Um den Zigerberg und Haarkopf, von der Bergrettung gesucht!


Publiziert von Der Berger , 25. Mai 2024 um 12:59.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum: 2 Oktober 2021
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   FL 
Zeitbedarf: 13:00
Aufstieg: 1805 m
Abstieg: 1607 m
Strecke:Steg, Falleck, Zigerberghütte, Haarkopf, Galinaalpe, Garinagrätle, Innere Gampalpe, Mattajoch, Sassförkle, Malbun
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Buslinie 21 von Vaduz nach Triesenberg Steg Tunnel. Gebührenfreier Parkplatz nach dem Tunnel.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Parkplatz Talstation Bergbahnen Malbun, Sessellift Täli Dort ist auch die Bushaltestelle
Unterkunftmöglichkeiten:Keine
Kartennummer:1136, Drei Schwestern / Wanderkarte Fürstentum Liechtenstein

2. Oktober 2021, ein schöner Samstagmorgen. Ich nehm den Bus vor meiner Haustüre um 0730 h. Eine Viertelstunde später bin ich beim Steg / Tunnel startbereit. Eine weite Tour habe ich im Kopf, zu weit, wie sich 13 Stunden später heraus stellt.

Steg - Falleck 3 Stunden.
Nordwärts, Richtung Valorsch laufe ich los. Kurz nach dem Melkstand biege ich links von der Strasse ab. Ich folge dem alten Beginn des Saminaweges, rechts vom Bach, leicht abwärts führend. Auf der Weide ein grasigen Fahrweg, wird  daraus ab dem Zaun ein Wanderpfad. Das Stück ist viel schöner und aussichtsreicher als das Gehatsche über die Strasse direkt beim Tunnel auf der linken Bachseite. (Die neue, signalisierte Wegführung)
Weil der Pfad nicht mehr unterhalten wird, und überall Hangwasser fliesst  ist er stellenweise etwas  sumpfig und die Bohlen über  einen Wasserlaufe sind morsch. Da er Jägern dient, ist der Pfad aber noch gut sichtbar. 
Allmählich wird der Weg schlechter und ist an Stellen abgerutscht. Von ‚Under da Züg‘ weg ist er ziemlich zugewachsen. Das letze Stück im Zick-Zack zum Bach hinunter muss ich etwas suchen. Dort war früher ein Brücklein. Der Bach hat es aber weggerissen und es wurde nicht mehr ersetzt. 
Mühelos quere ich den Bach, muss aber in den Hangrutschen in der losen Erde nach einem Aufstieg suchen. Das schaffe ich, komme auf eine Wiese mit einem Heuschober / Wildscheuer. Nach wenigen Metern erreiche ich den offiziellen Wanderweg durchs Saminatal.  
Nun geht’s dahin, mal auf-, mal eben, mal steil abwärts. Rechts unten rauscht der Bach. Wegen der viel zu geringen Restwassermenge (Stausee Steg) ist es eher nur ein Bächlein. Von beiden Hängen fliesst immer wieder Wasser dazu und der Valorschbach mündet auch ein. So wird es doch noch ein Wildbach.
Nach genau drei Stunden habe ich das Falleck mit dem künstlichen Wasserfall (soll als Geschieberückhaltung dienen) und damit die Staatsgrenze erreicht.

Falleck - Zigerberghütte 1 1/2 Stunden
Kurz nach dem Falleck gelange ich auf den hier beginnenden Fahrweg Richtung Amerlügen. Bald danach steht ein schwarzer Geländewagen mit GR/CH Kennzeichen. Ich frage mich wo die Insassen wohl sind und warum sie daher gefahren sind. Dank der guten Swiss-Topo Karte finde ich den kaum sichtbaren Abzweiger / Aufstieg zur Zigerberghütte.
Zwei Bündner Jäger mit ihren Frauen sind da. Sie haben das Jagdgebiet gepachtet. Die Frauen kochen Spätzle mit Gulasch. Ihre Männer bieten mir ein kühles Blondes aus dem Brunnentrog, wenn ich nicht, wie beabsichtigt, auf die verfallene Zigerbergalpe gehe. Sie wollen dort gegen Abend auf die Pirsch. Sie schlagen mir einen Weg vor der zum Haarkopf führt. Oben soll ich auf den Wanderweg stossen der bei ‚Obere Türe‘ unter den ‚Hohe Köpfe‘ südwärts führt.

