Kurzbericht 

Brecherspitz Nordostgrat


Publiziert von derMainzer , 20. März 2025 um 08:21.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:26 Oktober 2024
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 983 m
Abstieg: 983 m
Strecke:10 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit BRB77327 von München bis Bahnhof Fischhausen - Neuhaus. Vom Bahnhof Fischhausen - Neuhaus, Fußweg ca.30 Min. durch die Ortschaft Neuhaus bis zum Bockerlbahnweg.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Über Bockerlbahnweg durch die Ortschaft Neuhaus zum Bahnhof Fischhausen - Neuhaus. Ab Bahnhof Fischhausen - Neuhaus, mit BRB77327 nach München.
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels, Pensionen in und rund um Fischhausen - Neuhaus und Schliersee.
Kartennummer:BY 15 Bayerische Alpen / Mangfallgebirge Mitte / Spitzingsee, Rotwand; ATK 25 Q12 Tegernsee

☠ Vorsicht, das ist keine normale Berg- bzw. Wandertour
In diversen Abschnitten teilweise ausgesetztes absturzgefährdetes steiles Gelände!

Der Brecherspitz ist das Wahrzeichen vom Schliersee und liegt im Mangfallgebirge in den Bayrischen Voralpen. Das Mangfallgebirge ist der östliche Teil der bayrischen Voralpen. Bei dem Mangfallgebirge handelt es sich nicht um eine geschlossene Gebirgsgruppe, sondern um eine Vielzahl von selbständigen und durch Täler voneinander getrennten Gebirgsstöcken. Der Brecherspitz ist so ein Gebirgsstock, der einen U- förmigen Verlauf aufweist. Über den Hausberg vom Schliersee steht im AVF, dass seine klare, pyramidenförmige Berggestalt südlich über den See aufragt. Der hufeisen­förmige Gratverlauf mit seinem markanten Karkessel wird allerdings nicht erwähnt. Auch nicht die beiden auslaufenden extrem steilen Gratverläufe, der Nordost- und Nordwestgrat. Im Netz existiert nur ein Tourenbericht zu einer Gesamtüberschreitung über den hufeisenförmigen Gratverlauf vom Autor Bromba, M..
Start war am Tourentag der Bahnhof Fischhausen- Neuhaus. Man folgt den DAV- Wegweisern Brecherspitz über Ankl – Alm (Nr. 625) in Richtung Bockerlbahn Weg. Zu Beginn ist dieser ein breiter Forstweg, den ich unterhalb vom Anklspitz an einer Linkskurve nach rechts zu einer Brücke verlassen habe. Dort ist nach Bayernatlas der Einstieg zu einem Pfad/Steig, mit dem ich den Forstweg abkürzte. Dieser geht durch die steile Flanke im Dürnbachwald, quert einmal den Forstweg und endet in 1.040 hm wieder an diesen. Ich folgte ca. 100 m den Forstweg in Richtung Ankl- Alm und an einer kleinen Lichtung ging es dann nach links in den Wald hinein zum Brecherspitz Nordostgrat. Ab dort geht es weglos weiter, es existiert keine Pfad-/Steigspur und auch keine Markierungen von Stoamandl etc.. Die Gratkante vom Nordostgrat muss erreicht werden, da die Geländeflanke im Wald nach oben hinaus immer steiler wird. Es gibt hin und wieder auch mal Pfadspuren, die von Gämsen und Jägern stammen könnten, sich aber im steilen Gelände verlieren. Die nächsten 360 hm erweisen sich als herausfordernd. Es geht durch sehr steiles Grashalden und Felsschrofen durchsetztes raues Gelände. Am Gratverlauf stellen sich auch dichte Felder von Latschenkiefern einen in den Weg. Stellenweise gibt