Schänzlekopf (2069 m) - Bike & Hike von Hinterstein


Publiziert von Nic , 17. Juni 2014 um 20:53. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:16 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Kartennummer:AV-Karte Bayerische Alpen BY 4 1:25 000 Allgäuer Hochalpen - Hochvogel, Krottenkopf

Schänzlekopf ? Nie gehört!...Obwohl vom häufig begangenen Jubiläumsweg schnell zu erreichen, erhält dieser Berg eher selten Besuch. Die wenigen Einträge im GB stammen meist von Einheimischen. Der Gipfel verfügt über keinen markierten Normalweg und lässt sich nur weglos erreichen.

Die Anstiege sind mühsam, steil und steinschlaggefährdet. Gute Trittsicherheit und Freude an weglosen Geröllpassagen sind Voraussetzung für eine Besteigung.



Route:
Hinterstein - Hinterer Erzberghof - Mitterhof  - Schänzlekopf - Schänzlespitze - Sattel - Rosskopf - Mitterhof - Hinterer Erzberghof - Hinterstein


Etwas verspätet starten wir um 10 Uhr in Hinterstein. Mit den Bikes geht es in geringer Steigung hinauf zum Hinteren Erzberghof. Angekommen an der Hubertuskapelle, folgen wir noch ein paar Meter der Straße Richtung Giebelhaus, bis linkerhand ein Ziehweg abzweigt. Hier Raddepot.

Der anfangs breite Weg wird oben schmaler und führt in satter Steigung hinauf zum Mitterhof.

War die Orientierung bisher einfach, wird es nun ein wenig verzwickter. Zunächst folgen wir den teils undeutlichen Pfadspuren oberhalb des Erzbachs. Der Pfad quert in Folge drei Wasserläufe. Kurz bevor man den dritten überschreitet, steigen wir weglos nach rechts über einen grasigen Rücken empor. Nach etwa 50 Hm (ungefähr auf 1500 m) trifft man auf einen Weg, der hinauf in den Sattel zwischen Sattelkopf und Rosskopf führt. Diesen werden wir später im Abstieg vom Rosskopf benutzen. Jetzt entweder den Weg Richtung Sattel wählen, oder wie in unserem Fall weglos hinauf zum Verbindungsweg zwischen Sattelhütte und "Schänzlesattel"  queren. (Auf der Karte Schwarz gestrichelt, auch Notabstieg vom Jubiläumsweg Richtung Giebelhaus).

Die weglose Variante beschert uns ein paar kurze Kraxeleien I und Gehgelände bis T4. 
Der weitere Wegverlauf ist nun klar ersichtlich und mit teils verblassten roten Punkten markiert.

Am Sattel angekommen, wenden wir uns zunächst dem Schänzlekopf zu. Der Berg bietet einige Aufstiegsmöglichkeiten. Auf Grund fehlender konkreter Angaben wählen wir den ziemlich direkten Weg durch die Nordflanke. Die grasigen Stellen nutzend, steigen wir in Serpentinen höher. Weiter oben wird das Gelände deutlich steiler und anspruchsvoller. T4+ Des Öfteren kommen jetzt auch die Hände zum Einsatz. Die Steinschlaggefahr ist nicht zu unterschätzen. Sollten mehrere Leute gleichzeitig unterwegs sein, ist vorsichtiges Steigen angesagt. Ein Helm kann nicht schaden. Unterhalb der Felsen queren wir nach links hinüber zu einem grasigen Absatz. Bis hier auch durch die Rinne, welche wir im Abstieg benutzen werden.

Der Weiterweg über den gutmütigen Grat zum Gipfel ist unschwierig und kurzweilig. Der Gipfel bietet eine fantastische Aussicht. Wäre nicht der kühle Wind, könnte man hier stundenlang verweilen.

Im Abstieg wählen wir die vorhin erwähnte Geröllrinne. Steil geht es über bröseliges Gelände nach unten. Im unteren Bereich kann man nach rechts in einen Grashang queren. Hier wird das Gelände freundlicher und angenehmer zu begehen.

Zurück am Sattel machen wir uns an den Anstieg zur Schänzlespitze. Dieser erfolgt ebenfalls weglos. Am besten rechts an den Latschen vorbei und über gut gestuftes Gras und ein paar Schrofen hinauf zum kreuzlosen Gipfel.

Im Abstieg machen wir noch einen Abstecher auf den Rosskopf. Dieser ist vom Sattel aus in wenigen Minuten über steiles Gras zu erreichen. Sein Haupt wird von einem selbstgebastelten Holzkreuz geschmückt. Von hier aus hat man schöne Ausblicke auf unsere beiden vorher bestiegenen Gipfel.

Zurück am Sattel nehmen wir nun den vorhin erwähnten Weg zurück zum Mitterhof. Der Pfad ist an manchen Stellen kaum auszumachen und verläuft sich immer wieder. Die Orientierung fällt allerdings nicht schwer und wir treffen schnell wieder auf unseren Anstiegsweg.

Der Rest ist dann gemütliches Auslaufen. Vom Mitterhof geht es über den Fahrweg zum Hinteren Erzberghof, wo unsere Bikes schon auf die rasante Rückfahrt nach Hinterstein warten.


Fazit:
Rustikale Unternehmung für Freunde einsamer und wegloser Touren. Auch wenn die Gipfel bergsteigerisch nicht viel zu bieten haben, kann man sie trotzdem als lohnend bezeichnen. Des Öfteren kam mir beim Anstieg zum Schänzlekopf die Saldeiner Spitze in den Sinn. Beide Touren sind in etwa vergleichbar, wobei ich letztere auf ihrem Normalweg als angenehmer empfand.

Schwierigkeiten:

Hinterstein - Hinterer Erzberghof L
Hinterer Erzberghof - Mitterhof T2
Mitterhof - "Schänzlesattel" T3
Schänzlekopf Nordflanke T4+
Schänzlekopf Nordost-Grat/Rinne T4+
Schänzlespitze T3+
Rosskopf T3+

Tourengänger: Nic, yuki


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Kommentare (2)


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83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 17. Juni 2014 um 21:29
Schänzlekopf? In der Tat - noch nie gehört ;-) ! Ich gratuliere euch zur Tour auf einen mir bisher völlig unbekannten Allgäuer Gipfel.

Nic hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. Juni 2014 um 09:02
Die Tour würde dir bestimmt gefallen. Sie lässt sich zudem beliebig erweitern. Da stehen noch einige andere nette Berge rum. :-)

VG


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