Riffelhorn Ost-West-Überschreitung


Publiziert von cardamine , 27. August 2024 um 22:56.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:10 August 2024
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 200 m
Abstieg: 400 m
Strecke:4 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Gornergratbahn, Rotenboden
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Gornergratbahn, Riffelberg

Den Riffelsee kennt wohl jeder Zermatt Besucher, ein Foto von dem sich auf der Wasseroberfläche spiegelnden Matterhorn gehört zum Pflichtprogramm. Den Felszacken daneben ignorieren die meisten - so dachten wir zumindest - doch der speckige Fels lässt vermuten, dass das Riffelhorn für Kletterer ein ähnlich begehrtes Sujet ist. Neben einigen Kletterrouten in der Südwand sollte es laut SAC Tourenportal auch eine "Hochtour" L 2a auf das Riffelhorn geben. Auf hikr wird der "Normalweg" auf das Riffelhorn mit T5 II oder T6 II bewertet. Auf der Swisstopo Karte ist hier gar ein "Klettersteig" verzeichnet. Auch wenn wir nach der Besteigung immer noch etwas ratlos sind, in welche Kategorie man das Riffelhorn stecken soll, letzteres können wir definitiv ausschliessen ;-) Mit Sicherheit können wir jedoch sagen, dass der Ausblick auf Gornergletscher und Monte Rosa vom Riffelhorn grandios ist, der speckige Fels trübte den Spass jedoch etwas, daher nur eine eingeschränkte Empfehlung.
 
Von der Monte Rosa Hütte kommend ist der Pfad, welcher auf den breiten Ostrücken des Riffelhorns führt, gut erkennbar. Kommt man von der Station Rotenboden, steigt man bis zum "oberen" Riffelsee ab und trifft dort auf den Pfad. Wir folgten den nordseitigen Wegspuren an den Fuss des ersten Felsaufschwungs. Eine plattige Verschneidung zu Beginn ist gleich die schwierigste Stelle der Tour. Sie ist so extrem glattpoliert, dass man die Schwierigkeit "glatt" um eine Stufe anheben könnte. Etwas oberhalb gibt es eine Abseilstelle über die Nordwand, die man notfalls auch zum Sichern eines Nachsteigers verwenden könnte. Darüber geht es immer den abgespeckten Felsen nach auf den breiten Grat in Richtung des nächsten Aufschwungs, der offensichtlich nicht im zweiten Grat zu ersteigen ist. Man steigt daher wenige Meter nordseitig ab und findet ein ausgesetztes Band, auf welchem man den Aufschwung nordseitig umgehen kann. Am Beginn des Bands steckt ein Haken, den wir zum Absichern der Querung benutzt haben. Am Ende der Querung klettert man etwas weiter hinauf und erreicht einen Pfad, der auf die Nordseite des dritten Aufschwungs (Ostgipfel) führt. Dieser wird über gute, aber wieder sehr speckige und exponierte Stufen und eine weitere, wenig steile Verschneidung erklettert. Das Gipfelkreuz erreicht man gehend über den breiten Gipfelrücken.

Für den Abstieg über den Westgrat gibt es zwei Möglichkeiten: Sich an den dicken "Matterhorntauen" (angeblich wird das Riffelhorn als Matterhorn Trainingstour verwendet) nach unten hangeln oder einmal abseilen (40 m Seil reicht). Da die Taue unten überhängend sind, seilten wir lieber ab, wo wir schon das ganze Zeugs dabeihatten. Der restliche Abstieg über den Westgrat ist Gehgelände, einzige Schwierigkeit ist, den Punkt zu finden, ab dem man vom Grat auf den Wanderweg absteigen kann. Steinmännchen oder Begehungsspuren fanden wir keine.

Nach der Tour besichtigten wir noch den Riffelsee, das Matterhorn steht nachmittags allerdings nicht im fotogensten Licht ;-) Anschliessend wanderten wir in der Hoffnung auf eine Einkehrmöglichkeit nach Riffelberg, leider macht das Restaurant schon um 17 Uhr zu.

Tourengänger: Toni Montaña, cardamine


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