es vorwiegend linker- aber auch rechterseits extrem steile Geländeflanken. Es herrscht über längere Strecken Absturzgefahr. Einen sperrenden Felsriegel habe ich in der linken Geländeflanke umgangen, dort gab es auch die einzige Kletterstelle mit I/UIAA am Nordostgrat. Danach kommt ein schmaler Gratverlauf, der nach links (in Aufstiegsrichtung) ca. 15 hm senkrecht abbricht. Danach lehnt sich das Gelände deutlich zurück und ein Stacheldrahtzaun ist das letzte Hindernis vor dem Nordgrat Brecherschneid. Ab dort war es einfacher aufzusteigen, es gibt einen breiten angelegten markierten Steig zum Gipfel Brecherspitz hinauf. Zwar ist auch hier eine Stelle, die man mit I/UIAA bewerten kann, jedoch fand ich den Aufstieg nicht schwerer als T2. Der Brecherspitz war am Tourentag wie immer gut besucht. Der weitere Weg ging über den Westgrat zum Westgipfel vom Brecherspitz mit seiner auffallenden Wetterstation. Der Westgrat hat Fixseilversicherungen, jedoch kommt es dort aber immer wieder zu Unfällen mit tödlichem Ausgang, zuletzt im August 2024. Am Tourentag war mir allerdings aufgefallen, dass am Westgrat nicht wenige Leute mit falschem Schuhwerk unterwegs sind. Mit Turnschuhen hat man in diesem exponierten Gelände definitiv keinen guten Halt, mit den glatten Sohlen rutscht man auf dem feinbrösligen Geröll aus.
Ab dem Brecherspitz Westgipfel geht es auf dem Kammverlauf in Richtung der Freudenreichkapelle weiter. Nach der Kapelle bin ich in Richtung des Nordwestgrat, wo ich eine Rinne mit ca. 80 hm abgestiegen bin. Die Rinne ist bei Nässe unangenehm abzusteigen, vereinzelt sind auch Stellen mit I/UIAA (im Abstieg) zu bewältigen. Man kommt dann in eine Scharte mit einer Lichtung, wo man rechts zur Anklalm absteigen kann. Der Pfad/Steig geht direkt am Kammverlauf zwischen den Tannen weiter, diesen kann man nicht verfehlen. Der Nordwestgrat beginnt aus meiner Sicht nach dem Punkt 1.524 hm. Ab dort wird das Gelände auch ausgesetzter. Die Schlüsselstelle ist ein Felskopf mit ca. 1.400 hm. Bei der Überschreitung von diesem ist alpine Erfahrung notwendig. Dort gibt es Stellen, die ich mit der Schwierigkeit II/UIAA (Drei - Punkt- Regel) bewerte. Auch ist das Gelände dort extrem ausgesetzt.  Die Hangneigung ist steiler > 50° nach Alpenvereinaktiv. In den Flanken rechts und links vom Felskopf ist raues Steilgelände, mit losen und lockeren Graspleisen und Felsschrofen durchsetzten Geländeflanken. Dort herrscht erhöhte Absturzgefahr. Manfred Bromba und Frank Steiner haben auf ihren Homepages detailliertere Beschreibungen und Angaben zu der Schlüsselstelle im Geländeabschnitt vom Gratverlauf gemacht. Der weitere Wegverlauf zum Schlierseespitz ist klar vorgegeben, es existiert ein sichtbarer Pfad/Steig, allerdings links und rechts vom diesem auch sehr steile Geländeflanken. Der Abstieg erfolgte über das letzte Gipfelziel am Tag, den Anklspitz. Den Gipfel ziert ein Kreuz mit Buchschatulle, allerdings sind die beiden hinterlegten Gipfelbücher voll und auch durchnässt. Den Abstieg zum Bahnhof nach Fischhhausen- Neuhaus erfolgte teilweise im Dunstnebel, der über den Schliersee in die Täler vom Mangfallgebirge einzog.

Routenschwierigkeiten der Tour:

