Ein Seitensprung: vom Gschwandtnerbauer über den Steinbichel nach Partenkirchen
|
||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Fremdgehen liegt mir eigentlich nicht. Frauen, Beruf , Betrieb - immer bin ich treu geblieben, was denn sonst! Freunde? Immer dieselben. Familie? Ehern treu - von der Krippe bis zum Sarg! Autos, Fahrräder, Hobbys? Treu, treu, treu! Urlaub? Seit 30 Jahren im selben Hotel. Kochrezepte? Keine Experimente! Bier? Augustiner - seit 50 Jahren. Fußball? Einmal Löwe, immer Löwe! Tag für Tag für Woche für Monat für Jahr...alles immer gleich!
Und was bitte ist mit der Abwechslung? Braucht die nicht jeder?
Ja mei, ich brauch' halt keine Abwechslung, obwohl...in den Bergen schon! Bei Hügeln, da ist mir jeder Seitensprung recht und Fremdgehen geradezu eine Pflicht. "Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment", lautete einer der leitkulturellen Grundsätze der 68' er Bewegung, den ich bei Bergen - nur dort! - konsequent umsetze. "Wer zweimal auf denselben rennt..."
Und schon wären wir bei der heutigen kleinen Tour am Wank, die im Grunde auch nur ein Seitensprung auf einem Spaziergang ist, den ich immer wieder unternehme. Gemeint ist die kleine subalpine Spazierwanderung von Höfle über den Gschwandtnerbauern zur Sonnenuhr und von dort weiter nach Partenkirchen.
Anfang und Ende dieser Unternehmung sind landschaftlich und atmosphärisch klasse, doch die flache und matschige Mittelpassage durch ein kleines Tal im Wald ist stinkfad. Wie wäre es, habe ich mich gefragt, wenn man auf diesem Abschnitt einmal nicht auf der etwas tristen Nordseite des kleinen Hügelzugs Steinbichel, sondern direkt auf der Kammhöhe besagten Steinbichels, entlangginge? Das letzte Mal habe ich noch mit dieser Idee geflirtet, doch der heutige Tag findet mich willig und zum Fremdgehen bereit! Und schon geht' s los mit der...
...Wegbeschreibung
Vom P. geht es wie immer auf der Straße nach Gschwandt. Ich staune immer wieder, wie unspektakulär, aber wunderschön die Landschaft am Wank ist. Das Wirtshaus Gschwandt hätte geöffnet, doch kehre ich diesmal nicht ein, sondern folge gleich der Beschilderung "Tannenhütte". Gemütlich und aussichtsreich geht es auf einem Wanderweg über Wiesen empor, dann folgt am Waldrand eine Weggabelung. Rechts "Wank", links "Tannenhütte" und "Partenkirchen", sagen die Schilder. Natürlich gehe ich nach links. Zunächst steigt der Weg im Wald noch an, doch bald flacht er aus und zieht eben in westlicher Richtung dahin.
Die "Schlüsselstelle" der heutigen Wanderung erreiche ich sehr bald und zwar genau dort, wo linkerhand (südlich) des Wegs eine kleine Kammhöhe beginnt, von der ein ausgeholzter Hang herunterkommt. Diese Anhöhe ist schon der Steinbichel (1178 m) und sie verläuft parallel zum Wanderweg nach Westen.
Weglos vom Wanderweg auf die Anhöhe zu kommen ist ganz einfach, es sind nur ein paar Schritte. Und oben erwartet mich eine positive Überraschung: eine breite, grasige Wegspur!
Wald und Almen am Steinbichel (1178 m)
Die breite Spur verläuft in einer ausgelichteten Schneise auf der Kammhöhe des Steinbichels nach Westen. Die Breite der Schneise ist ein klarer Hinweis auf eine ehemalige zweispurige Straße.
Nur wenige Höhenmeter trennen die Kammhöhe vom Wanderweg, der direkt unterhalb im Norden des Steinbichels entlangzieht, doch welch ein Unterschied! Während ein Stockwerk tiefer am stets etwas matschigen Wanderweg eine triste, schattige Waldpassage anhebt, die sich bis kurz vor die Sonnenuhr zieht, ist der Weg auf der lichten Kammhöhe die reine Idylle. Sonne, Himmel, Tannen, Gras - was will der Spazierwanderer mehr?
Der Weg ist stellenweise schmäler, dann wieder breiter, aber einen exakt höchsten Punkt (1178 m) kann ich am Steinbichl nicht ausmachen. Schließlich verliert sich der Weg, oder ich habe ihn verloren. Wie gut, daß es nur noch ein paar in etwa die Kammhöhe haltende Schritte nach Westen sind, bis ich wieder auf einen Weg treffe und auf ihm gleich an einen Weidezaun mit Gatter, Tritthilfe und einem Schild komme. "Freiweidende Schafe; Hunde bitte an die Leine nehmen!"
Nun beginnt ein von der Stimmung her vollkommen anderer Abschnitt am Steinbichel. Die über die bequeme Tritthilfe erreichte Schafweide stellt sich als außerordentlich geräumig heraus. Ein wunderbarer, sehr aussichtsreicher Traumabstieg steht mir bevor. Es dauert lange, bis ich an eine Baumgruppe komme, die die Almflächen trennt. Hier entscheide ich mich für die rechte (nördliche) Seite und es geht in wenigen Schritten zum Wanderweg zurück, auf dem ich dann zur Sonnenuhr und von dort gut beschildert nach Partenkirchen gehe.
