem ausgesetzt. Die Hangneigung ist steiler > 50° nach Alpenvereinaktiv. In den Flanken rechts und links vom Felskopf ist raues Steilgelände, mit losen und lockeren Graspleisen und Felsschrofen durchsetzten Geländeflanken. Dort herrscht erhöhte Absturzgefahr. Manfred Bromba und Frank Steiner haben auf ihren Homepages detailliertere Beschreibungen und Angaben zu der Schlüsselstelle im Geländeabschnitt vom Gratverlauf gemacht. Der weitere Wegverlauf zum Schlierseespitz ist klar vorgegeben, es existiert ein sichtbarer Pfad/Steig, allerdings links und rechts vom diesem auch sehr steile Geländeflanken. Der Abstieg erfolgte über das letzte Gipfelziel am Tag, den Anklspitz. Den Gipfel ziert ein Kreuz mit Buchschatulle, allerdings sind die beiden hinterlegten Gipfelbücher voll und auch durchnässt. Den Abstieg zum Bahnhof nach Fischhhausen- Neuhaus erfolgte teilweise im Dunstnebel, der über den Schliersee in die Täler vom Mangfallgebirge einzog.
Routenschwierigkeiten der Tour:
Fazit:
Die Tour auf den Brecherspitz über den Nordost- und Nordwestgrat erfordert den erfahrenen Bergsteiger, der ein brüchiges und schrofiges Gelände souverän beherrscht. Der II/UIAA Schwierigkeitsgrad muss seilfrei sicher beherrscht werden. Routengespür und Orientierungs-sinn sind am Nordostgrat Grundvoraussetzung um sich im steilen Gratverlauf sicher Fortbewegen zu können. Lohnend als Aufstieg ist der Nordostgrat nicht. Da ist es besser, man steigt von Neuhaus über den Nordwestgrat zum Brecherspitz auf und über den Nordgrat Brecherschneid zur Anklalm ab. Die Schlüsselstelle am Punkt 1.400 hm hat man dann im Aufstieg zu meistern, was bei der extremen Ausgesetztheit sicher angenehmer ist. Auch nur bei stabilen Wetterverhältnissen in den Nordwestgrat einsteigen. Bei einem Wetterumschwung wird ein schneller Rückzug vom Grat schwierig.
Trotz automatischen Blitzauslöser sind einige Fotos am Tourentag nichts geworden. Dort wo eine Nachbearbeitung auch keine Besserung gebracht hat, habe ich diese durch Archivbilder ersetzt.
Der Gratverlauf (Birkenstein) vom Brecherspitz Vorgipfel zur Freudenreichkapelle ist im Winter Wald-Wild-Schongebiet und sollte bei Schneeauflage nicht begangen werden.
Der Zeitbedarf der Tour bezieht sich bei mir immer auf die reine Gehzeit ohne die Pausen.
Die Tour über den gesamten Gratverlauf sollte selbstverständlich nicht bei Nässe/Schnee begangen werden.
Auch ist die Tour an heißen Sommertagen nicht gerade empfehlenswert.
In diversen Abschnitten teilweise ausgesetztes absturzgefährdetes steiles Gelände!
Der Brecherspitz ist das Wahrzeichen vom Schliersee und liegt im Mangfallgebirge in den Bayrischen Voralpen. Das Mangfallgebirge ist der östliche Teil der bayrischen Voralpen. Bei dem Mangfallgebirge handelt es sich nicht um eine geschlossene Gebirgsgruppe, sondern um eine Vielzahl von selbständigen und durch Täler voneinander getrennten Gebirgsstöcken. Der Brecherspitz ist so ein Gebirgsstock, der einen U- förmigen Verlauf aufweist. Über den Hausberg vom Schliersee steht im AVF, dass seine klare, pyramidenförmige Berggestalt südlich über den See aufragt. Der hufeisenförmige Gratverlauf mit seinem markanten Karkessel wird allerdings nicht erwähnt. Auch nicht die beiden auslaufenden extrem steilen Gratverläufe, der Nordost- und Nordwestgrat. Im Netz existiert nur ein Tourenbericht zu einer Gesamtüberschreitung über den hufeisenförmigen Gratverlauf vom Autor Bromba, M..
