Husarenritt am Buochserhorn
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Das Buochserhorn ist einer dieser Berge, die ich lange als nicht lohnend genug für eine Tour belächelt hatte. Lange schien er mir zu wenig hoch und von Niederrickenbach aus zu wenig lohnend. Erst diesen Frühling habe ich per Zufall die blaue Route in der Nordflanke des Buochserhorns entdeckt und gemerkt dass eine Überschreitung von Buochs aus mit anschliessendem Bleikigrat zum Ziel Musenalp eine anständige Tour ergibt. Der einzige Dämpfer sollte der reichliche Niederschlag vom Vortag sein. Wieso man sich diese ausgesetzte Route dennoch freiwillig antut, muss man nicht verstehen. Wenn das meine Unfallversicherung wüsste...
Tour: Von Buochs via Gitzitritt auf das Buochserhorn und via Bleikigrat weiter zur Musenalp.
Route: P. 696m - P. 928m (Forsthaus) - Ribihuisli (1217m) - Gitzitritt - Guberentossen (1553m) - P. 1516m - Buochserhorn (1806m) - Bleikigrat via Rätzelenweg - Musenalper Grat (1786m) - Musenalp.
Wegbeschreibung:
Der grobe Tagesplan sah vor, dass wir das Buochserhorn zu zweit von Norden begehen und uns um 13:00 Uhr auf dem Gipfel mit zwei weiteren Kollegen treffen, die von Niederrickenbach aufsteigen und danach gemeinsam via Bleikigrat auf die Musenalp wandern. Da mein Begleiter ums Verrecken mit dem Auto anreisen wollte, fuhren wir bis zum Wald bei P. 696m hinauf, um Zeit zu sparen. Dass man das Auto am späten Nachmittag dann auch wieder da oben holen muss, war uns klar; muss man auch nicht verstehen...
So starten wir um 09:15 Uhr auf 700m Höhe am Anfang des Bergwanderwegs. Schon relativ bald kommt links der Abzweiger des blauweissen Wegs zum Gitzitritt. Wir gehen am Forsthaus vorbei, wo gerade drei Wanderer Pause machen und steigen im Wald weiter aus. Die Tatsache dass die blaue Route stellenweise auf einem breiten Forststrässchen verläuft, war ziemlich amüsant. Kurz vor dem Ribihuisli (1217m) wird der Weg dann schmaler und etwas anspruchsvoller. Nach knapp mehr als einer Stunde kommen wir bei der abgelegenen Hütte an und machen eine erste Trinkpause.
Bis hier bereits blauweiss markiert, aber noch einfach. Oberhalb der Hütte wird der Weg nochmals etwas schmaler und der Hang links besorgniserregend steil. Es tauchen erste kurze Stellen auf, wo man wirklich nicht ausrutschen darf und besser die Hände aus dem Sack nimmt. Bis zur Holzbank auf ca. 1300m halten sich diese ersten Schwierigkeiten aber noch in Grenzen. Dann wird der Weg aber wirklich anspruchsvoll: Steil und ausgesetzt schlängelt sich der Pfad im Zickzack durch die untere Hälfte der bewaldeten Felswand des Gitzitritt. Irgendjemand hat in diesem Abschnitt eine Schweizerfahne zwischen zwei Tannen montiert, was für einen Farbtupfer sorgt. Grundsätzlich vereinfachen auf diesem Teilstück Drahtseile den Aufstieg, aber es gibt auch kurz vor dem ersten Seil bereits einige kurze heikle Stellen. Auch die flache, aber ausgesetzte Traverse, ist grösstenteils mit Drahtseilen gesichert. Nach ein paar weiteren Kehren in sehr steilem Gelände folgt eine kurze Leiter und man hat das Schlimmste hinter sich. Im obersten Abschnitt legt sich der Hang wieder etwas zurück und es folgen noch ein paar weniger schwierige Kehren ohne Drahtseil, bis man den Grat beim Guberentossen (1553m) erreicht hat. Wir gehen noch ein wenig weiter und machen erneut kurz Pause.
Der weitere Weg zum Buochserhorn folgt streng dem Grat, wobei sich steilere und flachere Abschnitte abwechseln. Der Weg ist schmal und auf der Karte rot markiert, alte Markierungen sind aber blau. Wenige Minuten vor 13:00 Uhr erreichen wir fast zeitgleich mit unseren zwei Kollegen das Buochserhorn (1806m).
Nach einer ausgiebigen Mittagspause steigen wir zügig zum Bleikigrat (ca. 1580m) ab. Hier zweigen wir links auf den Alpinwanderweg zur Musenalp ab. Dieser ist deutlich weniger anspruchsvoll, aber spektakulär. Über eine Leiter, Blockgelände und ein paar einfache Rinnen gewinnen wir wieder an Höhe und erreichen das Hochplateau der Musenalp. Über den Musenalper Grat (1786m), der eher ein Rücken ist, erblicken wir bald die Bergstation und das Restaurant bei der Musenalp (1755m) und lassen die Tour bei bestem Wetter auf der Sonnenterasse ausklingen.
