Gletschersuchen am Pizol
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Wo ist das Eis des Pizolgletschers? Trailrun in der ehemaligen Gletschermess-Heimat
Vor 18 Jahren war ich zum ersten Mal glaziologisch am Pizol unterwegs und habe die Messungen der Schneeanlagerung und Schmelze gestartet. Nach einem offiziellen "Abschied" vom Pizolgletscher mit einer Zeremonie im Jahr 2019 musste ich dann vor zwei Jahren endgültig die Messungen einstellen. Da gab's nichts mehr zu messen... Doch auch letzten Sommer war ich mal noch oben, um einen Augenschein des Toteises zu nehmen und ein Stück in meine Tiefkühltruhe zu retten. Den endgültigen Niedergang des Pizolgletscher-Eises wollte ich auch diesen Sommer dokumentieren. Und nach rund 50x am Gletscher endlich auch mal als Trailrun, da mittlerweile quasi kein Messgerät mehr nötig ist für den Gletscher. Ein wiederum eindrücklicher Tag in einer wohlbekannten, aber sich schnell ändernden Umgebung. Mit einem langen, aber schönen Abstieg nach Wangs kam doch eine gute Tour zusammen.
Ziemlich spät bin ich aufgrund Familien-Verpflichtungen in Wangs. Und muss zuerst einmal 20min anstehen für ein Bähnli-Ticket... Wie zu erwarten, ist die 5-Seenwanderung überlaufen. Zum allerersten Mal mit leichtem Gepäck und Schuhen jogge ich bei bestem Wetter zur Wildseeluggen und dann auf dem Weg zum Pizol-Gipfel (54min). Vom Pizolsattel wage ich mich direkt in die Geröllhalde rein, die bis vor wenigen Jahren noch Gletscher war. Oben ist das steil, geht aber unten bald besser. Die Blöcke habe sich hier schon erstaunlich stabilisiert, nachdem das Eis weg ist. Es liegen noch einige Schneefelder. Allerdings nicht über dem letzten Rest Gletscher-Eis, unmittelbar unter dem Pizolgipfel. Es sind noch einige 100 Quadratmeter. Ich versuche die Ausdehnung des Toteises, fast komplett unter Gerölll versteckt, mit dem GPS zu kartieren und nehme die Stimmung lange in mich auf.
Zurück zur Wildseeluggen und wie schon oft über den Sichler (kleines Weglein) aufs Schottenseehorn (teils etwas Kraxelei, bemerkswert langes und sinnloses Fixseil, T3-T4). Der höchste Punkt (südlicher Turm) ist nicht mal so einfach zu erklettern, an der Kante, kurz recht ausgesetzt. Dann rüber zum Hörnli, wo ich erst einmal war und dabei das echt gfürchige, baumelende Fixseil auf der Südseite verwendete, das zum Glück mittlerweile weg ist. Nun rechts um den Turm und zum Stahlseil auf der Nordost-Seite, das sich in gutem Zustand befindet. Trotzdem ist das steil und es muss stellenweise voll zugepackt werden. Auf dem Gipfel halte ich einen Schwatz mit einem älteren Bergsteiger, der gerade das Gipfelbuch trocknet. Nun auf einem schmalen, aber deutlichen Pfad die Höhe haltend auf den Hauptweg. Mit vielen Wanderern über den Rossstall und dann nach ebenfalls schon fast 20 Jahren wieder einmal auf den Gamidaurspitz. Nach diesem gibt es ein weiteres Mini-Gipfelchen, das ich bislang noch nie gesehen hatte: Der Drüchrüzler ist eine (nicht kotierte) Formation von farbigen Felsen, an denen drei winzige Kreuze zu finden sind. Auf einem schmalen, markierten Weg zum aussichtsreichen Garmil. Der Rest des Abstiegs ist nicht besonders spannend, geht aber erstaunlich schnell. Vom Fürggli wäre ich besser dem Wanderweg über Vermii gefolgt, gehe aber dem Waldrücken nach via Burst. Dort gibt es zwar ab und zu Pfadspuren, doch das Gelände ist teils etwas mühsam. Anschliessend auf Strässchen runter nach Wangs.
