Eine vergessene Ecke im Allgäu rund um das Erzbergtal


Publiziert von McGrozy , 21. Juni 2024 um 14:40.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:18 Juni 2024
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1650 m
Abstieg: 1650 m

Servus miteinander,

diese Tour führt mich das erste mal in eine oft vergessene bzw. vernachlässigte Ecke der Allgäuer Alpen. Während sowohl im Tal nördlich und auch südlich vom Erzbergtal aber hunderte Wanderer umherlaufen zu Zielen wie dem all bekannten Schrecksee oder Hochvogel geht es in dem kleinen Seitental eher beschaulich zu. Auch ich habe das Tal bisher noch nicht besucht und so sagte ich mir es wird mal Zeit.

Die Tour startet in Hinterstein (865m) um kurz nach 8 Uhr. Vom hinteren Ort fahre ich mit dem Rad in Richtung Giebelhaus. Die Straße führt mich heute wie immer unschwierig in südlicher Richtung hinein erst am Konstanzer Jägerhaus vorbei danach auch am E-Werk dem Einstieg des klassischen Schreckseeaufstiegsweg bis schließlich zur Hubertuskapelle (1.033m). Kurz nach der Kapelle erscheint auf der linken Straßenseite ein kleiner Schuppen. Vor dieser kleinen Hütte verläuft ein Schotterweg der zum Fußweg des Giebelhauses führt. In diesen Weg biegt man ab und stellt an einer geeigneten Stelle das Bike ab. 

Es geht dann weiter dem Weg in östlicher Richtung bergauf folgend. Der breite Alpweg (über weite Strecken asphaltiert) führt in schönen Serpentinen die ersten etwa 300 HM den Berg hinauf. Auf dem Weg gelangt man durch den Waldgürtel welcher von einer kleinen Weidefläche auf ca. 1200m unterbrochen ist. Auf dieser Höhe weideten am Tourentag gerade das allgäuer Braunvieh und bewunderten einen recht seltenen Gast in dem Gebiet. Nach der Weidefläche verläuft der Erzsteig weiter stetig bergauf allerdings mit wenigen Serpentinen bis zum Erzberg Mittelhof (1.402m). Dort an dieser kleinen malerisch gelegenen Hütte verlässt man nun den Wald und steigt auf einer offenen Weidefläche einem kleinen Wanderpfad hinterher. Der Wanderpfad verläuft bis zum ersten Bachlauf recht eindeutig und verläuft sich dann ein wenig durch das breite Schotterrinne des Baches. Man sollte aufjedenfall auf der Seite des Mittelhofs bleiben da der Weg weiter oben am Hang wieder in westlicher Richtung in die kleine Latschenzone führt. Ich steige auf der westlichen Seite des Bachbetts durch den Schutt bis auf die Höhe in der der Wanderpfad neben mir wieder einwandfrei aus dem Bachbett führt. Dort verläuft der Pfad nun unschwierig am Hang entlang stetig dem ersten Tagesziel entgegen dem Rosskopf. Ziemlich bald erkennt man bereits den Sattel (1.705m) von dem es dann auf den S-O- Hang des Rosskopfes weglos (etwa 35-40°) den Blumenhang hinauf geht. Die Blumen im Aufstieg duften an diesem ersten richtigen Sommertag mit deutlich über 30 Grad sehr intensiv und erstrahlen in allen Farben. Die etwa 120 HM vom Sattel zum Gipfel des Rosskopfs (1820m) sind zügig überwunden und so machte ich um etwa 10 Uhr die erste Gipfelrast. 

Vom Rosskopf geht es nun erstmal zurück in den Sattel hierbei ist wieder relativ freie Wegwahl angesagt und ab dem Sattel (1.705m) geht es nun auf dem doch über weite Strecken recht breiten Wanderweg in östlicher Richtung weiter. Der Weg führt zuerst einmal in einem Schwenker um den flachen Ausläufer des Sattelkopfes und bringt den Wanderer zur Kreuzung des Aufstiegs zum Notländ - einer der Notabstiege des Jubiläumweges. Diesen Aufstieg nehme ich nicht sondern folge weiterhin dem Weg welcher den gesamten Nordwestabbruch des Schänzelekopfes unterhalb quert. Die Querung ist meist unproblematisch allerdings gibt´s die ein oder andere leicht unangenehme Schuttrinnenquerung (teilweise sehr ausgewaschen). Nachdem man bis auf die andere Seite des Talkessels oberhalb des Mittelhofs gequert hat geht man nun die Schänzelekar hinauf zur Schänzelescharte (1.913m). Von der Scharte geh ich nun erstmal den Schänzelekopf an welcher sich auf der rechten Seite (südlich) befindet. Allerdings nehme ich im Aufstieg im unteren Bereich die direkte Variante quer durch die steile Schutthalde - wer es angenehmer möchte geht auf dem östlicher gelegenen kleinen Rücken kurz vor dem Jubiläumsweg hinauf dort führt auch ein erkennbarer Pfad entlang. Ich peile so die östlichen Felswände an mit dem Durchschlupf rechts davon (siehe Bilder). Diesen erreiche relativ zügig und gelang auf eben erwähnten Pfad welcher mich durch eine Schuttrinne hinauf auf die Nordostschulter des Schänzelekopfes bringt. Auf dieser geht es nun unschwierig weiter hinauf bis auf die überraschend breite Ebene des Schänzelekopfes (2.070m)