Wegzeiten:
P. 696m - Ribihuisli (1217m): 1h 10min, ca. 30min Pause dort
Ribihuisli (1217m) - Guberentossen (1553m): 1h 15min, ca. 15min Pause
Guberentossen (1553m) - Buochserhorn (1806m): 50min, ca. 30min Pause auf dem Gipfel
Buochserhorn (1806m) - Musenalp (1755m): 1h 15min mit einigen kurzen Verschnaufpausen unterwegs
Schwierigkeit:
P. 696m - Ribihuisli (1217m): max. T3
Ribihuisli (1217m) - Gitzitritt - Guberentossen (1553m): max. T4+
Guberentossen (1553m) - Buochserhorn (1806m): max. T3+
Abstieg vom Buochserhorn: T2
Aufstieg über den Bleikigrat/Rätzelenweg zur Musenalp (1755m): max. T4-
Schlüsselstelle:
Das Gitzitritt wird vom SAC-Tourenportal mit T4+ bewertet. Es handelt sich um einen schmalen, sehr ausgesetzten und stellenweise sehr steilen Weg über viel rutschiges Wurzelwerk und Kalkstein. Ausrutschen und Abstürzen ist hier verboten. Das Drahtseil entschärft die Sache deutlich, ist aber nicht ganz durchgehend angelegt, man sollte das Gelände daher auch ohne Drahtseil beherrschen. Das geht auch ganz gut, da man allerlei Wurzelwerk, Baumstämmen und Kalkfelsen zu Hilfe nehmen kann. Das Gitzitritt dürfte auch bei längerer trockener Wetterlage wegen seiner schattigen Lage lange unangenehm feucht bleiben. In Anbetracht dessen finde ich die Bewertung des SAC richtig. Im Abstieg würde ich das Gitzitritt nur ungern machen müssen.
Der Rätzelenweg über den Bleikigrat ist deutlich einfacher, kürzer und weniger ausgesetzt. Der Kalk dort bietet gute Griffe und Tritte. Dieser Abschnitt liegt irgendwo bei T3+/T4-. Ich habe mich für Letzteres entschieden, da blauweiss markiert.
Bedingungen:
Nachdem es gestern noch über 10mm Niederschlag hingeworfen hat muss man sich nicht in einen Ameisenhaufen setzen um zu wissen, dass die Bedingungen suboptimal waren. Der SAC warnt auf dem Tourenportal explizit vor einer Begehung bei Nässe und rät davon ausdrücklich ab. Ohne Drahtseil hätte ich die Begehung unter den heutigen Bedingungen wohl abgebrochen. Das Wetter war erst wechselhaft und der Gipfel des Buochserhorns südseitig lange wolkenverhüllt, am Mittag klarte es aber merklich auf sodass wir den Rest der Tour bei schönem Wetter absolvieren konnten.
Tour: Von Buochs via Gitzitritt auf das Buochserhorn und via Bleikigrat weiter zur Musenalp.
Route: P. 696m - P. 928m (Forsthaus) - Ribihuisli (1217m) - Gitzitritt - Guberentossen (1553m) - P. 1516m - Buochserhorn (1806m) - Bleikigrat via Rätzelenweg - Musenalper Grat (1786m) - Musenalp.
Wegbeschreibung:
Der grobe Tagesplan sah vor, dass wir das Buochserhorn zu zweit von Norden begehen und uns um 13:00 Uhr auf dem Gipfel mit zwei weiteren Kollegen treffen, die von Niederrickenbach aufsteigen und danach gemeinsam via Bleikigrat auf die Musenalp wandern. Da mein Begleiter ums Verrecken mit dem Auto anreisen wollte, fuhren wir bis zum Wald bei P. 696m hinauf, um Zeit zu sparen. Dass man das Auto am späten Nachmittag dann auch wieder da oben holen muss, war uns klar; muss man auch nicht verstehen...
So starten wir um 09:15 Uhr auf 700m Höhe am Anfang des Bergwanderwegs. Schon relativ bald kommt links der Abzweiger des blauweissen Wegs zum Gitzitritt. Wir gehen am Forsthaus vorbei, wo gerade drei Wanderer Pause machen und steigen im Wald weiter aus. Die Tatsache dass die blaue Route stellenweise auf einem breiten Forststrässchen verläuft, war ziemlich amüsant. Kurz vor dem Ribihuisli (1217m) wird der Weg dann schmaler und etwas anspruchsvoller. Nach knapp mehr als einer Stunde kommen wir bei der abgelegenen Hütte an und machen eine erste Trinkpause.
