Skitour Traversierung Schwarze Hörner & Co


Publiziert von rhenus , 1. März 2021 um 21:37.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 1 März 2021
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: S-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 1700 m

Beim heutigen, meteorologischen Frühlingsanfang zog es mich wieder mal ins herrliche Pizolgebiet. Das Wetter war prächtig, die Lawinengefahr gering. Auch vermutete ich, auf meiner geplanten Route "Traversierung der Schwarzen Hörner" kaum Tourengänger anzutreffen, was dann auch so war. Die Schneeverhältnisse umfassten wie so oft im Frühling die ganze Palette von Pulver über hart bis Sulz und Bruchharsch. Doch in dieser Hinsicht kann man sich diese Skisaison wahrlich nicht beklagen. Eine tolle Tour vor meiner Haustüre in hochalpiner Landschaft. Steigeisen empfohlen.

  
Als ich wie so oft  von der Pizolhütte über den Twärchamm zur Wildseeluggen stieg, war das Geratter des Sessellifts nach kurzer Zeit bereits nicht mehr hörbar. Es waren an diesem Montag nur wenig Skitüreler Richtung Pizolgipfel unterwegs. Am Grat der Schwarzen Hörner waren wie immer im Winter grosse, nach Osten überhängende Wächten auszumachen. Auf Wildseeluggen empfing mich das stets von Neuem faszinierende Hochgebirgspanorama. Ich liess heute jedoch den Pizol links liegen, band meine Skis auf den Rucksack und stapfte mit den Steigeisen gemütlich den sonnigen Südgrat zum Sichler hinauf zum prächtigen Steinmann. Dann stieg ich mit gehörigem Abstand zu den Wächten zu Fuss die 100 hm runter zum Sattel zwischen Sichler und Schottenseehorn. Hier hielt ich bei frühlingshaften Temperaturen ausgiebige Mittagsrast. Dann stieg ich dem teilweise freigelegten Stahlseil entlang hinauf zum Schottenseehorn. Das Gipfelsteinmannli kann mit kurzer Klettereinlage erreicht werden (II).

Mit den Skis befuhr ich das nach Norden abfallende Tälchen westlich des kecken Hörnli's. Eigentlich plante ich eine Abfahrt bis zum Gamidaurchamm 2083m mit anschliessendem Gegenaufstieg zum Gamidaur. Doch der harte, mit Bruchharsch wechselnde Schnee machte nur mässig Spass. So fuhr ich auf Höhenkote 2450m fast horizontal am Westhang der Schwarzseehörner entlang und erreichte so Pt. 2424 südlich des Rossstalls. Die folgende Passage war wie erwartet aper, und so erreichte ich zu Fuss die Steinmannli beim Rossstall. Über windgepresste Dünen folgte der Rücken der Baseggla bis zum Gamidaurspitz. Ca. 100 m westlich des Gipfels traversierte ich (ohne Wächte) unter einem Felsband in den steilen Nordhang des Gamidaurs. Am 23.12.2012 verlor in diesem Hang tragischerweise ein 39-jähriger Familenvater sein Leben, nachdem von ihrer Dreiergruppe bei "grosser Lawinengefahr" (!) eine mächtige Schneebrettlawine ausgelöst wurde. Auch heute waren die Schneeverhältnisse hier nicht wirklich gut. Auf der Höhenkote 2120m überfuhr ich die dortige Geländekante und hielt direkt auf den Garmil zu; hier fand ich tatsächlich noch etwas des ersehnten Pulverschnees. In der warmen Nachmittagssonne verspeiste ich beim Gipfelkreuz den Rest des gestrigen Geburtstagskuchens. Bis zum Fürggli folgten dann einige schöne Schwünge im Sulzschnee. Wie erwartet war die Rumpelabfahrt über das Geissloch nicht so toll. Von Campidells (Alp Wald) folgte ich dem gut fahrbaren Strässchen bis zur Mittelstation der Pizolbahn.  




 

Tourengänger: rhenus


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