  1. Abschnitt  Bahnhof Fischhausen- Neuhaus bis zum Einstieg an der Lichtung (1.050 hm)
Vom Bahnhof aus folgt man den Wegweisern vom DAV. Dabei den Weg Nr. 625 zum Brecherspitz über Anklalm folgen. An einer Linkskurve an einem Graben mit dem auslaufenden Ankelbach führt an einer Blockrampe mit Brücke ein Steig durch die Flanke vom Dürnbachwald. Diesen folgt man, bis man wieder auf den Forstweg stößt. Auch dort rechts über eine Brücke vom Ankelbach und danach wieder gleich links in die Flanke vom Auslaufenden Nordostgrat. Den Pfad/Steig folgen, bis man wieder auf die Forststraße stößt. Auf dieser weiter bis zu einer kleinen Lichtung in 1.040 hm. Alles nicht technisch schwer jedoch sind die beiden Steige nicht markiert und bei Laub erkennt man den Pfadverlauf relativ schlecht. Bei Nässe und Laub ist der Pfad/Steig in der ersten Geländeflanke mit Vorsicht zu begehen. Diese ist steil, ein ausrutschen oder stolpern sollte man vermeiden. Die Schwierigkeiten liegen in im ersten Abschnitt bei T2.
 
  1. Abschnitt Lichtung (1.050 hm) bis zum P 1.400 Hm am Nordostgrat/ Brecherschneid
Auf der Forststraße in Richtung Anklalm biegt man an einer kleinen Lichtung nach links in den Dürnbachwald ab. Im Wald hält man sich immer links in Richtung von der Kante Nordostgrat. Diese gilt es zu erreichen, da sich im Wald die Geländeflanke vom Grat deutlich aufstellt. Besser unterhalb im Wald bis zum erreichen der Gratkante queren. Beim Erreichen der Kante vom Nordostgrat wird an dieser immer rechts entlang aufgestiegen. Vorsicht, es ist mit losen und lockeren Graspleisen und Felsschrofen durchsetztes exponiertes raues Steilgelände. Links und rechts vom Grat brechen die Geländeflanken extrem steil ab, teilweise beträgt die Hangneigung > 50° und es gibt auch stellenweise senkrechte Abbrüche. Im Aufstieg vom Gratverlauf besteht über längeren Streckenabschnitt Absturzgefahr. Die dichten Felder von Latschenkiefern werden am besten immer in der rechten Geländeflanke vom Gratverlauf umgangen. Diese sind schon sehr dicht, lassen sich aber gut beiseite drücken und/oder übersteigen. Die max. Latschenkampfklasse beträgt am Nordostgrat zwischen 3 und 4 LKK. Handschuhe nicht vergessen, sonst verklebt man sich die Hände mit Kiefernharz. An einem Felsriegel, ca. 1m hoch und mit dichten Latschenkiefern zugewachsen, geht es am besten links am Grat vorbei. Dort ist auch die einzige Stelle I/UIAA. Diese ist zwar nur kurz, aber das Gestein dort lose und locker. Danach kommt nochmal eine Mental ausgesetzte Stelle, wo man an der direkten Kante vom Nordostgrat ca. 40 m an einem senkrechten Abbruch (20 hm) entlanglaufen muss. Dort gibt es auch die einzige Markierung im Gratverlauf in Form eines rotweisen U- Stahls. Es folgt danach Gehgelände und das letzte Hindernis ist ein Stacheldraht Zaun. Dieser lässt sich aber problemlos übersteigen. Jetzt folgt man einen Trampelpfad, bis der offizielle Steig von der Ankelalm herauf an der Brecherschneid einmündet. Die Schwierigkeiten liegen im zweiten Routenschnitt bei T5 und eine Stelle I/UIAA.

  1.   Abschnitt Nordgrat Brecherschneid zum Gipfel Brecherspitz
Der weitere Verlauf vom Pfad/Steig zum Gipfel der Brecherspitz führt direkt geradeaus auf der Brecherschneid entlang. Nach dem DAV-Wegweiser ist dieser im mittleren Schwierigkeitsgrad angegeben. Das mag kurz unterhalb vom Gipfel zutreffen. Ansonsten ist der Pfad/Steig durchgehend gut markiert, es gibt auch eine Stelle, wo mal kurz die Hände zum Einsatz kommen. Deshalb wird dieser Anstieg wohl mit T3 in der Führerliteratur bewertet. Ich fand es leichter, allerdings möchte ich nicht von der offiziellen Bewertung abweichen. Der Pfad/Steig Nordgrat Brecherschneid verläuft in einer mit Geröll durchsetzen freigeschnittenen Latschenkieferngasse. Trittsicherheit wird vorausgesetzt. Die Schwierigkeiten liegen im dritten Routenschnitt nach DAV-Wegweiser bei T3.