Bis hier bereits blauweiss markiert, aber noch einfach. Oberhalb der Hütte wird der Weg nochmals etwas schmaler und der Hang links besorgniserregend steil. Es tauchen erste kurze Stellen auf, wo man wirklich nicht ausrutschen darf und besser die Hände aus dem Sack nimmt. Bis zur Holzbank auf ca. 1300m halten sich diese ersten Schwierigkeiten aber noch in Grenzen. Dann wird der Weg aber wirklich anspruchsvoll: Steil und ausgesetzt schlängelt sich der Pfad im Zickzack durch die untere Hälfte der bewaldeten Felswand des Gitzitritt. Irgendjemand hat in diesem Abschnitt eine Schweizerfahne zwischen zwei Tannen montiert, was für einen Farbtupfer sorgt. Grundsätzlich vereinfachen auf diesem Teilstück Drahtseile den Aufstieg, aber es gibt auch kurz vor dem ersten Seil bereits einige kurze heikle Stellen. Auch die flache, aber ausgesetzte Traverse, ist grösstenteils mit Drahtseilen gesichert. Nach ein paar weiteren Kehren in sehr steilem Gelände folgt eine kurze Leiter und man hat das Schlimmste hinter sich. Im obersten Abschnitt legt sich der Hang wieder etwas zurück und es folgen noch ein paar weniger schwierige Kehren ohne Drahtseil, bis man den Grat beim Guberentossen (1553m) erreicht hat. Wir gehen noch ein wenig weiter und machen erneut kurz Pause.
Der weitere Weg zum Buochserhorn folgt streng dem Grat, wobei sich steilere und flachere Abschnitte abwechseln. Der Weg ist schmal und auf der Karte rot markiert, alte Markierungen sind aber blau. Wenige Minuten vor 13:00 Uhr erreichen wir fast zeitgleich mit unseren zwei Kollegen das Buochserhorn (1806m).
Nach einer ausgiebigen Mittagspause steigen wir zügig zum Bleikigrat (ca. 1580m) ab. Hier zweigen wir links auf den Alpinwanderweg zur Musenalp ab. Dieser ist deutlich weniger anspruchsvoll, aber spektakulär. Über eine Leiter, Blockgelände und ein paar einfache Rinnen gewinnen wir wieder an Höhe und erreichen das Hochplateau der Musenalp. Über den Musenalper Grat (1786m), der eher ein Rücken ist, erblicken wir bald die Bergstation und das Restaurant bei der Musenalp (1755m) und lassen die Tour bei bestem Wetter auf der Sonnenterasse ausklingen.
Wegzeiten:
P. 696m - Ribihuisli (1217m): 1h 10min, ca. 30min Pause dort
Ribihuisli (1217m) - Guberentossen (1553m): 1h 15min, ca. 15min Pause
Guberentossen (1553m) - Buochserhorn (1806m): 50min, ca. 30min Pause auf dem Gipfel
Buochserhorn (1806m) - Musenalp (1755m): 1h 15min mit einigen kurzen Verschnaufpausen unterwegs
Schwierigkeit:
P. 696m - Ribihuisli (1217m): max. T3
Ribihuisli (1217m) - Gitzitritt - Guberentossen (1553m): max. T4+
Guberentossen (1553m) - Buochserhorn (1806m): max. T3+
Abstieg vom Buochserhorn: T2
Aufstieg über den Bleikigrat/Rätzelenweg zur Musenalp (1755m): max. T4-
Schlüsselstelle:
Das Gitzitritt wird vom SAC-Tourenportal mit T4+ bewertet. Es handelt sich um einen schmalen, sehr ausgesetzten und stellenweise sehr steilen Weg über viel rutschiges Wurzelwerk und Kalkstein. Ausrutschen und Abstürzen ist hier verboten. Das Drahtseil entschärft die Sache deutlich, ist aber nicht ganz durchgehend angelegt, man sollte das Gelände daher auch ohne Drahtseil beherrschen. Das geht auch ganz gut, da man allerlei Wurzelwerk, Baumstämmen und Kalkfelsen zu Hilfe nehmen kann. Das Gitzitritt dürfte auch bei längerer trockener Wetterlage wegen seiner schattigen Lage lange unangenehm feucht bleiben. In Anbetracht dessen finde ich die Bewertung des SAC richtig. Im Abstieg würde ich das Gitzitritt nur ungern machen müssen.
Der Rätzelenweg über den Bleikigrat ist deutlich einfacher, kürzer und weniger ausgesetzt. Der Kalk dort bietet gute Griffe und Tritte. Dieser Abschnitt liegt irgendwo bei T3+/T4-. Ich habe mich für Letzteres entschieden, da blauweiss markiert.
Bedingungen:
Nachdem es gestern noch über 10mm Niederschlag hingeworfen hat muss man sich nicht in einen Ameisenhaufen setzen um zu wissen, dass die Bedingungen suboptimal waren. Der SAC warnt auf dem Tourenportal explizit vor einer Begehung bei Nässe und rät davon ausdrücklich ab. Ohne Drahtseil hätte ich die Begehung unter den heutigen Bedingungen wohl abgebrochen. Das Wetter war erst wechselhaft und der Gipfel des Buochserhorns südseitig lange wolkenverhüllt, am Mittag klarte es aber merklich auf sodass wir den Rest der Tour bei schönem Wetter absolvieren konnten.
Tourengänger:
raphiontherocks

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