Fazit
Der Standardspruch von Seitenspringern bzw. Fremdgängern lautet: "es hat mir nichts bedeutet!" Bei meinen streng auf Bergwanderungen begrenzten Seitensprüngen ist das ganz anders...zum Glück!
Und was bitte ist mit der Abwechslung? Braucht die nicht jeder?
Ja mei, ich brauch' halt keine Abwechslung, obwohl...in den Bergen schon! Bei Hügeln, da ist mir jeder Seitensprung recht und Fremdgehen geradezu eine Pflicht. "Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment", lautete einer der leitkulturellen Grundsätze der 68' er Bewegung, den ich bei Bergen - nur dort! - konsequent umsetze. "Wer zweimal auf denselben rennt..."
Und schon wären wir bei der heutigen kleinen Tour am Wank, die im Grunde auch nur ein Seitensprung auf einem Spaziergang ist, den ich immer wieder unternehme. Gemeint ist die kleine subalpine Spazierwanderung von Höfle über den Gschwandtnerbauern zur Sonnenuhr und von dort weiter nach Partenkirchen.
Anfang und Ende dieser Unternehmung sind landschaftlich und atmosphärisch klasse, doch die flache und matschige Mittelpassage durch ein kleines Tal im Wald ist stinkfad. Wie wäre es, habe ich mich gefragt, wenn man auf diesem Abschnitt einmal nicht auf der etwas tristen Nordseite des kleinen Hügelzugs Steinbichel, sondern direkt auf der Kammhöhe besagten Steinbichels, entlangginge? Das letzte Mal habe ich noch mit dieser Idee geflirtet, doch der heutige Tag findet mich willig und zum Fremdgehen bereit! Und schon geht' s los mit der...
...Wegbeschreibung
Vom P. geht es wie immer auf der Straße nach Gschwandt. Ich staune immer wieder, wie unspektakulär, aber wunderschön die Landschaft am Wank ist. Das Wirtshaus Gschwandt hätte geöffnet, doch kehre ich diesmal nicht ein, sondern folge gleich der Beschilderung "Tannenhütte". Gemütlich und aussichtsreich geht es auf einem Wanderweg über Wiesen empor, dann folgt am Waldrand eine Weggabelung. Rechts "Wank", links "Tannenhütte" und "Partenkirchen", sagen die Schilder. Natürlich gehe ich nach links. Zunächst steigt der Weg im Wald noch an, doch bald flacht er aus und zieht eben in westlicher Richtung dahin.
Die "Schlüsselstelle" der heutigen Wanderung erreiche ich sehr bald und zwar genau dort, wo linkerhand (südlich) des Wegs eine kleine Kammhöhe beginnt, von der ein ausgeholzter Hang herunterkommt. Diese Anhöhe ist schon der Steinbichel (1178 m) und sie verläuft parallel zum Wanderweg nach Westen.
Weglos vom Wanderweg auf die Anhöhe zu kommen ist ganz einfach, es sind nur ein paar Schritte. Und oben erwartet mich eine positive Überraschung: eine breite, grasige Wegspur!
Wald und Almen am Steinbichel (1178 m)
Die breite Spur verläuft in einer ausgelichteten Schneise auf der Kammhöhe des Steinbichels nach Westen. Die Breite der Schneise ist ein klarer Hinweis auf eine ehemalige zweispurige Straße.
Nur wenige Höhenmeter trennen die Kammhöhe vom Wanderweg, der direkt unterhalb im Norden des Steinbichels entlangzieht, doch welch ein Unterschied! Während ein Stockwerk tiefer am stets etwas matschigen Wanderweg eine triste, schattige Waldpassage anhebt, die sich bis kurz vor die Sonnenuhr zieht, ist der Weg auf der lichten Kammhöhe die reine Idylle. Sonne, Himmel, Tannen, Gras - was will der Spazierwanderer mehr?
Der Weg ist stellenweise schmäler, dann wieder breiter, aber einen exakt höchsten Punkt (1178 m) kann ich am Steinbichl nicht ausmachen. Schließlich verliert sich der Weg, oder ich habe ihn verloren. Wie gut, daß es nur noch ein paar in etwa die Kammhöhe haltende Schritte nach Westen sind, bis ich wieder auf einen Weg treffe und auf ihm gleich an einen Weidezaun mit Gatter, Tritthilfe und einem Schild komme. "Freiweidende Schafe; Hunde bitte an die Leine nehmen!"
Nun beginnt ein von der Stimmung her vollkommen anderer Abschnitt am Steinbichel. Die über die bequeme Tritthilfe erreichte Schafweide stellt sich als außerordentlich geräumig heraus. Ein wunderbarer, sehr aussichtsreicher Traumabstieg steht mir bevor. Es dauert lange, bis ich an eine Baumgruppe komme, die die Almflächen trennt. Hier entscheide ich mich für die rechte (nördliche) Seite und es geht in wenigen Schritten zum Wanderweg zurück, auf dem ich dann zur Sonnenuhr und von dort gut beschildert nach Partenkirchen gehe.
Fazit
Der Standardspruch von Seitenspringern bzw. Fremdgängern lautet: "es hat mir nichts bedeutet!" Bei meinen streng auf Bergwanderungen begrenzten Seitensprüngen ist das ganz anders...zum Glück!
Tourengänger:
Vielhygler

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (2)