Start war am Tourentag der Bahnhof Fischhausen- Neuhaus. Man folgt den DAV- Wegweisern Brecherspitz über Ankl – Alm (Nr. 625) in Richtung Bockerlbahn Weg. Zu Beginn ist dieser ein breiter Forstweg, den ich unterhalb vom Anklspitz an einer Linkskurve nach rechts zu einer Brücke verlassen habe. Dort ist nach Bayernatlas der Einstieg zu einem Pfad/Steig, mit dem ich den Forstweg abkürzte. Dieser geht durch die steile Flanke im Dürnbachwald, quert einmal den Forstweg und endet in 1.040 hm wieder an diesen. Ich folgte ca. 100 m den Forstweg in Richtung Ankl- Alm und an einer kleinen Lichtung ging es dann nach links in den Wald hinein zum Brecherspitz Nordostgrat. Ab dort geht es weglos weiter, es existiert keine Pfad-/Steigspur und auch keine Markierungen von Stoamandl etc.. Die Gratkante vom Nordostgrat muss erreicht werden, da die Geländeflanke im Wald nach oben hinaus immer steiler wird. Es gibt hin und wieder auch mal Pfadspuren, die von Gämsen und Jägern stammen könnten, sich aber im steilen Gelände verlieren. Die nächsten 360 hm erweisen sich als herausfordernd. Es geht durch sehr steiles Grashalden und Felsschrofen durchsetztes raues Gelände. Am Gratverlauf stellen sich auch dichte Felder von Latschenkiefern einen in den Weg. Stellenweise gibt es vorwiegend linker- aber auch rechterseits extrem steile Geländeflanken. Es herrscht über längere Strecken Absturzgefahr. Einen sperrenden Felsriegel habe ich in der linken Geländeflanke umgangen, dort gab es auch die einzige Kletterstelle mit I/UIAA am Nordostgrat. Danach kommt ein schmaler Gratverlauf, der nach links (in Aufstiegsrichtung) ca. 15 hm senkrecht abbricht. Danach lehnt sich das Gelände deutlich zurück und ein Stacheldrahtzaun ist das letzte Hindernis vor dem Nordgrat Brecherschneid. Ab dort war es einfacher aufzusteigen, es gibt einen breiten angelegten markierten Steig zum Gipfel Brecherspitz hinauf. Zwar ist auch hier eine Stelle, die man mit I/UIAA bewerten kann, jedoch fand ich den Aufstieg nicht schwerer als T2. Der Brecherspitz war am Tourentag wie immer gut besucht. Der weitere Weg ging über den Westgrat zum Westgipfel vom Brecherspitz mit seiner auffallenden Wetterstation. Der Westgrat hat Fixseilversicherungen, jedoch kommt es dort aber immer wieder zu Unfällen mit tödlichem Ausgang, zuletzt im August 2024. Am Tourentag war mir allerdings aufgefallen, dass am Westgrat nicht wenige Leute mit falschem Schuhwerk unterwegs sind. Mit Turnschuhen hat man in diesem exponierten Gelände definitiv keinen guten Halt, mit den glatten Sohlen rutscht man auf dem feinbrösligen Geröll aus.