  1.  Abschnitt Gipfel Brecherspitz zum WG Brecherspitz über Westgrat
Der Pfad/Steig über den Westgrat zum Westgipfel Brecherspitz ist nicht schwierig. Allerdings hat es in den linken und rechten Flanken exponierte Stellen mit Absturzgefahr, teilweise beträgt die Hangneigung > 45° und es gibt auch senkrechte Abbrüche. Diese Bereiche sind aber mit Fixseilen gut gesichert. Trotzdem kommt es dort immer wieder zu Unfällen mit tödlichem Ausgang, zuletzt im August 2024. Der Pfad/Steig ist durchgehend sichtbar und markiert, jedoch stellenweise belegt mit einer feinbröseligen Geröllauflage. Die Schwierigkeiten liegen im vierten Routenschnitt nach DAV-Wegweiser bei T3.

  1. Abschnitt VG Brecherspitz zur Freudenreichkapelle (Gratverlauf Birkenstein)
Der Pfad/Steig über den Gratverlauf Birkenstein zur Freudenreichkapelle ist durchgehend sichtbar. Durch die dichten Latschenkiefern am VG Brecherspitz führt dieser durch eine freigesägte Gasse. Es folgt in der bewaldeten Geländeflanke vom Gratverlauf ein Abstieg von ca. 90 hm in eine Scharte in 1.559 hm. Der Pfad/Steig ist dort mit barziger Erde, Baumwurzeln und losen, lockeren Steinen durchsetzt. Der Gegenanstieg aus der Scharte wieder auf den Gratverlauf, ist im unteren Bereich teils erodiert, mit loser, lockerer und sandiger Geröllauflage belegt. Die Geländeflanke in Richtung des hufeisen­förmigen Karkessel hin hat eine Hangneigung > 45° (nach Alpenvereinaktiv).  Am Grat geht es dann direkt zur Freudenreichkapelle weiter. Die Schwierigkeiten liegen im fünften Routenschnitt nach DAV-Wegweiser bei T3.

  1. Abschnitt Freudenreichkapelle zum Punkt 1.445
Ab der Freudenreichkappelle geht es auf den gut sichtbaren Pfad/Steig direkt am Kammverlauf weiter bis zu einem Waldstück. Dort geht es in einer Art Rinne ca. 80 hm abwärts zu einer Lichtung. Die Abstiegsrinne ist mit Felsen, Wurzeln von Latschenkiefern und lehmigen Boden durchsetzt. Im Abstieg kommen teilweise auch mal die Hände zum Einsatz, vereinzelte Stellen die mit I/UIAA zu bewerten sind. Die Rinne ist steiler als es auf den Fotos rüberkommt. Stolpern sollte man nicht. Auf der Lichtung geht es geradeaus zu einem kurzen Waldstück, wo zwischen den Tannen der Pfad/Steig durchführt. Im Anstieg geht es zwischen Latschenkiefern und vereinzelten Tannen zum Punkt P 1.524 hm. Dort befindet sich eine Messstelle. Der Weidezaun verfügt mittlerweile über einen Durchgang. Man folgt den sichtbaren Pfad/Steig, der am Kammverlauf entlang führt. Stellenweise gibt es immer wieder Bereiche mit möglicher Absturzgefahr. Bis zum Punkt 1.445 hm liegen die Schwierigkeiten im sechsten Routenschnitt bei T3 und vereinzelte Stellen I/UIAA. Ab dem P. 1.445 geht es mit T3 und evtl. eine Stelle I/UIAA bis zum letzten Felskopf in 1.400 hm weiter.
 