Durchgangszeiten:
Pizolhütte: 10.17
Pizol: 11.11
Garmil (inkl. Gletscher und Gipfeln dazwischen): 13.35
Wangs: 14.42
Vor 18 Jahren war ich zum ersten Mal glaziologisch am Pizol unterwegs und habe die Messungen der Schneeanlagerung und Schmelze gestartet. Nach einem offiziellen "Abschied" vom Pizolgletscher mit einer Zeremonie im Jahr 2019 musste ich dann vor zwei Jahren endgültig die Messungen einstellen. Da gab's nichts mehr zu messen... Doch auch letzten Sommer war ich mal noch oben, um einen Augenschein des Toteises zu nehmen und ein Stück in meine Tiefkühltruhe zu retten. Den endgültigen Niedergang des Pizolgletscher-Eises wollte ich auch diesen Sommer dokumentieren. Und nach rund 50x am Gletscher endlich auch mal als Trailrun, da mittlerweile quasi kein Messgerät mehr nötig ist für den Gletscher. Ein wiederum eindrücklicher Tag in einer wohlbekannten, aber sich schnell ändernden Umgebung. Mit einem langen, aber schönen Abstieg nach Wangs kam doch eine gute Tour zusammen.
Ziemlich spät bin ich aufgrund Familien-Verpflichtungen in Wangs. Und muss zuerst einmal 20min anstehen für ein Bähnli-Ticket... Wie zu erwarten, ist die 5-Seenwanderung überlaufen. Zum allerersten Mal mit leichtem Gepäck und Schuhen jogge ich bei bestem Wetter zur Wildseeluggen und dann auf dem Weg zum Pizol-Gipfel (54min). Vom Pizolsattel wage ich mich direkt in die Geröllhalde rein, die bis vor wenigen Jahren noch Gletscher war. Oben ist das steil, geht aber unten bald besser. Die Blöcke habe sich hier schon erstaunlich stabilisiert, nachdem das Eis weg ist. Es liegen noch einige Schneefelder. Allerdings nicht über dem letzten Rest Gletscher-Eis, unmittelbar unter dem Pizolgipfel. Es sind noch einige 100 Quadratmeter. Ich versuche die Ausdehnung des Toteises, fast komplett unter Gerölll versteckt, mit dem GPS zu kartieren und nehme die Stimmung lange in mich auf.
Zurück zur Wildseeluggen und wie schon oft über den Sichler (kleines Weglein) aufs Schottenseehorn (teils etwas Kraxelei, bemerkswert langes und sinnloses Fixseil, T3-T4). Der höchste Punkt (südlicher Turm) ist nicht mal so einfach zu erklettern, an der Kante, kurz recht ausgesetzt. Dann rüber zum Hörnli, wo ich erst einmal war und dabei das echt gfürchige, baumelende Fixseil auf der Südseite verwendete, das zum Glück mittlerweile weg ist. Nun rechts um den Turm und zum Stahlseil auf der Nordost-Seite, das sich in gutem Zustand befindet. Trotzdem ist das steil und es muss stellenweise voll zugepackt werden. Auf dem Gipfel halte ich einen Schwatz mit einem älteren Bergsteiger, der gerade das Gipfelbuch trocknet. Nun auf einem schmalen, aber deutlichen Pfad die Höhe haltend auf den Hauptweg. Mit vielen Wanderern über den Rossstall und dann nach ebenfalls schon fast 20 Jahren wieder einmal auf den Gamidaurspitz. Nach diesem gibt es ein weiteres Mini-Gipfelchen, das ich bislang noch nie gesehen hatte: Der Drüchrüzler ist eine (nicht kotierte) Formation von farbigen Felsen, an denen drei winzige Kreuze zu finden sind. Auf einem schmalen, markierten Weg zum aussichtsreichen Garmil. Der Rest des Abstiegs ist nicht besonders spannend, geht aber erstaunlich schnell. Vom Fürggli wäre ich besser dem Wanderweg über Vermii gefolgt, gehe aber dem Waldrücken nach via Burst. Dort gibt es zwar ab und zu Pfadspuren, doch das Gelände ist teils etwas mühsam. Anschliessend auf Strässchen runter nach Wangs.
Durchgangszeiten:
Pizolhütte: 10.17
Pizol: 11.11
Garmil (inkl. Gletscher und Gipfeln dazwischen): 13.35
Wangs: 14.42
Tourengänger:
Delta

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