Guffertspitze (2196m) über Nordsteig hinauf und Südabstieg hinunter


Publiziert von Simon_B , 20. Oktober 2024 um 22:47.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Rofangebirge und Brandenberger Alpen
Tour Datum:20 Oktober 2024
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:15
Aufstieg: 1215 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:12 Kilometer

Trotz müder Beine von der Überschreitung der Seekar/Seebergspitze am Vortag wollten wir das tolle Herbstwetter nochmal nutzen und beschlossen dem schönen Guffert über den spannenden Nordwandsteig zu besteigen. 

Waldfrieden - Abzweig Nordsteig T2
Los ging es gegen 09:15 Uhr am Parkplatz Waldfrieden. Den Beschilderungen folgend verließen wir den Fahrweg schnell und stiegen auf schmalen, aber ausreichend markierten Pfad stetig aber nicht steil bergauf. Der Pfad umrundet das halbe Guffertmassiv. Es zog sich zwar, bis wir den Abzweig zum Wandeinstieg gegen11:20 Uhr erreichten, aber der Pfad führte dabei durch wirklich schöne Bergwälder und war meist angenehm zu gehen.

Nordsteig bis zum Normalweg T4-, K1, I
Nach einer kurzen Rast stiegen wir nun steiler in Richtung der düsteren Nordwand hinauf. Am eigentlichen Steig-Beginn setzten wir Helme auf und ich ging auf Nummer sicher und legte mein KS-Set an. Die Klettersteigpassage war zwar wirklich schnell überwunden, aber man könnte Sie durchaus mit B bewerten. Nach der gesicherten Passage und kurzem Gehgelände folgten noch einige durchaus etwas ausgesetzte Kletterstellen, die Vorsicht verlangten. Weiter oben wurde das Gelände einfacher - wieder durchweg Gehgelände, aber sehr steil war es bis zum Erreichen des Aufstieges von der Südseite auf jeden Fall. Wir erreichten den Normalweg gegen 13:00 Uhr.

Schlussanstieg über Normalweg T3, I
Nach einer ganz kurzen Pause stiegen wir nun den nicht zu übersehenden Schlussanstieg zum Guffert hinauf, welcher heute recht gut besucht war. Nach einer unschwierigen Schrofenflanke folgte der spektakuläre, aber eigentlich nicht schwierig zu begehende Gipfelgrat. Er ist zwar schon luftig, aber eigentlich konnte ich fast keine wirklich gefährlichen Stellen erkennen, da unter jeder (leichten) Kletterstelle ein Absatz war, der einen finalen Absturz verhindern würde - die Drahtseile haben wir zum festhalten genutzt, ein KS-Set hielt ich am Grat für nicht notwendig. Gegen 13:20 Uhr erreichten wir den Gipfel des Guffert. Wir genossen die herausragende Aussicht - die hier aufgrund des freistehenden alles überragenden Guffert wirklich einmalig sein dürfte. Das Wetter tat heute sein übriges, so das wir ausgiebig rasteten.

Abstieg über Südflanke nach Steinberg T3, I
Nach einer knappen halben Stunde machten wir uns dann dennoch an den Abstieg, da wir den letzten Bus in Steinberg nicht verpassen wollten. Bis zum Abzweig Nordsteig ging es retour, danach folgten wir den Markierungen in Richtung Steinberg. Der Abstieg war technisch deutlich einfacher als der Anstieg, aber er zog sich doch ordentlich und führte steinig, wurzelig durch Latschengassen in zahlreichen Kehren bergab. Erst weit unten im Wald lies sich der Weg angenehmer gehen und erst dort gab es auch Wasser an einem Bach, Gegen 16:40 Uhr erreichten wir dann geschafft die Bushaltestelle "Waldhäusl" in Steinberg. Mit dem letzten Bus (17:18 Uhr) fuhren wir dann zurück zum Parkplatz.

Fazit:
Lange Runde über einen spektakulären und freistehenden Gipfel im Rofan. Der Nordanstieg ist aber nicht zu unterschätzen. Er ist lang und im eigentlichen Nordwandsteig recht anspruchsvoll. Die Klettersteigpassage bewerte ich aufgrund der Kürze mit einen K 1, aber eigentlich ist die technische Schwierigkeit eher mit B oder K2 zu bewerten. Die weitere Aufstieg zum Gipfelkamm bietet anfangs noch einige Kletterstellen im ersten Grad, die auch etwas ausgesetzt sind und Vorsicht erfordern. Anschließend folgt noch steiles Gehgelände zum Normalweg. Der finale Gipfelanstieg ist dann zwar wirklich spektakulär wegen des tollen Grates, aber eher einfacher als der eigentliche Nordanstieg und bei richtiger Routenwahl auch nicht besonders gefährlich. Der Abstieg nach Steinberg ist einfacher als der Aufstieg über den Nordsteig, aber auch etwas weniger spektakulär. Deshalb würde ich die Runde auch unbedingt so herum empfehlen!

Tourengänger: Simon_B


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