  1. Abschnitt Abstieg vom Punkt 1.400 hm / letzter Felskopf im Gratverlauf
Der letzte Felskopf im Gratverlauf ist die Schlüsselstelle dieser Tour. Man sollte den kurzen Abschnitt auf keinen Fall unterschätzen. Meine Bewertung für den Felskopf liegen bei T5 und Stellen II/UIAA. Es existieren im Internet eine Vielzahl von Bewertungen für diesen Bereich, allerdings habe ich die Schüsselstelle im Abstieg passiert. Der Felskopf bricht bis auf eine Stelle rechts in Blickrichtung Schlierseekreuz mit fast senkrechten Wänden ab. Diesen kann man rechts unterhalb queren, jedoch hat man sich dann nur die erste Stelle II/UIAA gespart. Vom Gratverlauf in Richtung Schliersee, klettert man rechts an einer Gratrippe ab. Vorsicht, dort ist alles loses und lockeres Gestein, jeden Handgriff und Tritt vorher auf Festigkeit prüfen. Jetzt steht man in einer Art Scharte, auf der auch die rechtsseitige Umgehungsvariante einmündet. Nun muss man links von einer Latschenkiefer an einer fast senkrechten schrofigen Felswand, ca. 2 hm absteigen. Auch dort ist alles bröseliges, lockeres und loses Gestein. Man steht dann auf einem fußbreiten schmalen Felsband, welches in die gegenüberliegende linke Scharte gequert werden muss. Rechts unterhalb von der Latschenkiefer bricht eine fast senkrechte Geröllrinne ab, das Stolpern sollte man auf dem schmalen Felsband tunlichst vermeiden. Es gibt ein Stoamandl als Orientierung. In der linken Scharte (direkter Gratverlauf) führt eine kurze Geröllrinne links hinunter zu einem toten Baumstumpf. Die Geröllrinne ist unangenehm abzusteigen, diese ist steiler < 50° Hangneigung und alles brüchiges und lockeres Geröll (Stelle I/UIAA). Ich habe die linke und rechte Begrenzung von der Rinne als Trittflächen genutzt. Am besagten toten Baumstumpf führt ein schmaler kurzer Pfad zu einer zweiten Rinne. Diese ist deutlich schmäler, beim rückwärtigen abklettern hat man keine Sicht, wo man die Tritte setzt. Hier habe ich mich mangels Haltegriffe, links und rechts von der Rinne mit beiden Händen an der Felswand abgestützt. Deshalb ist für mich die zweite Felsrinne im Abstieg auch mit Stelle II/UIAA zu bewerten. Danach steht man unterhalb am vorletzten Gratkopf wieder im direkten Verlauf vom Nordwestgrat. Detailliertere Beschreibungen zu dieser Schlüsselstelle findet man beim Frank Steiner http://www.familiesteiner.de/wandern/anklspitz und Manfred Bromba http://www.bromba.com/berge/bn150912.htm. Dieser hat sogar ein 20 Sek. Firefox - Video eingestellt.  Bei der Bewertung von der Schwierigkeit dieser Schlüsselstelle halte ich es wie die Kaiserin.  Lieber objektiv etwas schwerer als zu leicht, da das dann die Leute nicht zu Leichtsinn verleitet.

  1. Abschnitt unterhalb P 1.400 (1.360) hm zum Schlierseespitz 1.279 hm
Vom Gratverlauf in 1.360 hm führt der sichtbare Pfad/Steig weiter direkt zum Schlierseespitz. Der Pfad/Steig ist breit genug, jedoch herrscht links und rechts in den Geländeflanken steiles raues Gelände, die Hangneigung > 45° nach Alpenvereinaktiv. Die Geländeflanken sind mit lockeren, losen Grashalden und Felsschrofen durchsetztes Steilgelände. Es ist exponiertes Gelände mit extremer Absturzgefahr. Das besteht vom P 1.400 bis zum Schlierseespitz (1.279 hm). Der Pfad/Steig ist mit feinem losem und lockerem Geröll belegt. Den Schlierseespitz überschreitet man im Abstieg zum Gipfelkreuz der Dürnbachwand mit einem felsigen Untergrund. Konzentriertes Gehen ist im 8. Routenabschnitt Voraussetzung, stolpern oder fallen sollte man in die steilen Geländeflanken jedenfalls nicht. Bis zum Schlierseespitz liegen die Schwierigkeiten im achten Routenschnitt bei T4, evtl. eine Stelle I/UIAA im Abstieg vom Schlierseespitz.