Vom Schänzelekopf geht es nun den gleichen Weg hinunter zurück in die Schänzelescharte und von dort auf die Spitze. Dazu umgeht man den Latschengürtel auf der Ostseite und steigt über das leicht geröllige aber grüne Band hinauf auf den Südhang der Schänzelespitze. Der obere Teil des Aufstiegs wird dann immer flacher bevor man schließlich am Gipfel der Schänzelespitze (2.052m) steht. 

Der Abstieg zurück in die Scharte erfolgt dieses mal noch auf dem selben weg beim nächsten mal möchte ich die Schänzelespitze überschreiten. An der Scharte angekommen steige ich nun wieder den Aufstiegsweg zum Sattel beim Rosskopf ab. Im Sattel (1.705m) angekommen entschied ich mich den Jubiläumsweg Notabstieg zum Giebelhaus auszuprobieren um nicht komplett den selben Weg abzusteigen. Das vergrößerte die Tour nur um ein wenig ;). Der Abstieg erfolgt in recht angenehmer flacher Neigung in lang gezogenen Serpentinen anfangs noch über freie Weideflächen und nach einer Bachquerung dann durch den dichten Wald. Das Saubachtal scheint ganz nett zu sein schlussendlich bin ich dann doch froh als ich unten am Giebelhaus (1.068m) angekommen bin  Dort habe ich mir eine kleinen Booster in Form von einer Spezi gezogen und bin dann über die Teerstraße wieder zurück zum Fahrrad welches ja am hinteren Erzberghof (1.030m) in etwa liegt. 

Am Fahrrad angekommen hieß es dann einfach rollen lassen um so wieder zurück nach Hinterstein (865m) zu gelangen.

Anforderungen 

Hinterstein - Hubertuskapelle                     L (30min)
Hubertuskapelle - Rosskopf                       T4 (1h20min)
Rosskopf - Schänzelekopf                          T5 I (1h )
Schänzelekopf - Schänzelespitze               T5 I(30min)
Schänzelespitze - Sattel                              anfangs T5 ab Schänzelescharte T4 (40min)
Sattel - Hubertuskapelle via Notabstieg       T3 (1h) 
Hubertuskapelle - Hinterstein                       L (15min)

*Angaben wie immer ohne Gewähr und vor allem Angaben von Schwierigkeiten sind abhängig von eigenem Können und den aktuellen Bedingungen 

Tourengänger: McGrozy


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Kommentare (4)


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Kauk0r hat gesagt:
Gesendet am 21. Juni 2024 um 21:29
Sali McG...danke für die Eindrücke aus einer wirklich traumhaften Ecke des Allgäus und den Hintersteiner Bergen. Viel zu lange war ich nicht mehr dort, aber Schänzelkopf und Spitz und auch der Sattelkopf sind für mich tolle Highlights! Grüße! Kauk

McGrozy hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. Juni 2024 um 22:33
Gerne und ich habe mich ein wenig geärgert nicht schon früher dort hinter zu gehen. Jetzt hoffe ich erstmal die Sattelköpfe dieses Jahr noch besuchen zu können. LG Stefan

Tuppie hat gesagt:
Gesendet am 25. Juni 2024 um 14:45
Grüß Dich Stefan,
eine wunderschöne Ecke ist das, die Tour steht in etwa wie bei Dir bei mir auch noch an. Das Erzbergtal ist ja wunderschön einsam.
Dir noch einen schönen Bergsommer
Thomas

McGrozy hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Juni 2024 um 13:39
kann ich nur empfehlen und wünsche dir jetzt schonmal viel Spaß in dieser schönen Ecke.



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