Ab dem Brecherspitz Westgipfel geht es auf dem Kammverlauf in Richtung der Freudenreichkapelle weiter. Nach der Kapelle bin ich in Richtung des Nordwestgrat, wo ich eine Rinne mit ca. 80 hm abgestiegen bin. Die Rinne ist bei Nässe unangenehm abzusteigen, vereinzelt sind auch Stellen mit I/UIAA (im Abstieg) zu bewältigen. Man kommt dann in eine Scharte mit einer Lichtung, wo man rechts zur Anklalm absteigen kann. Der Pfad/Steig geht direkt am Kammverlauf zwischen den Tannen weiter, diesen kann man nicht verfehlen. Der Nordwestgrat beginnt aus meiner Sicht nach dem Punkt 1.524 hm. Ab dort wird das Gelände auch ausgesetzter. Die Schlüsselstelle ist ein Felskopf mit ca. 1.400 hm. Bei der Überschreitung von diesem ist alpine Erfahrung notwendig. Dort gibt es Stellen, die ich mit der Schwierigkeit II/UIAA (Drei - Punkt- Regel) bewerte. Auch ist das Gelände dort extrem ausgesetzt. Die Hangneigung ist steiler > 50° nach Alpenvereinaktiv. In den Flanken rechts und links vom Felskopf ist raues Steilgelände, mit losen und lockeren Graspleisen und Felsschrofen durchsetzten Geländeflanken. Dort herrscht erhöhte Absturzgefahr. Manfred Bromba und Frank Steiner haben auf ihren Homepages detailliertere Beschreibungen und Angaben zu der Schlüsselstelle im Geländeabschnitt vom Gratverlauf gemacht. Der weitere Wegverlauf zum Schlierseespitz ist klar vorgegeben, es existiert ein sichtbarer Pfad/Steig, allerdings links und rechts vom diesem auch sehr steile Geländeflanken. Der Abstieg erfolgte über das letzte Gipfelziel am Tag, den Anklspitz. Den Gipfel ziert ein Kreuz mit Buchschatulle, allerdings sind die beiden hinterlegten Gipfelbücher voll und auch durchnässt. Den Abstieg zum Bahnhof nach Fischhhausen- Neuhaus erfolgte teilweise im Dunstnebel, der über den Schliersee in die Täler vom Mangfallgebirge einzog.
Routenschwierigkeiten der Tour:
- Abschnitt Bahnhof Fischhausen- Neuhaus bis zum Einstieg an der Lichtung (1.050 hm)
- Abschnitt Lichtung (1.050 hm) bis zum P 1.400 Hm am Nordostgrat/ Brecherschneid
- Abschnitt Nordgrat Brecherschneid zum Gipfel Brecherspitz
- Abschnitt Gipfel Brecherspitz zum WG Brecherspitz über Westgrat
- Abschnitt VG Brecherspitz zur Freudenreichkapelle (Gratverlauf Birkenstein)
- Abschnitt Freudenreichkapelle zum Punkt 1.445
- Abschnitt Abstieg vom Punkt 1.400 hm / letzter Felskopf im Gratverlauf
- Abschnitt unterhalb P 1.400 (1.360) hm zum Schlierseespitz 1.279 hm
- Abschnitt vom Gipfelkreuz Dürnbachwand 1.260 hm zum Anklspitz 1.112 hm
- Abschnitt Abstieg über Anklspitz bis Bahnhof Neuhaus
Fazit:
Die Tour auf den Brecherspitz über den Nordost- und Nordwestgrat erfordert den erfahrenen Bergsteiger, der ein brüchiges und schrofiges Gelände souverän beherrscht. Der II/UIAA Schwierigkeitsgrad muss seilfrei sicher beherrscht werden. Routengespür und Orientierungs-sinn sind am Nordostgrat Grundvoraussetzung um sich im steilen Gratverlauf sicher Fortbewegen zu können. Lohnend als Aufstieg ist der Nordostgrat nicht. Da ist es besser, man steigt von Neuhaus über den Nordwestgrat zum Brecherspitz auf und über den Nordgrat Brecherschneid zur Anklalm ab. Die Schlüsselstelle am Punkt 1.400 hm hat man dann im Aufstieg zu meistern, was bei der extremen Ausgesetztheit sicher angenehmer ist. Auch nur bei stabilen Wetterverhältnissen in den Nordwestgrat einsteigen. Bei einem Wetterumschwung wird ein schneller Rückzug vom Grat schwierig.
Trotz automatischen Blitzauslöser sind einige Fotos am Tourentag nichts geworden. Dort wo eine Nachbearbeitung auch keine Besserung gebracht hat, habe ich diese durch Archivbilder ersetzt.
Der Gratverlauf (Birkenstein) vom Brecherspitz Vorgipfel zur Freudenreichkapelle ist im Winter Wald-Wild-Schongebiet und sollte bei Schneeauflage nicht begangen werden.
Der Zeitbedarf der Tour bezieht sich bei mir immer auf die reine Gehzeit ohne die Pausen.
Die Tour über den gesamten Gratverlauf sollte selbstverständlich nicht bei Nässe/Schnee begangen werden.
Auch ist die Tour an heißen Sommertagen nicht gerade empfehlenswert.
Tourengänger:
derMainzer

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