  1. Abschnitt vom Gipfelkreuz Dürnbachwand 1.260 hm zum Anklspitz 1.112 hm
Das Gipfelkreuz der Dürnbachwand ist sehr wahrscheinlich ein vorgelagertes Kreuz vom Schlierseespitz, damit man dieses auch im Tal sieht. Seitlich vom Gipfelkreuz Dürnbachwand zweigt der sichtbare Pfad/Steig rechts ab in Richtung Anklspitz. Auch hier herrscht links und rechts in den Geländeflanken steiles raues Gelände, die Hangneigung > 45° nach Alpenvereinaktiv. Die Geländeflanken sind mit lockeren, losen Grashalden und Felsschrofen durchsetztes Steilgelände. Es ist exponiertes Gelände mit extremer Absturzgefahr. Jedoch führt auch der Pfad/Steig direkt durch das steile Gelände, die Wegauflage ist mit feinem, losem und lockerem Geröll belegt. An einer Stelle I/UIAA kommen mal kurz die Hände am Felsen zum Einsatz. Den Anklspitz erreicht man über eine kleine Scharte mit einem Gegenanstieg von 10 hm. Der Anklspitz bietet kaum Platz, ringsherum herrscht am Gipfelplateau Absturzgefahr. Die Schwierigkeiten im neunten Routenabschnitt liegen bei T4 mit einer Stelle I/UIAA.
 
  1. Abschnitt Abstieg über Anklspitz bis Bahnhof Neuhaus
Vom Gipfelkreuz Anklspitz steigt man wieder in die kleine Scharte ab, dort zweigt rechts (in Gehrichtung) ein sichtbarer Pfad/Steig in die bewaldete Geländeflanke ab. Dieser schlängelt sich in Serpentinen bis in Richtung Bockerlbahn Weg hinunter. Die Geländeflanke beträgt ≤45° Hangneigung, der Pfad/Steig ist jedoch nicht angelegt, sondern ein offener Jägersteig. Dieser ist in Abstiegsrichtung auch nicht markiert. Die Auflage vom Pfad/Steig ist lehmiger und schmieriger Waldboden, mit Baumwurzeln durchsetzt und bei Nässe eher nicht begehbar. Die Schwierigkeiten für den Pfad/Steig liegen im zehnten Abschnitt bei T3.  Vom Bockerlbahn Weg geht es wie zum Beginn der Tour zurück zum Bahnhof Neuhaus (S/T1). 

Fazit:

Die Tour auf den Brecherspitz über den Nordost- und Nordwestgrat erfordert den erfahrenen Bergsteiger, der ein brüchiges und schrofiges Gelände souverän beherrscht. Der II/UIAA Schwierigkeitsgrad muss seilfrei sicher beherrscht werden. Routengespür und Orientierungs-sinn sind am Nordostgrat Grundvoraussetzung um sich im steilen Gratverlauf sicher Fortbewegen zu können. Lohnend als Aufstieg ist der Nordostgrat nicht. Da ist es besser, man steigt von Neuhaus über den Nordwestgrat zum Brecherspitz auf und über den Nordgrat Brecherschneid zur Anklalm ab. Die Schlüsselstelle am Punkt 1.400 hm hat man dann im Aufstieg zu meistern, was bei der extremen Ausgesetztheit sicher angenehmer ist. Auch nur bei stabilen Wetterverhältnissen in den Nordwestgrat einsteigen. Bei einem Wetterumschwung wird ein schneller Rückzug vom Grat schwierig.

Trotz automatischen Blitzauslöser sind einige Fotos am Tourentag nichts geworden. Dort wo eine Nachbearbeitung auch keine Besserung gebracht hat, habe ich diese durch Archivbilder ersetzt.

Der Gratverlauf (Birkenstein) vom Brecherspitz Vorgipfel zur Freudenreichkapelle ist im Winter Wald-Wild-Schongebiet und sollte bei Schneeauflage nicht begangen werden.

Der Zeitbedarf der Tour bezieht sich bei mir immer auf die reine Gehzeit ohne die Pausen.

Die Tour über den gesamten Gratverlauf sollte selbstverständlich nicht bei Nässe/Schnee begangen werden.

Auch ist die Tour an heißen Sommertagen nicht gerade empfehlenswert.

Tourengänger: derMainzer


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