Zigerberghütte - Haarkopf, 1 gute Stunde
Anfänglich ist das Weglein im hohen Gras gut sichtbar und führt mich hinauf durch einen wunderschönen Spirkenwald. Langsam verliert sich der Pfad und ich stapfe weglos in langem Gras, das den Untergrund verdeckt, höher. Um 13:30 h erreiche ich, nachdem ich mehrfach durch Latschen kriechen und absteigen muss, den Felskopf, den ich für den Haarkopf halte. In seinem Windschatten mache ich späte Mittagsrat. Ich weiss noch nicht was mich erwartet.

Haarkopf - Pkt 1884, ob der Galinaalpe, 3 Stunden
Ziemlich am Grat mit Blick zum Gopoaschrofen steige ich nordöstlich weiter auf. Ich komme nur mühsam und immer wieder kriechend und absteigend weiter. Nach zwei Stunden habe ich keine Höhe gewonnen, im Gegenteil. Schliesslich treffe ich auf einen kaum sichtbaren Pfad, der auf der Karte mit Unterbrüchen südwärts führt. Der offizielle Wanderweg über die Hohe Köpfe verläuft parallel etwa 150 m höher. Nun geht es endlich fast eben dahin, aber Legföhren versperren mir immer wieder den Weg. Der Pfad verliert sich darin stellenweise, ich suche aufwärts und abwärts. Die Zeit läuft mir davon. Irgendwie finde ich die Wegfragmente wieder und komme dem Pkt. 1884 näher. Es ist jetzt schon etwa 1630 h. Ich betrachte die wilde Nordwand des Galinakopfs und beginne den Abstieg zur Galinaalpe.

Galinaalpe - Innergampalpe 1 Stunde 15 Min.
Da bin ich zum ersten Mal, verweile nur kurz für ein paar Fotos. Es ist schon 1715 h. Ich muss noch aufs Galinagrätle aufsteigen, zur Innergampalpe hinunter und über die Mattleralpe zum Mattajoch hinauf. Dann zur Mattaalpe hinunter, rauf aufs Sassfürkle und wieder runter ins Malbun. 
Ich spüre den langen Tag, habe müde schwere Beine. Getrunken auch zu wenig, das Trinksystem ist noch fast voll. Ich stapfe zum Galinagrätle hinauf und nun geht’s wieder abwärts nach Innergamp. Gegen 1830 h erreiche ich abkürzend die Alpe. Am Gegenhang röhren schaurigschön Hirsche. Egal, ich mache Pause, esse was und ziehe weiter. Wieder aufwärts, vorbei an der Mattaalpe aufs Mattajoch. Das sind nochmal 360 Hm. Nach einer Stunde habe ich es erreicht, schiesse etwas weiter unten um 1937 h das letzte Foto. Es ist Nacht, die Stirnlampen sind daheim.

Mattajoch - Malbun 1 1/4 Std.
Mit sporadischem Handylicht stolpere  ich weiter und erreiche endlich die Strasse zum Sassförkle hinüber. Nun geht es nur noch abwärts, Malbun zu. Vorbei an der Jagdhütte Sass zur Talstation der Bergbahnen. Endlich Netzempfang. Wenn ich zügig laufe erreiche ich noch den Bus nach 20 h. Und  schon klingelt das Telefon, mein Sohn ist dran. Täta wo bist du? Du wirst seit Stunden gesucht, die Bergrettung ist unterwegs, daheim wartet die Polizei. Ich erkläre kurz und marschiere. Bei den Bergbahnen empfangen mich die Bergretter, fragen ob alles in Ordnung sei. Sie geben mir ein Coca Cola. Ich darf mit meinem Neffen, Gemeindevorsteher und ehem. Bergretter nach Hause fahren. Dort ist Familienversammlung und die Polizei. Nachdem alles glücklich ausgegangen ist wird es ein kurzes Protokoll.
Ich wurde im Bereich Pfälzerhütte gesucht weil jemand mich dort gesehen haben könnte!

Erkenntnis:
- Allein ist nicht optimal, zumindest auf unbekannten Wegen. 
- Gibt bekannt wo hin du gehst und geh auch dort.
- Lass dich möglichst nicht vom geplanten Weg abbringen 

Tourengänger: Der Berger


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Geodaten
 63257.gpx Zigerberg

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Kommentare (2)


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SCM hat gesagt:
Gesendet am 25. Mai 2024 um 15:13
Ich glaube da fehlt ein Teil des Berichts?

Der Berger hat gesagt: RE: in Besrbeitung
Gesendet am 26. Mai 2024 um 18:56
Ja du hast recht, bin irrtümlich auf publizieren gekommen und schwupps war der in Bearbeitung stehende Bericht weg
Ich arbeite dran und mach in fertig
liebe Grüsse Otto


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