Die Ruhe über dem Sturm - auf dem Rosskopf überm Hintersteiner Tal


Publiziert von maxl , 6. Juni 2020 um 10:20. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:21 Mai 2020
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Hindelang nach Hinterstein fahren. Dort kostenpflichtige Parkplätze, die zu Corona-Zeiten aber lange nicht ausreichen...
Unterkunftmöglichkeiten:keine

Nicht ganz leicht derzeit, einsame Ziele zu finden, in denen man die Natur abseits der entwöhnten berghungrigen Flachland-Massen genießen kann - das stellt schon fortgeschrittene Ansprüche an die Tourenplanung. Der Fabian rückt trotzdem mit einem Vorschlag an, der sich als richtig schöne Tour herausstellt: nicht weit weg von den Strömen der Tagesausflügler, dabei aber abgelegen und ruhig und landschaftlich ausgesprochen schön!

Startpunkt ist Hinterstein, was an diesem Tag wohl das größte Problem ist: um halb elf ist der Ort komplett zugeparkt, man versucht gleichsam panisch, das letzte Stück freien (aber illegalen) Parkraums an den Straßenrändern in Ortsnähe zu ergattern, die Anwohner stellen gegen ein Geringes ihre Privatflächen zur Verfügung. O mei..... In einer Art fatalistischer Gelassenheit akzeptieren wir die Aussicht auf Knöllchen, quetschen uns deutlich unterhalb des Ortes mit an den Straßenrand (die Lust, wieder runter nach Hindelang zu fahren, hält sich ebenfalls in engen Grenzen), und machen unsere Radln bereit. Denn hat man sich wie wir den Rosskopf als Ziel gesetzt, lohnt sich die Benutzung selbiger auf alle Fälle, man kann damit nämlich einige Kilometer im schönen Hintersteiner Tal recht bequem hinter sich bringen.

Also strampeln wir durch die Menschenmassen in Hinterstein, und direkt am Wanderparkplatz vorbei ortsauswärts. Besser ist es, an der abknickenden Vorfahrt im Ort rechts abzubiegen und direkt an der Ostrach entlang auf der breiten Fahrstraße in's Hintersteiner Tal zu fahren. Über weite Strecken ist selbst für leidenschaftliche Profi-Biker wie uns das Tal gut fahrbar, die Steigung (wenn vorhanden) fast immer moderat und auch ohne elektronische Unterstützung zu meistern. Unser Radldepot liegt knapp hinter der Hubertuskapelle, wo nach Osten der steile Fahrweg in's Erzbachtal abzweigt - dort werden wir später hinunterkommen.

Zunächst laufen wir also noch ein Stück weiter das Tal hinein, den östlich der Ostrach parallel zur Straße verlaufenden Weg. Er stößt bald wieder auf die Straße, die wir nur ein paar Schritte weiter verfolgen, bis nach links ein rumpeliger Karrenweg zu einer Hütte hinauf abzweigt. Diesen steigt man durch den Wald zwei markante Kehren hinauf, bis man zu einer kleinen Wiese gelangt. Dort zweigt der Steig ab, den wir nun durch die zwischenzeitlich sehr steile Westflanke verfolgen. Immer schön angelegt geht's durch den Wald und später durch sanftes Wiesengelände, bei dem schon die Scharte zwischen unserem Ziel und dem Sattelkopf sichtbar ist. Diese ist eine Kreuzung von doch tatsächlich vier Pfaden in unterschiedliche Richtungen; wir nehmen keinen von diesen, sondern steigen in den mäßig steilen Grashang ein, den es nun einige Minuten in beliebiger Routenführung zu verfolgen gilt. Es wird oben raus schnell flacher und man erreicht den schönen Gipfel des Rosskopf.

Dort oben ist es - trotz der unerfreulichen Hinterlassenschaften eines älteren Bergkameraden (der es für nötig befunden hat, sich in unmittelbarer Gipfelnähe zu erleichtern) - schön zu rasten, direkt am kleinen Holzkreuz kann man gut liegen und die Nahblicke in die Allgäuer Berge genießen. Tatsächlich ist dies ein Ort, der von dem ganz großen Teil der Menschen hier ignoriert wird, warum auch immer.....

Für den Rückweg wählen wir die Route durch's Erzbachtal. Erstmal geht's durch das steile Gras zurück in die Scharte, dann nach links hinab, und zwar den unteren der beiden Pfade. Dieser ist recht schwach ausgeprägt, aber meist ganz gut zu verfolgen. Stellenweise etwas rustikal führt dieser hinab zum Bach, den man aber nicht überquert. Am Mitterhof setzt ein Fahrweg an, der nun gemein steil zurück in's Hintersteiner Tal zieht. Die belasteten Knie können sich dann aber beim Rausrollen zurück nach Hinterstein erholen....

Tourengänger: maxl, Fabse_94


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